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4000 Mil-
Zeichen- und Kunftunterricht.
ee Geftalt, a er von dem erhabenen Ernft zum Naiven, Profanen.
herab. Peinlich mufste es den Kunftfreund berühren, in den italienifchen a
turen eine fo glänzende Technik an fo viel Nichts sfagendes verfchwendet zu fehen.
Es würde zu weit führen, hier auf die Hauptzweige der italienifchen Kutliidukte
in Bezug auf die Formen und das Technifche näher einzugehen. Ihre Glas- und
Mermararbeite en, Fayencen, Broncen, und obenan die Holzfchnitzereien find
Erbgut der clafüfchen Periode des XV. und XVI. Jahrhundertes. Innig hängt mit
diefen verfchiedenen Zweigen der Induftrie die traditionelle Erziehung des
Formenwefens durch die Schulen zufammen. Es ift z. B. auffallend, dafs in de
Stoffornamentik, die feit Langem in den Schule ignorirt wird, die Traditionen
wus der oo ce faft ganz ae find und am meiften fremde (franzöfifche
Blenie :nte Eingang gefunden haben. Ein Beweis, welcher Zufammenh Yang zwifchen
dem Kunftunterri icht und der Formbewegung in der Induftrie befteht. In Ttali en hat
zwar nur der Handel die Modelle für die Schule be flimmt und die im Geifte der
Renaiffance erzogenen Künftler machten die Formen traditionell; wenn nun die
Künftler mit der franzöfifchen Blume in den Stoffdeffins der Mode folgten —
kümmerte fich nicht die Schule darum; hätte
aber die Schule die Zeichner auclı
in diefem Zweige an den claffifchen Formen erzogen, fie würden gewifls das Feld
behauptet haben
Der Zeichenunterricht ift in Italien a in den Inäuftriebezirken
D
mehr als Bedürfnifs und findet auch überall die gfältigfte Pflege. Die fcuola
tecnica hat zumeift auch den Charakter eine ee in welcher mehr
befondere technifche Zwecke verfolgt a als dafs den Elementen der
allgemeinen Bildung Rechnung getragen würde. Ueberall fprach auch aus den
Zeichnungen der praktifche Zweck des Decorateurs, felbft im linearen Zeichnen
wo ftets das geometrifche Ornament (Mofaikböden etc.) eine bedeutende Rolle
fpielte. Die Ausftellung war mit Schülerarbeiten im Zeichenfache fehr reich
befchickt. Aus allen Bro ine en des Landes, das ferne Sicilien nicht ausgenommen,
lagen Portefeuilles auf, und war es bei der Maffe des intereffanten Materiales nur
zu bedauern, dafs weder in geographifcher Beziehung
5)
noch nach den Kategorien
der Anftalten irgend welche fy fick atifche Anordnung getroffen war und überdiefs
die Regierung es verfäumt hatte, zu näheren Auffchlüffen über das Unterrichts-
wefen einen Fachmann für die ee zu en Auf die Darftellung des
Lehrganges wurde nur theilweife Rückficht genommen; zumeift fanden fich bis
Ausftel fungsob jecte, das heifst die beften Leiftungen der Schüler. Wir begin-
nen mit Norditalien, dem Theile, welcher die Ausftellung am reichften
befchickt hatte.
Das „Ifituto induftriale e profefionale“ zu Turin hatte Schülerleiftungen
aus allen Gebieten des Zeichenfaches Befonders hervorragend waren
die Arbeiten der technologifchen Abtheilungen, unter denen auch der Lehrgang
in der vorbereitenden Claffe klar dargeftellt wurde.
Aus den Fachcurfen war neben tüchtigen Leiftungen im Mafchinen- und
Architekturz nn auch das Situationszeichnen ee tre ‚Mhchen Arbeiten vertreten.
Im freien Zeichnen brillirte das Ornament(in Blei). Der Zeichenunterrichtfteht an
der Anftalt unter a ausgezeichneten Leitung de sp ira A. Boidi,von welc eo m
auch zahlreiche fachliche Werke vorgelegt waren, die hier Erwähnung verdiene
Sein „Manuale di difegno lineare geometrico“ umfafst die Formenlehre, ee
in geometrifchen Ornamenten, die Projedtionslehre, angewandt in Bauobjecten,
und Wichtigfte der Perfpective. Als A für die höheren Curfe dann
des Verfaffers „L’Ingegnere“ zu betrachten, in welchem Werke die darftellende
nee ausführlich durchgenommen Heheikt und vorzugsweife Be Br aus
dem Mafchinenfache herbe eigezogen find. Für das Baufach bietet der „Corfo
compiuto di difegno geometrico induftriale“ eine treffliche Schule im Conftrudtiven,
während fein „Manuale di difegno architedtonico“ fchöne Motive für Decoratives
in der Architektur enthält.
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