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Der Zeichen- und Kunftunterricht. 45
heute noch unübertroffen da. In wie ferne es ihner gelingen wird, ihre techni-
fchen Errungenfchaften zu wiffenfchaftlichen und rein künfllerifchen Beftrebungen
auszunützen, davon hängt die Stellung ihrer Induftrie nun in der Zukunft ab. Die
Concurrenz auf der Ausftellung 1873 dürfte für Frankreich abermals von weıt
gehendem Tune gewelen fein.
Dafs in der Kunft der Franzofen, fowohl in der Malerei und Plaftik als im
Decorativen ich vorzugweit das Aeufserliche — hier im Leichten, Anmuthigen,
dort im Pompöfen, Theatralifchen entwickelte und die tiefere E mpfindung, der
feelifche Inhalt ferne blieb, findet feine Begründung in der Gefchichte ihrer Kunft
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felbft. Die Höfe waren es, welche fie im Dienfte des Luxus erzogen; nicht aus
der Poefie und dem Bedürfnifs des Volkes ging fie hervor. — Es ift fchon charak-
teriftifch, nn in der Renaiffanceperiode vom Süden} ıeraufin Frankreich nur jene
Elemente Eingang fanden, die gleichfam als heiteres Ornament der edlen Ge bilde
jener Glanzepoche in Italien auswuchfen.
Kein Enthufiasmus für die grofsen Schöpfungen der ernften Kunft fpiegelte
fich in Frankreich wieder: hier wird nur die leichte, ele egante Decoration aufge-
nommen, die aber ohne tiefere Bafıs bald verflacht und entartet. Fontainebleau
bildet gleichfam den Anfang des fpecififch Eigenthümlichen in der franzöfifchen
Kunft, welches in der Barockzeit dann in der pomphafteften, theatralifchen Weife
fich weiter entfaltete. So fehr wir das Hohle und Nichtsfagende der franzöfifchen
Kunft unter Ludwig XIV. und Ludwig XV., den leeren Aufwand der Mittel als
Gefchmack verwer Eh zurückweifen müffen, fo können wir doch nicht leugnen,
dafs durch die reiche Kunftpflege von Seite der Höfe und der Ariftokratie die
franzöfifchen Künftler fchon damals zu einem technifchen Gefchick gelangten,
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welches felbft in ihren Werken der Barockzeit fchon bewunderungswürdig i
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Vorzugsweife war es die Kunftinduftrie und die ihr am nächften ftehende Plattik,
in welcher Virtuofes geleiftet wurde und wovon fich die Traditionen noch bis
heute erhielten. Selbftftändiger ging die Malerei ihre Wege. Von der Revolution
an tritt dann auf allen Gebieten der Kunft ein gewaltiger Umfchwung ein. Das
erfte Kaiferreich bildet die u des Clafficismus. Was David für die Malere
war Canova und Bofio für die Plaftik. Die Malerei fchlägt aber in d
um und wendet fich im Kehle Kaiferreich zum sollendeten Realismus. Die
Plaftik behält die antike Formgebung, aber auch zum grofsen Theil den hohlen
Pathos des Rococo. Und die Induftrie, das Ornament? — In die Elemente des
Rococo treten die Formen der reinen Natur. So wie fie ift, wird fie copirt; das
Ornament wird zur Hauptfache, die Grundform des Gegenftandes aber dadurcl
gänzlich vernachläffigt, das Gefühl und Verftändnifs für die Form in Bezug au
den Zweck geht verloren und die Materie, der Stoff kommt im ea
falfchen Sinn zur Anwendung.
Die künftlerifche Geftaltung des Ornamentes, die organifche Entwicklung
desfelben aus den Gebilden der Natur für die zweckmäfsige Grundform des
Objectes in der richtigen Verwendung der Materiale, find dagegen die Beftre-
bungen der Reform.
„Wie weit ift nun in Frankreich feit der letzten Ausftellung diefe Klärung
der Formen in der Induftrie vorgefchritten? Welche Mittel werdenin den Schulen
angewendet, in diefem Sinne fortzuarbeiten? Und welchen Einflufs könnte diefer
eventuelle Umfchwung in dem Kunftunterrichte auf die eigentliche Kunft in
Frankreich ausüben?“ Diefs find beiläufig die Punkte, welche der Berichte es
bei der Beurtheilung der Lehrmittel, Schülerarbeiten etc. ins ac fafste.
Trübe Tage 1 für Frankreich zwifchen dem Jahre 1867 und 1873; die
Kriegsfurie hatte in die Kunft- und Induftrie-Werkftätten gewaltige Paufen gefetzt,
aber nichts deftoweniger war das Land in der reichften Ang auf dem Wahl-
platze der Arbeit ee In der Kunft (Malerei und Sculptur) wurde nicht
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viel des Neuen gebracht und wurde im Grofsen und Ganzen der traditionelle
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Charakter repräfentirt, aber in der Induftrie konnte ein bedeutender Fortfchritt
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