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Der Zeichen- und Kunftunterricht.
offenbarten ein exadtes Studium. Freilich fanden wir darunter auch Namen,
die fchon längft das Meifterdiplom in der Kunft erhalten haben! — Die Oel-
ftudien waren alle wie von einer Hand gefchaffen; ob diefs ein Vortheil oder
Nachtheil der Schule ift, können wir nicht näher unterfuchen.
Das Streben des Kunftunterrichtes in allen deutfchen Kunftfchulen geht
im Zeichnen vorwiegend nach der Durchbildung der Form und berückfichtigt
vielfach zu wenig die denn doch wichtige malerifche Täufchung, d.h. die Nuancen
in den Schattentiefen. Die gezeichneten Gypsmodelle erfcheinen in ihren grellen
Lichtern und Schatten meift als Broncemodelle; ein leichterer, freierer Vortrag
bleibt überall zu wünfchen. Es ift eigenthümlich, dafs als Zeichenmittel der fo
dankbare Röthel überall verfchmäht wird.
Die ftets wachfenden Sammlungen des Gewerbemufeums in Nürnberg,
welchem auch von der Wiener Weltausftellung wieder Bedeutendes zuflofs, dürfte
den gewerblichen Unterricht für die Folge nach und nach den modernen Beftre-
bungen näher führen, was der Induftrie des Nürnberger Bezirkes nur vom Vor
theile fein wird.
Ebenfo wie in Nürnberg hat auch in München das Kunftgewerbe einen
fpecififch localen Charakter. Hier flochten fich in die germanifchen Elemente
durch das reichere Kunftleben im Allgemeinen ganz eigenthümlich heitere, viel-
leicht romantifche Motive, die mit befonderem Gefchick allen Branchen der Kunft-
induftrie einverleibt werden. Hier, wo Schwind, der „Vater des Märchens“ in der
Kunft, feine zaubervollen Geftalten aus dem Innern der Berge, der Steinburgen
und dem Dunkel der Wälder in Schlingwerk und Arabesken hervortreten liefs,
wo der Meifter des Humors Kaulbach feit Jahrzehnten wirkt und eine Schaar
heiterer Kunftjünger der anderen die Hände reicht, deren unverwüftlicher Witz
neben echt deutfchem, poetifchem Gemüthe in den „Fliegenden Blättern“ Tfeın
claffifches Tagebuch fand: Hier mufste ein Reflex diefes Kunftlebens auf die
Induftrie ftattfinden — und umfomehr, als ja viele der bedeutendften Künftler
fpäter in diefe Sphäre ihre Hauptthätigkeit verlegten.
Den Centralpunkt für diefe Entwicklung bildet der Münchner „Kunft-
gewerbe-Verein“, von dem feit dem Jahre 1851 die „Zeitfchrift für Kunftgewerbe“
herausgegeben wird, welches Werk auch in zahlreichen Bänden auf der Austtel-
lung als die Beftrebungen des Vereins kennzeichnend vorlag. Aufserdem war
noch eine bedeutende Anzahl Handzeichnungen aus dem Atelier des Vereins
ausgeftellt, die in den verfchiedenften Zweigen der Kunftgewerbe den „Münchner
Stil“ weiter charakterifirten. In dem Brunhen vor dem neuen Münchner Rathhaufe
hat fich diefes heitere Verbinden des Figürlichen mit der Architektur fogar bis zum
Monumentalen gewagt — in diverfen Geräthen, Gefäfsen etc., hier begegnete es
uns blofs in der ausgelaffenften Weife. Die Ornamentik löft fich überall in menfch-
lichen oder thierifchen Formen auf; das malerifche Gefchick baut oft die wunder-
lichften Dinge zufammen, ohne dafs wir uns darüber beleidigt fühlten: fo wächft
aus einer Greifenklaue ein Hirfchkopf, in deffen Geweih ein Trinkhorn gefetzt ift;
ein Harlequin übt an einem Gefäfse Gymnaftik und bildet in der zufälligen Attitüde
den Henkel desfelben; Gnomen und Nixlein tummeln fich an allen Ecken herum;
das Auge ergötzt fich daran und verzeiht dem Gefchick und dem Humor, mit
welchem die Sachen gemacht find, das frivole Spiel mit der Aefthetik.
Die Stilrichtung, welche in der königlichen Kunftgewerbe-Schule in Mün-
chen gepflegt wird, hält fich, wie die Ausftellung zeigte, vorwiegend an die
Renaiffance, jedoch wird auch auf ältere claffifche Motive zurückgegriffen. Die
Zeichnungen bewegten fich meift in Decorationsmotiven, wohin auch der Schwer-
punkt der Schule gelegt zu fein fcheint. Hier belebt ein eifriges Studium der
Pflanze die Motive und zeigte fich deffen wohlthätiger Einflufs insbefondere bei
den farbigen Decorationsftudien. Die Gypsornamente, von den Schülern meift
nach kleinen Skizzen von Diredtor H. Dyck gefertigt, zeigten ein tüchtiges Ver-
Aändnifs der Form und waren mit viel Delicateffe durchgeführt; dasfelbe gilt von