() Anton Steinhaufer.
Eine befondere Claffe der Schulkarten ift erft feit einem Decennium zahl-
reich geworden, nämlich die Schichtenkarten, auf welchen die Gebirge
durch eine Anzahl von Horizontalen (Hohypfen, das ift Linien gleicher Höhe
oder Niveaucurven) ausgedrückt find, die beftimmte Höhenftufen bezeichnen, die
bei kleinen Mafsftäben ungleich find, gegen die Höhe wachfen und mitunter ein
paar Taufend Fufs betragen. Weil fie für fich allein kein plaftifch wirkendes Bild
gewähren, hat man Fanhehfeslen erfonnen, die in fteigenden und fallenden Tönen
einer Farbe oder verfchiedener Farben das gleich Hohe auf einer folchen Karte
klar erkennen en fen. Einige charakteriftifche Hauptfchichten haben bei den nn
theil-Karten bereits Anwendung gefunden. Man hat die Ifo ‚hypfen nun auch bei
den Iöpegräpnehen Karten eingeführt, doch fallen diefe nicht in den Rahmen
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der a Klebt man die ausgefchnittenen Schichten aufeinander, fo erhäl
man ein a nrelief.
"Die Erkenntnifs der Nützlichkeit der Schichtenkarten hat das k. k. öfter-
reichifche er errichtsminifterium bewogen, durch den} r Sectionschef Ya lentin Ritter
Streffleur unter Mitwirkung des K. k. Rathes A. Steinhaufer 15 Sc -hichten-
karten der Ei reichie ungarifchen Kronländer ee zu laffen, zu deren
Ausführung im Farb a Profeffor Simony eine Scala entwarf. Sie bilden
einen Atlas in der Ausftellung des k. k. Schulbücher-Verlages, und aus ihnen hat
Herr Oberlieutenant Köchert das Schichtenrelief der Gefammtmonarchie
zufammengefetzt. Aufser diefen Piecen fand man in der Ausftellung eine Schich-
tenkarte vom Lande ob der Enns (1: 800.000) von Kozenn (Wien, bei Hölzl);
vier Schichten-Wandkarten der Planigloben von Europa und Mitteleuropa, von
92 Delitichi(kLeipzig, bei Hinrichs, fchon einer älteren Periode angehörig),
eine noeh unvollendete hypfometrifche Karte von Baiern (2 Bl. von 7),
anderer in befonderen Zufammenftellungen vorkommenden Schichtenkarten
leutfcher Production nicht zu gedenken, dann eine neuefte hydro-orographifche
ftumme Wandkarte von Frankreich (aus den Nivillements des Dep. de la Guerre
abgeleitet) mit Schichten von 100 zu 100 Meter im Mafse von I: 800.000 der
Natur.
An Relief - Schichtenkarten enthielt die Ausftellung der königlich-
ungarifchen Staatsdruckerei Darftellungen (von Töth) der Tatra in mehrfach ren
Varianten, Reliefkarten von Ungarn, von den Südoft-Karpathen, von Mitteleuropa.
In deradditionellen Ausftellung waren ebenfalls einige kleinere Arbeiten Streffleur’s
(Böhmen, Mähren und Schlefien in kleinem Mafsftabe, der Canal la Manche,
Corfu) zu fehen, ein Schichtenrelief der Umgebung von Wien (1: 28.800, auf
Grundlage der Section Wien der Ac Iminifrativkarte) und mehrere andere
topographifche Schichtenreliefs in mitunter fehr grofsen Mafsftäben, welche für
7 Sehe kaum eine locale Beziehung ah und daher anderen Referenten
vorbehalten bleiben müffen. Dasfelbe gilt von anderen Ausftellungsobjecten,
z. B. von den fehr inftructiven topographifchen Schichtenreliefs des Oberften
3ardin (Paris, bei Ch. Delagrave).
Die Schichtenreliefs bilden den Uebergang zu den reinen plaftifchen
Karten, von denen drei Arten wohl zu unterfcheiden find.
I. Terminologifche Reliefs, das ift folche zur Erklärung der ver-
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fchiedenen Formen der Bodenerhebung and ihrer Zufammenfetzung zu charakte-
riftifchen Ganzen. Unter die erfigenannten gehören, um mit den wenigft voll-
kommenen anzufangen, ein Relief vom ftädtifchen Lehrer Braut in Wien (ohne
erklärende Nebenkarte), ein gröfseres und kleines Modell des Bruder Alexis
Gochet in Brüffel 1871), das eu ee Relief von Ch. Muret (Paris, bei
. Delagrave) mit erläuternder Flachkarte;; dasfelbe unter der Diredtion Levas-
seur's zur Etude de en erweiterte Modell mit einem in Schichten gelegten
menfchlichen Antlitz. Selbftverftändlich drängen diefe die Bergformen, die “ib liche,
in Schraffen u ırte Bergzeichnung und die Entftehung der Niveaucurven be-
zweckenden plaftifchen Modelle aufkleinftem Raum zufammen, was in der Natur weit
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