28 Anton Steinhaufer.
Andentechnifchen Hochfchulen werdenin der Regel nur fpecielle,
praktifche Zweige der Brdienide gepflegt, Geometrie und Vermeffungskunft, Geo-
Handelsgeographie, Induftrieftatiftik und fo fort, und dasfelbe Ver-
Fachfchulen (Ackerbau-Schulen, Weinbau-
<
logie, Phyfik,
hältnifs wiederholt fich bei den
Schulen. Forftfchulen, Handelsakademien, ek nefentieh, Haierbai- Schulen aller
Art, Kriegsfchulen, Mi litirakademien, Marineakademien, nautifche Schulen etc.)
die zahlreichen kartographifchen Arbeiten, die für diefe Zweige in der Ausftellung
faft aller Länder in der Weltausftellung vorkamen, fallen entweder . in die
GruppeXXVlI, es andere, die eigenen Referaten zugewiefen find, oder, wenn
fie, wie z.B. die Arbeiten der öfterreichifch-geologifchen Reicl hsanftalt zu F ie der
Unterordnung defiben unter das k.k. Minifterium des Unterrichtes in der Gruppe
XXVlaufgeftellt erfchienen, gehören fie doch der Gleichartigkeit wegen zur Befpre-
chung in 1 Gruppen, denen fie bei anderen Staaten zugewielen ‘wurden. Dem-
nach bleiben hier alle ftreng topographifchen Karten und die ihnen gleichkom-
menden Reliefs, Seekarten und Küftenreliefs, geologifche, montaniftifche Cultur-
und Forftkarten, alle ftatiftifchen Karten, die fich auf Ackerbau, Viehzucht, Handel
und Communicationen beziehen, ausgefchloffen. Ihre Anführung und Würdigung
am gehörigen Orte wiı rd den Beweis liefern, wie viele ausgez eichnete und mufter-
hafte Arbeiten die Weltausftellung zierten, und dafs namentlich Oefterreich-Ungarn
hinter ähnlichen Erze ugniffen der übrigen Staaten nicht zurückfteht.
Die Mittel zur Fortbildung Erwachfener im Fache der Geographie
richten fich nach dem Eedaten Grade der Vorbildung und nach der Richtung, in
der die Geographie zu dem gew ählten Berufe fteht; geht die Vorbildung über die
erften R ae nicht hinaus, fo gelten die für Bürger- und Mittelfchulen brauch-
hifchen Lehrmittel auch für die fuccefive Nachholung und Weiter-
fie durch Autodidaktik oder mit Unterftützung von Privat-
Tendenz, fo werden aus der Zahl
fe Tendenz
baren geogra
bildung, ge u
unterricht. Hat die Fortbildung eine beftimmte
der aufgezählten mannigfaltigen Lehrmittel jene zu wählen fein, die die
begünftige en. In jedem Falle bieten die in den Abfchnitten für Volks- und Mittel-
fchulen aufgezählten Lehrmittel jenen Individuen Stoff genug zur Fortbildung,
welche von de r Fortfetzung der Studien abgehalten, durch Privatfleifs nachträglich
geographifche ze ıntniffe fich aneignen wollen.
Ueberblick.
Eine Ueberficht des feit einem Decennium im Fache der Kartographie,
Geoplaftik, graphifchen Statiftik etc. in Beziehung auf den Unterricht Geleifteten
verfchafft die erfreuliche Ueberzeugung, dafs im Allgemeinen ein Fortfchritt zu
verzeichnen ift, wenn er auch in den verfchiedenen Staaten, die die Weltaustftel-
lung befchickt haben, nicht gleichen Schritt eingehalten hat. Diefer Fortfchritt
äufsert fich in zweierlei Richtungen: I. in dem inneren Gehalte; 2. in der tech-
nifchen Ausführung. In Bezug auf den inneren Gehalt hat die weit gröfsere Rück-
ficht, die nun auf die verticale Gliederung genommen wird, einen ge ewaltigen
Umfchwung in der gefammten Kart tographie hervorgebracht und die Schichten-
karten mehren fich in ad aufser den Atlanten, und man gewahrt mehrere Verfuche, fie
auch in die Schulatlanten zu verpflanzen. Mit den hypfometrifchen Karten ift auch
die Geoplaftik mehr in Anwendung gekommen, und hat eine Vollendung erreicht
(man fehe die Küftenreliefs vom Lieutenant Hopfgartner, Lieutenant Le hnert
und Hauptmann v. Wutzelburg; das Schichtentelief fer Hausruckbahn von
L,oefslund Anderen), die kaum übertroffen werden kann*). Ein anderer Fort-
fchritt it in der wachfenden Beachtung der Heimatkunde zu bemerken, was mit
*) Schade, dafs der Geoplaftiker Keil, im Dienfte der Wiffenfchaft verunglückt,
der Subfiftenzmittel entblöfst, eine Exiftenz zwifchen Leben und Sterben friftet. Was für
le Leiftungen von feiner Hand würde die Weltiushelläie aufzuweifen haben !
nun
werthvo