Full text: Der Zeichnen- und Kunstunterricht (Heft 36)

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ya ten Glasgefäfse waren fehr gefchmackvoll und zeigten ein on Ver- 
laffen des Ale franzö an Stiles in dem Einkehren zur Renaiffance. Leider wird 
an En Volksfchule des Ortes, welche für die Fachfchule im elementaren 
Zeichnen vorbereiten foll, nicht nach dem richtigen Syftem vorgegangen; es wird 
theils mit Zirkel und Lineal gearbeitet, dan aber wieder die Landfchaft 
Die Zeichnen- und Modellirfchule für Glasinduftrie in 
Haida (errichtet 1870), hatte ganz vortreffliche Leiftungen, fowohl im Zeichnen- 
fach als in den praktifch ausgeführten Glasarbeiten vorge legt. Die Anftalt verfügt 
jedenfalls über bedeutende Kräfte, und wäre es nur zu wünfchen, dafs im 
Grofsen und Ganzen der Unterricht { [yftematifcher betrieben würde. Leider wird 
auch hier fchon in der Stadtfchule auf der erften Stufe das Ornament zu wenig 
gepflegt und nach ne verwerflichen „Hermes- Vorlagen“ die Landfchaft und die 
Blumen gepflegt. Der Talentirtere bricht fich am Ende auch auf diefem W ege 
Bahn zur . En bleibt aber a immer mehr oder we niger 
Dilettant, was felbft bei den bedeutenderen Arbeiten der Lehrlinge und Gefellen 
der Fachfel hile hier bemerkbar ift. Dafelbft er Blumen nach franzöfifch 
Muftern gut copirt, nur mangelt meift das richtige Verftändnifs für Licht und 
Schatten, da im Ganzen zu wenig nach Gyps gez eichnet wird. Auch „ Julienköpfe“ 
(mit zwei Kreiden) find een endung, die mitunter wahrhaft virtuos copirt 
waren; das Formenverftehen wird aber dadurch nicht gefördert. Mit fehr viel 
echnifcher Gewandtheit waren (ebenfalls nach franzöfifchen Muftern) einige 
Bene en copirt. 
Auch Blumenftücke nach Farbendruck -Bildern verdienen, was die Mache 
anbelangt, volles Lob. Die Schule arbeitet noch ganz im Gänmanenen Gefchmack ; 
für die neuere Richtung mangeln ihr gediegene Vorlagen. 
Zeichnen und Modellirfchule für Thoninduftrie in Znaim 
(errichtet 1872). Die Anftalt ift erft im Entftehen begriffen und daher begreiflich 
dafs die Leiftungen fich noch im Befche idenen hielten. Der Lehrgang und die 
hiezu verwendeten Originale waren gut. 
Die Zeichnen- und Modell irfchule für Glasquincaillerie 
in Gablonz (errichtet 1870) war im Ganzen mit fehr lobenswerthen Arbeiten 
vertreten. Die verwendeten Modelle und Vorlagen (meift vom. öfterreichifchen 
Mufeum) kennzeichneten das Stre ben der neueren Richtung. Auch fanden fich 
hübfche Blumen- und Landfchaftsze eichnungen (Calame). Ein Mangel war nur in 
Bezug a auf Technik im Gypszeichnen bemerkbar; es wird nämlich mit Kreide auf 
weifsem Papier in Strichmanier gezeichnet dad zu früh zum Figuralen über- 
gegangen. 
Die praktifchen Refultate der Anftalt verdienen volle Anerkennung. Seit 
1872 ift mit der Anftalt auch eine Fachfchule für Glaschemie verbunden 
Von der Holzfchnitz-Schu le in Gröden waren ornamentale 
Schnitzwerke und ein in anatomifcher B eziehung ganz corredter „Chriftus auf dem 
Kreuze* a 
Aus der Lehr-W 
Innsbruck (errichtet 18 
Figuren ausgeftellt di 
erkftätte für dus chnitzerei (des Sebaftian Steiner) in 
2) waren ornamentale as hen, ... und kleinere 
in technifcher er herrfchung des Materiales nichts zu 
wünfchen i übrig koßen aber ganz im traditionellen Schnre eizer Stil gehalten waren. 
Lehr- -W erkftätte für Holzinduftrie in Imf (errichtet 1872). Im 
Ornamentalen ift das Streben nach Stil wahrnehmbar; nur find die Formen noch 
etwas fchwer und breit; im Figuralen lagen fehr nette Studien vor und ift es fehr 
obenswerth, dafs antike Mufter dazu gewählt werden. 
Die Holzfchnitz-Schule in Mondfee und die Fachfchule fir 
Holzfchneiderei und Marmo rinduftrie in Hallftadt find noch junge 
Anftalten und haben vorerft den I entar-Zeichenunterricht zu pflegen, von 
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welchem auch recht anftändi ge Refultate vorlagen. 
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