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sgehen und mithin von einem Fortfchritte diefsbezüglich feit Jahren
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Tradition hinaus
wenig bemerkbar ift, hat feine Urfache lediglich in den Schulen, in welchen eben
nur das Alte nachgeahmt wird und neue Elemente aus der Univerfal quelle für
alle Kunft, der Natur, nicht heı angezogen werden. Schon der Mangel des figuralen
Zeichnens wirkt hemmend auf die fre iere Entfaltung des Ornamentes ein, und
gerade diefem mufs in erfter Linie in den Unterrich tsanftalten Rec hnung getragen
werden, wenn das Volk auch zum I en Verftändnifs der Kunft erzo oge en werden
foll. Der italienifchen Induftrie fteht heute nicht mehr wie im Cinquecento eine
grofse Kunft zur Seite, die einen w I ren Impuls auf fie ausüben würde; fie
arbeitet allein auf den alten Wegen fort und erhält blofßs an Geiftigem, was damals
ihr verliehen.
Freilich ift die Zeit, in welc a Reformbeftrebungen mit Bewufstfein in
der Kunftinduftrie angeftellt werden, eine noch fehr junge und die Denkmäler
Welt Italiens noch lange nicht dei: erfchöpft — aber gerade in dem Lande, wo
edlere Formen heimifch find, könnte zuerft eine freiere Bewegung im Geifte des
Fortfchrittes ftattfinden
Wenn wir die Publicationen für die Zwecke des Kunftunterrichtes feit
20 Jahren überblicken, fo ift der Inhalt derfelben gewifs in zwei Dritttheilen den
an Italiens entnommen. England, Frankreich, Deutfchland und Oetter-
eich haben die Schätze diefes Endes für die Erziehung der heimatlichen Kunft
een und fie als Schule für die Fortbildung des Gefchmackes benützt.
Die politifchen Verhältniffe Italien’s mochten es wohl hauptfächlich
gewefenfein, die einfelbftftändiges Verwerthen des im Lande Vorhandenen bisher
hinderten. Jetzt, wo die lange Anfefttebte Einheit vollzogen ift, dürfte auch in
diefer Hinficht eine erfreulichere Thätigkeit fich ehtfälten. — Was von neuerei
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Publicationen in Betreff des Zeichen- und Kunftunterrichtes vorla ıg, beftand
gröfstentheils in Photographien, einem Induftriezweig, der bekanntlich befonder:
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im Reproduciren in Italien gegenwärtig auf der höchften Stufe fteht. — Neber
grofsen Copien nach Gemälden der claffifchen Meitter ift hier des hohen Inter-
effes wegen die vorzügliche Publication der Handzeichnungen aus der Pina
kothek in Venedig von A. Srini zu erwähnen. — Unter dem Titel , „Dulle scoperte
archeologiche nelle cittä et provincia di Roma negli anni 1871 — 1872“ ift in
prachtvollen Bildern (v. fratelli R.ofa) die alte Tiberftadt mit ihrer Umgebung
felbft auf der Ausftellung erfchienen.
Von Ele eig ı Werken fei noch genannt „Racolta di: Ornamenti*
nach Terracotten in Siena (aus dem XV. und XVI. Jahrhundert) von'S. Rotellini
und G. Breuci (Sie na 1873); reizvolle Renaiffance-Motive in die verfchiedenften
Räume componirt — und " Mufaici chriftiani e fa
aggi pavimenti della Chiefe di
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ol in fchöner chromolitho
Roma‘ (aus dem XV. Jahrhunderte) von G. B. <
grap shifcher Ausfüh rung.
England.
Es wurde bereits hervorgehoben, dafs England nach der erften Londoner
Weltausftellung im Jahre 1851 allen Staaten Europas darin voranging, durch den
Derchenknericht den beftehenden Gefchmack in der Kunftinduftrie zu refor-
miren und damit feine eigenen Producdtionen diefer Richtung zu heben. Als
Centralftelle diefes Utenlehme ns wurde das South-Kenfington-Mufeum mit der
damit verbundenen Kunftfchule gegründet und ein eigenes Adminiftrativamt für
Kunft und Wiffenfchaft (Science and Art-Departement) eingefetzt. In allen
bedeutenden Induftrieftädten des Landes wurden „Schools of Art“ errichtet (bis
jetzt über 100), in welchen den jeweiligen Bedürfniffen entfprechend Unterricht
im Zeichnen, Malen und Modelliren ertheilt wird. Die Vorbilder, nach welchen
diefe Schulen arbeiten, gehen alle von der Centralftelle, der reichen Sammlung
des genannten Inftitutes aus, welches auch in allen anderen Beziehungen für den
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