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Rudolf Weinwurm.
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lteren Zeit kaum mehr im Bewufstfein des Volkes fortleben, feltener vertreten;
die Ausftellung enthielt nur fechs derartige Werke, darunter folgende beachtens-
werthe:
Vaft: „Recreations muficales, 30 Choers varies a 3 voix Egales... .“;
Rogat: „Chants de jeuneffe, Solos et Choers & 3 voix Egales avec accompagne-
ment de Piano ou d’Orgue‘';
Lemoine: „Chants d’ecole‘“, ıı Hefte zwei- und dreiftimmiger Gefänge, theils
mit, theils ohne Accompagnement;
Baumier, ein gefchriebenes Heft, jene Lieder enthaltend, welche in der Com-
munalfchule in d’Angers geübt werden, unter denen wir folgende deutfche
in franzöfifcher Uebertragung finden: ‚„Ueb’ immer Treu und Redlichkeit‘‘,
„Alle Vögel find fchon da“, „Fuchs, du haft die Gans geftohlen‘, Komm,
lieber Mai‘, „Der gute Camerad'‘‘;
dagegen wird in allen Stufen des Gefangunterrichtes auf Vocalexercitien ein
befonderer Nachdruck gelegt; diefe fpielen fowohl in den vorfindlichen Elemen-
tarmethoden als auch in den Lehrplänen verfchiedener Schulen eine hervorragende
Rolle und die Produdion auf diefem Gebiete ift eine aufserordentlich ergiebige,
um nicht zu fagen luxuriöfe. Es fanden fich Solfeggienwerke für eine, zwei, drei,
vier Stimmen, mit und ohne Begleitung, von den einfachften bis zu den compli-
cirteften Formen und wie hoch die Ziele find, die man fich dabei ftellt, geht daraus
hervor, dafs man bei Durchficht mehrerer diefer Werke häufig in Zweifel kommen
kann, ob der mufikalifche Satz für Menfchenflimmen oder für Streichinftrumente
eingerichtet ift. Als die intereffanteften daraus heben wir hervor die „Sympho-
nies vocales ou Solftges d’enfemble ä 3 et & 4 voix‘ von Chelar d, die ein-
und zweiftimmigen Solfeges von Carulli et Lemoine und das Solfege von
Rodolphe. Von Elementarunterrichts-Methoden find bemerkenswerth: Mouzin
„Petite Grammaire musicale & lusage des Ecoles primaires.. .‘“ und Chochery
‚‚Premitres legons de lecture musicale ...‘ Ob die Auswahl der weiteren in der
franzöfifchen Unterrichtsausftellung vorfindlichen mufikalifchen Werke mit Rück-
Gicht auf den Unterricht in Lehrer-Bildungsanftalten oder aber mit Rückficht auf
die Fachbildung in Confervatorien getroffen wurde, bleibt ungewifs. Für das
erftere fpricht eine Anzahl von Werken, theils für Clavier, theils für Violine, deren
Anwendung in Seminarien gewifs am Platze fein würde, für das letztere der Umftand,
dafs fich eine Reihe von Methoden für Inftrumente vorfand, deren Uebung und
Pflege wohl nur einen Gegenftand der Confervatorien bilden kann. Auf dem Gebiete
des Clavierunterrichts begegnete man auch hier den bekannten Namen eines
Czerny, Bertini, Heller, Henfelt (Etudes charadteristiques), aufserdem war
L,emoine durch eine gute Schule und durch zwei- und vierhändige Etudenhefte,
Duvernoy durch eine Elementarfchule und waren die folgenden Componiften
durch Etuden vertreten: Schulhoff, op. 13; Taubert, op. 40; Ravina,
op. 28; Rofenhain, op. 17; Lefebure-Wely, op. 23 und 24; Vilbac;
Luffy. Für Violine fanden fich zwei recht gute Werke: Mazas „Methode de
Violon‘‘ und Herman „Methode complete de Violon“ für Violoncell eine
Schule von Lebouc; an theoretifchen Werken unter Anderem die weitverbreitete
Harmonielehre von Catelund ein beachtenswerthes, eben im Erfcheinen begrif-
fenes Werk von Luffy ‚„TraitE de l’expression‘'; und fchliefslich fanden fich
Schulen für fämmtliche Inftrumente in einer fehr billigen, gleichförmigen
und brauchbaren Ausgabe der Firma Ikelmer & Comp. in Paris.
Die bisher angeführten mufikalifchen Werke bedienen fich fämmtlich der
gewöhnlichen Notenfchrift; es wurde jedoch bereits früher bemerkt, dafs an vielen
Orten Frankreichs die Galin-Paris-Chev&fche Ziffern fchritt .ın Ver.
wendung fteht. Die Verbreitung derfelben wurde namentlich durch den Umftand
begünftigt, dafs die Gefangvereine und „Liedertafeln“ („Orph&ons“), die fich
feit dem Anfange der fünfziger Jahre nach dei Vorgange Deutfchlands und der
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