Full text: Der Zeichnen- und Kunstunterricht (Heft 36)

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Ö J. Langl. 
aber vorzugsweife die Werke von Herdtle und Weifshaupt benützt. 1Dn 
Refultate des Zeichenunterrichtes an der Zwickauer Realfchule verdienten in 
jeder Hinficht die vollfte Anerkennung. In den höheren Claffen wird dafelbft 
auch das Verwandeln der Formen als Compofitionsübungen mit recht fchönen 
Erfolgen betrieben. Durch das Anlegen der Zwifchenflächen im Flachornamente 
gewinnt die Zeichnung ein lebendiges Ausfehen, und erhält der Schüler zugleich 
Gelegenheit, mit dem Pinfel umgehen zu lernen. In der Prima wird an genannter 
Anftalt dann auf leicht getontem Papier nach den Dresdener Gypsornamenten 
gezeichnet, wobei ebenfalls, um die Grundfläche zu dämpfen, Farbe in Verwen- 
dung kommt. Recht lobenswerthe Arbeiten lagen auch von der dafelbft befind- 
lichen Mädchen-Fortbildungsfchule vor. 
Weniger anfprechend waren die Schülerarbeiten der Realfchule in Chem- 
nitz, woraus kein beftimmter Lehrplan erfichtlich wurde. Hier fanden fich auch 
Licht- und Schattenftudien an geometrifchen Körpern, grofs mit Kreide durch- 
geführt, was den Schülern viel Zeit nimmt und wenig Nutzen bietet. Dagegen 
hatten wieder ganz hübfche Leiftungen die Bürgerfchule von Werdau und die 
Landesfchule von Planitz vorgelegt, aus welchen auch der Lehrgang klar 
erfichtlich war. 
Was aus den Dresdener Schulen an Zeichnungen vorlag, zeigte, dafs gerade 
in der Hauptftadt des Landes diefer Unterrichtszweig bisher nach fehr getheilten 
Richtungen gepflegt wurde. Blumen, gemalte Landfchaften, fogar ganze menfch- 
liche Figuren kamen in den unterften Claffen vor; dabei wird Projections- und 
Perfpectivzeichnen betrieben, was dem Alter der Schüler nicht zuzumuthen itt. 
Am weiteften in diefen Verirrungen ging wohl die achte Bezirksfchule, aus 
welcher neben Hermes’ Landfchaften auch grofse Köpfe nach Julien (gewifcht) 
vorlagen. Beffere Leiftungen mit geregelterem Lehrplane find aus der erften 
Bürgerfchule, der erften Gemeindefchule und der Freifchule des „Vereines zu 
Rath und That“ zu verzeichnen. In den Mädchenfchulen wird nach der Frö- 
bel’fchen Zeichnenmethode meift gut begonnen, aber zu rafch mit Blumen und 
Landfchaften der Weg zu einem klaren Formenverftehen abgefchnitten. 
Von den Lehrerfeminarien lagen nur aus der Anftalt zu Friedrichsftadt- 
Dresden Zeichnungen vor und wurde darin zugleich der Lehrgang in den vier 
Stufen dargelegt. Es wird nach Tretau’s „Kleinem Zeichner“ begonnen, mit 
Herdtle’s Ornamenten fortgefetzt und zum Naturzeichnen übergegangen, und zwar 
zuerft nach geometrifchen Holzmodellen und dann nach Gypsornamenten. 
Aufser den bereits erwähnten Vorlagewerken der Zwickauer Schulen find 
von Zeichen-Lehrmitteln die plaftifchen „Modelle für den Unterricht Freihand- 
Zeichnen und Modelliren“ aus der königlichen Schule für Modelliren und Mufter- 
zeichnen in Dresden rühmend hier anzuführen. Diefe Modelle wurden von Pro- 
feffor Krumbholz und Hänel entworfen und haben die Beftimmung, fich dem 
elementaren Zeichnen anzufchliefsen und den Unterricht bis zum Rundmodell 
fortzufetzen. Die Sammlung befteht aus drei Serien und umfafst die erfte theils 
fymmetrifche, theils frei behandelte Blattformen und ornamentale Motive, letztere 
vorzugsweife im Stile der italienifchen Renaiffance,, die zweite in fortfchreitender 
Entwicklung gröfsere Ornamententheile bis zuganzen abgefchloffenen Ornamenten 
(im felben Stile) in Bezug ihrer localen Verwendung, und die dritte bewegt fich 
dann zwifchen der reinen, ftrengen Ornamentik und der naturaliftifchen Richtung 
und zeigt den fchon vorgefchritteneren Schülern, in welcher Weife fich die 
vegetabilifche Natur zu ornamentalen Zwecken verwenden läfst. Da das Unter- 
nehmen auf keinerlei Gefchäftsfpeculation angelegt ift, fondern die Arbeiten 
zunächft aus dem eigenen Bedürfniffe der Anftalt, gute plaftifche Vorlagen zu 
befitzen, hervorgegangen find, dabei aber der gute Zweck verbunden wurde, auch 
anderen Schulen Modelle zugängig zu machen, wodurch die Bildung des 
Gefchmackes und des Schönheitsfinnes angeftrebt werden könne: fo wurde der 
Preis durch die Vervielfältigung in der eigenen Giefserei fo niedrig geftellt, dafs 
   
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