Full text: Der Zeichnen- und Kunstunterricht (Heft 36)

     
tifchen 
durch 
laffen- 
n fein. 
eftellt. 
velles, 
1etrie* 
ichnen 
n und 
freien 
nnung 
nfolge 
ıchten 
m der 
‘, was 
ganz 
belgi- 
feus 
rie zu 
t und 
feines 
Welt 
ıte in 
liche 
ir die 
weit 
'erth- 
Auge 
sigen 
falls 
inen 
ielen 
Aus- 
rige 
auf 
s zur 
1EenS- 
den 
von 
s für 
annt 
llich 
Saus- 
n für 
hule 
"bar, 
zwei 
nder 
  
Der Zeichen- und Kunftunterricht. ‘D 
doch mit dem Wichtigften des elementaren Unterrichtes bekanntzu machen; in den 
feften Schulen findet der Gegenftand fchon vielfach feine gute Pflege. Die Geo- 
metrie befchränkt fich, dem Alter der Schüler angemeffen, auf die Eigenfchaften 
der geometrifchen Figuren, das Ausmeffen und Berechnen derfelben. Im Freihand 
eichnen, welches erft in jüngfter Zeit in den hervorragenderen Anftalten ein- 
geführt wurde, wird meift nach G. Salomann’s oder Sandberg’s Wandtafeln 
gezeichnet. Es find einfache geometrifche Formen, die als zweckmäfsig zu bezeich- 
nen find. Leider hat an manchen Schulen (und diefs gilt befonders von Stock- 
holm), wo wahrfcheinlich fchon früher gezeichnet wurde, diefe gute Methode noch 
nicht Eingang gefunden und trafen fich auch hier wiedernach Berliner und fchlechten 
Parifer-Vorlagen „Bildchen“, die nur den Dilettanten unterhalten können, für einen 
rationellen Zeichnenunterricht aber vollends verwerflich find. — Recht gute 
Arbeiten waren von der Schule St. Claras (Stockholm) vorgelegt ; auch die Schule 
St. Nicolai hatte auf grofsen Blättern, mit dem Pinfel ausgezogen, gute Contour- 
ornamente ausgeftellt, — verderblich zeigte fich nur wieder das figurale Zeichnen 
nach Wandtafeln. Auch mit dem Linearzeichnen an diefer Anftalt können wir uns 
nicht einverftanden erklären. Die Schulen St. Maria, St. Nicolaiund St. Katha- 
rina hatten ferner von ihren Schülern angefertigte Wandbilder für den phyfikali- 
fchen und naturgefchichtlichen Unterricht vorgelegt, die wohl für diefe Gegen- 
ftände recht zweckdienlich fein mögen, aber dem Zeichnen nichts weniger als 
förderlich find. Recht befriedigende Arbeiten im Ornamente und der Geometrie 
hatte die Taubftummen-Anttalt (Manilla-Inftitut) zu Stockholm ausgetftellt. 
In den fchwedifchen Mittelfchulen, welche die reale und humaniftifche 
Richtung getrennt verfolgen, ift das Zeichnen obligatorifch für die reale und die 
vier unteren Claffen der humaniftifchen Linie; für die oberen Claffen ift die 
Theilnahme an demfelben freiwillig. Es find in dem Lehrplane bis jetzt nur zwei 
Stunden wöchentlich für den Gegenftand angefetzt, was uns zum mindeften für die 
reale Richtung unzureichend erfcheint. Das Zeichnen wird von felbftftändigen 
Lehrern unterrichtet, doch gehören diefe noch in die Kategorie der fogenannten 
Uebungslehrer und find in ihrer Stellung den Lectoren, Adjuncten und Collegen 
untergeordnet. 
Treffliche Schülerarbeiten diefer Art von Unterrichtsanftalten waren von 
Gothenburg ausgeftellt #. Es wird an der dortigen höheren Mittelfchule das Frei- 
hand-Zeichnen nach den Salomann’fchen Wandtafeln begonnen und dann geo- 
metrifche Körper nach der Natur gezeichnet, mit recht guten Erfolgen; daran 
fchliefst fich das figurale und ornamentale Zeichnen, meift nach franzöfifchen 
Vorlagen. Trotz der vielen Mängel, welche diefe Originale für Zeichenunterricht 
befitzen, waren doch Blätter darunter von der ausgezeichnetften Durchführung. 
Julien’s Köpfe mit zwei Kreiden fanden fich vielleicht in der ganzen Ausftellung 
nicht fo nett copirt, wie hier; die Zeichnungen nach Gypsmodellen (der Stutt- 
garter Sammlung) und anderen Studien nach plaftifchen Gegenftänden zeugten 
von tüchtigem Verftändnifs der Formen; neben diefen fanden fich auch 
Landfchaften nach Calame und anderen guten Meiftern. — Das Linearzeichnen 
befchränkt fich auf das Nothwendigfte der Planimetrie und Stereometrie. Mit 
ähnlich guten Refultaten im Freihand-Zeichnen war auch die Mittelfchule von 
Oerebro vertreten. 
Das Befte, was jedoch im Zeichenfache von Schweden vorlag, kam aus 
der Schule des Gewerbevereines in Gothenburg. Diefe Anftalt wurde im 
Jahre 1848 von einer Gefellfchaft Induftrieller (Gewerbevereine) gegründet, um 
den Arbeitern verfchiedener Gewerke Gelegenheit zu verfchaffen, fich in den 
nothwendigften technifchen und künftlerifchen Fächern weiter auszubilden. Da 
N 
die Mittel zu einer bedeutfameren Entwicklung — den Anforderungen der Zeit 
zu entfprechen — nicht mehr ausreichten und das Bedürfnifs diefer Schule aller- 
* Auf dem Bodenraume des Schulhaufes. 
    
    
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
—— 
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.