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Der Zeichen- und Kunftunterricht. 55
im Ornamente ift in diefen höheren Schulen zwar noch nicht mit dem Her-
gebrachten gebrochen; ® das Rococo treibt noch fein heiteres Spiel in ziemlich
ausgelaffenen Varia io und hat fich befonders in der Be Levaffeur's
ni erhalten. Neben diefem tritt aber fchon mit ziemlicher Entfchiedenheit die
Renaiffance a das Feld und kommen mit den Vorbildern claffifehen Archi-
tektur auch deren ornamentale Motive zur Anwendung. Weit näher der Antike
hält fich das figurale Zeichnen. In der Figur haben die Franzofen überhaupt nie
{9 ausgeartet wie im Ornamente und ihre Vorliebe für antike Formgebung befon-
ders in der Plaftik ift charakteriftifch. Der Vortragiftim Zeichnen zwar durchgehends
malerifch, dabei aber die Modulation keineswegs vernachläffgt und ift ftets das
Streben nach vollendeter Täufchung wahrnehmbar. Das Gefühl für Licht und
Schatten ift in den franzöfifchen Schulen in viel höherem Grade erzogen, als in
den deutfchen, in welchen das Hauptgewicht auf die Durchbil Idung der Form
gelegt wird und der eigentlich malerifche Effedt hintangefetzt bleibt. Die deutfchen
Gypszeichnung en haben ein plaftifches Ausfehen, m die Schatten find meift
unwahr im Ton und übertrieben fchwarz. Schon in der Wahl des Pa al iertones find
die Franzofen feinfühlender und kommt es nie vor, Bas auf Papieren gezeichnet
wird, deren Localton nicht mit dem Ton des Ol ‚jectes an
Die Actftudien zeigten eine fcharfe, individuelle Auffaffung bei gutem Ver-
ftändnifs der Anatomie. Sehr lobenswerch waren bei Lequien (fils) die gepflegten '
Uebungen in Croquis nach dem lebenden Modelle; die Stellung des Actes wird
nach je zwei Stunden gewechfelt und haben die Schüler in diefer Zeit die Natur
fo fertig wie möglich aufzufaffen und darzuftellen, ein jedenfalls pra Se
Weg für das Studium derfelben, als die minutiöfe Ausführung der Objedte, welches
in den deutfchen Kunftfchulen noch fo häufig Mode ift.
Es bleibe hier nicht unerwähnt, dafs die neuen, oben befprochenen Vor-
lagewerke in den Municipal-Zeichenfchulen allgemein mit den beften Erf folgen
in Verwendung ftehen und mit Julien das Feld geräumt ift.
Im Architekturzeichnen waren von claffifchen Motiven griechifche Säulen
und Tempel ausgeftellt; auffallend wenig aus - italienifchen Renaiffance. Das
Meifte, was an Facaden gezeichnet wird, ift der franzöfifchen Prunkzeit entlehnt
oder hält fich an die nüchternen Produdionen dr Neuzeit. Dagegen florirt das
eigentlich co A Zeichnen in allen Branchen und a glich im Mafchinenfach.
Modellirarbeiten hatten nur die genannten Sch hulen Eequven und
evaffeur exponirt. Es waren Figurenreliefs nach der Natur und der Antike,
die durchwegs malerifche Behandlung zeigten; auch Renaiffance - Ornamente,
Büften etc. Die fel bfifländigen Compofitione n bewegten fich noch vielfach im
Barokftil. Die Schule Levaffeur’s hatte auch Pflanzen, nach der Natur modellirt
in Gyps und Wachs), vorgelegt.
Gute Zeichnungen waren ferner ausgeftellt von der ecole de deffin de rue
St. Bernhard 20, Ecole de rue d’Algire und von der Ecole d’avenue d’Italie. Unter
den weiblichen Municipal-Zeichenfchulen glänzte die unter der Leitung deı
Madame Levaffeur ftehende zumeift in Blumenftudien, aber auch mit ganz
gediegenen Figuren und Ornamenten. Diefer Schule kamen zunächft die vom
V. und XVI. Arrondiffement.
Die „Ecole de deffin“* der a geht national des gobelins“ hatte fehr
intereffante Zeichnungen und Gobelinftudien ausgeftellt. Die ‘Schule ift von den
Profefforen Lucas und Maillard trefflich geleitet und wird dafelbft vorzugsweife
das figurale Fach und das Blumenftudium gepflegt.
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* In demfelben Schwanken befinden fich auch gegenwärtig die für kunftinduftrielle
arbeitenden Deffinateurs. Die Ausftellung derfelben befand fich in der füdlichen Quer-
gallerie der franzöfifchen Abtheilung. V. Dumont, Prignot, J. Dubuiffon coquettiren noch alle
mit dem Stile der Zeit Ludwig XV.; zu edleren, fefteren Formen hält fich fchon Edan. J. Gonelle
und Charles Frangois bleiben in ihren Shawldeffins unübertroffen.
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