Full text: Der Zeichnen- und Kunstunterricht (Heft 36)

    
  
  
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
   
     
  
    
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
    
   
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Der Zeichen- und Kunftunterricht. 
Mit erwähnenswerthen Leiftungen waren ferner vertreten die gewerblichen 
Fortbildungsfchulen von Ulm, Kirchheim, Laupheim, Mergentheim, Tübingen, 
Neresheim, Aethauffen, Elingen, Blaubeuren, Waldfee, Herbertingen, Spaichingen 
und Horb. 
Die Reutlinger Frauen-Arbeitsfchule hatte fehr gefchmackvolle Hand- 
arbeiten und auch fehr nette Zeichnungen ausgetftellt. Der Unterricht im Zeichnen 
und Coloriren ftellt fich an diefer Anftalt in ftufenweifer Entwicklung die Aufgabe, 
die Schülerinnen zu eigenern Erfinden und Ausführen von gefchmackvollen 
Muftern für die verfchiedenen Zweige der weiblichen Handarbeiten anzuleiten; 
demfelben geht zur Seite der Unterricht im Conftruiren von geometrifchen Flach- 
figuren und Körpern. 
Auch die Zimmermaler-Schule in Reutlingen hatte Leiftungen il 
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Schüler vorgelegt, die jedoch in Hinficht auf Gefchmack Manches zu wünfche 
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übrig liefsen; dasfelbe wäre von den Deffins der dortigen Webefchule zu fager 
welche weder in Bezug auf Farbenharmonie noch in den Formen befriedigten; 
etwasleichter und graziöfer waren die Motive der Webefchule von Hei- 
denheim. 
Stuttgart, als die Centralftelle des kunftgewerblichen Unterrichtes, nahm 
mit feinen höheren Schulen felbftverftändlich auch bezüglich der Leiftungen die 
bedeutendere Stelle ein, und wir haben hier im Anfchluffe des bereits Erwähnten 
zunächft von der königlich würtembergifchen Kunftgewerbe-Schule zu fprechen. Die 
Leiftungen diefer Anftalt waren im Mittelraume des Pavillons in hübfcher deco- 
rativer Anordnung ausgeftellt, fo dafs die verfchiedenen Schularbeiten gleichfam 
ein architektonifches Ganzes ausmachten. Es war von der Commiffion darauf 
Rückficht genommen, alle Zweige des Zeichnens und Modellirens, welche an der 
Anftalt gepflegt werden, zur Anfıcht zu bringen. Im Stile dominirte die Renaiffance ; 
doch fanden fich unter den Zeichnungen auch fehr fchöne Studien nach clafüfchen 
Denkmalen, Pompejanifchen Wanddecorationen u. a. Sehr zu loben waren 
Conturornamente, die, mit den einfachften Mitteln (in einem Ton mit Sepia 
plaftifch gemacht, für den Zweck der Gewerbetreibenden gewifs ebenfo dienlich 
find, als die minutiös ausgeführten Kreideftudien. Von den ausgeftellten plaftifchen 
Gegenftänden verdienen befonders die ftilvollen Metallarbeiten hervorgehoben zu 
werden. Die Holzfchnitzereien zeugten von bedeutender technifcher Gewandtheit 
der Verfertiger. Schwächer war nur die figurale Plaftik vertreten, worin denn 
freilich eine gründliche Schulung in gewerblichen Kreifen mit grofsen Schwierig- 
keiten zu kämpfen hat. Die Anatomie des Ornamentes löft fich in der einfachen 
tadtmäfsigen Entwicklung des Motives auf und ift in der Praxis bald zu erreichen ; 
anders verhält es fich jedoch bei der Geftalt des Menfchen, bei welchem die 
Formen mehr der Willkür folgen und ftets von einer geiftigen Idee durchdrungen 
fein müffen. Beffer war das Figurale im Zeichnen fowohl nach der Antike als 
nach dem Adte repräfentirt. — Im Linearzeichnen hält man fich in der 
Architektur und dem Decorativen ausfchliefslich an die claffifehen Vorbilder. 
Die königliche Baugewerk-Schule zu Stuttgart hatte von ihren Schülern aus 
allen Gebieten des gewerblichen Zeichnens vorzügliche Leiftungen ausgeftellt ; 
darunter die Pläne ihres ftattlichen Gebäudes felbft. In fchöner Zufammenftellung 
(auf zwei Wänden in dem füdlichen Tradte des Pavillons) wurden Aufnahmen von 
Bauwerken verfchiedener Stile, decorative Architekturwerke (worunter mufterhaft 
durchgeführte, polychrome, griechifche Ornamente) und felbftfländige Entwürfe 
der Schüler in dem Gebiete der Architektur und des Mafchinenbaues zur 
Anfchauung gebracht. 
Der Zweck der Baugewerk-Schule ift es, zunächft durch fyftematifch geord- 
neten Unterricht Baugewerk-Meifter, Hoch- und Waffer-Bautechniker, Geometer 
und Mafchinenbauer für ihren Beruf auszubilden. Der Unterricht zerfällt in einen 
vorbereitenden und fpeciellen Berufsunterricht, und wird letzterer nicht nur in 
theoretifcher, fondern auch in-praktifcher Richtung gegeben. 
  
  
  
  
  
 
	        
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