Full text: Musikalische Lehrmittel und das musikalische Erziehungs- und Bildungswesen (Heft 8)

      
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
   
  
  
    
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
      
Tees en 
  
che 
bis 
nan 
Sel- 
len. 
her 
den 
ung 
der 
lort 
ere 
tig, 
en 
der 
Veg 
7 
I 
der 
len 
die 
der 
von 
en; 
von 
fen 
zu 
ch- 
len 
sen 
wie 
der 
die 
cht 
Mufikalifche Lehrmittel. 9 
erfcheinen dem Referenten als das vorzüglichfie Werk dieier Art. Die [chönen, 
aufserordentlich billigen und dabei vollitändigen Ausgaben der Chorwerke 
Schubert’s aus dem Verlage von Peters haben lange fchon die Anerkennung 
des Publicums erworden. Unter den Clavierwerken haben wir die bekannten 
Werkeeines Czerny, Bertini, Köhler, Clementi, Cramer gefunden, über 
deren Werth zu fprechen wohl überflüffg wäre. Die Claffiker Haydn, Mozart, 
Beethoven, Weber, Schubert waren vertreten durch die grofse und aufser- 
ordentlich werthvolle „inftrudtive Ausgabe claffifcher Clavierwerke“ aus dem 
Verlage Cotta in Stuttgart. Diefe Ausgabe, an welcher bekanntlich Liszt, 
Bülow, Faifst und mehrere andere hervorragende Künftler mitgearbeitet haben, 
ift eines der fchönften Denkmäler deutfchen Kunftfinnes und wird überall unent- 
behrlich fein, wo es fich nebft kunftgerechter Ausführung der Tonwerke um das 
geiftige Verftändnifs derfelben handelt. Aufserdem fand fich auch die unter dem 
Namen „Leuckart’s Hausmufik“ bekannte vortrefiliche Sammlung claffifcher 
Inftrumentalwerke im vierhändigen Arrangement. Die in den weiteren Gebieten 
noch aufgezählten Werke find fchon durch ihren "Titel hinlänglich charakterifirt. 
Zu bemerken ift nur noch, dafs in allen Gebieten für die erften Stadien des 
Unterrichtes mehrere Werke angeführt worden find, theils um der fo verfchieden- 
artigen natürlichen Begabung und der damit zufammenhängenden pädagogifchen 
Auswahl, theils um der nothwendigen Rückficht auf den Maffenunterricht in der 
Schule oder den Einzelunterricht in der Familie Rechnung zu tragen. An mufika- 
lifchen Inftrumenten waren vorfindlich: ein kleines Harmonium (älterer Art) und 
eine Violine im Schulzimmer, letztere von der Firma Lemböck in Wien, 
und in der Wohnung des Lehrers ein fehr fchönes Pianino aus der Fabrik des 
Herrn Ehrbar in Wien. Letztere Firma geht dem Vernehmen nach eben 
daran, die Fabrication eigener aufserordentlich billiger und folider Schulinftru- 
mente in Angriff zu nehmen. 
Eine weitere Art der Betheiligung Oefterreichs und {peciell Wiens an der 
Weltausftellung, die während des Zeitraumes derfelben hier ftattgefundenen Auf- 
führungen, liegen aufser dem Bereiche unferer Befprechung. Sie waren und find 
allerdings, wie hier nur kurz bemerkt werden foll, geeignet, ein anfchauliches 
Bild der Pflege der Tonkunft zu geben und der Kaiferftadt Wien den Ruf zu 
wahren, welchen fie feit Langem als eine der erften und bedeutendften Mufikftädte 
der Welt geniefst. 
Ungarn. 
Der Auffchwung, der fich in der neueften Zeit in Ungarn aufallen Unterrichts- 
gebieten kundgibt, wird auch die erfreulichften Folgen für das mufikalifche Gebiet 
herbeiführen. Ein anfchauliches Bild diefes Auffchwunges gibt der „Berichtdes 
königlichungarifchenMinifteriumsfürCultusund Unterricht“an 
den (ungarifchen) Reichstag über den Zuftand des öffentlichen Unterrichtes in den 
Jahren 1870 und 1871, welcher die für die Weltausftellung zufammengetftellte Col- 
ledtivausftellung im Unterrichtsfache illuftrirt. Der Bericht widmet der Mufik und 
dem Mufikunterrichte ein eigenes, wenn auch fehr kurzes Capitel, dem wir einige 
bemerkenswerthe Angaben entnehmen. Seit dem Jahre 1868 ift für die Elementar- 
und Bürgerfchulen Gefang, für die Lehrer-Bildungsanftalten Gefang und Mufik 
als obligatorifcher Lehrgegenftand erklärt, und die Regierung läfst es fich ange- 
legen fein, dafür zu forgen, dafs diefe Lehrgegenftände „nicht nur im Lehrplan 
figuriren, fondern dafs die Jugend in denfelben auch wirklich gebildet und durch 
diefe Schulerziehung der edlere Gefang und die edlere Mufik im Volke verall- 
gemeinert werde“. Es fehlte bis dahin an geeigneten Lehrmitteln in ungarifcher 
Sprache — die Regierung veranlafste ihre Abfafsung — es fehlte ferner an den 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.