Armand
Freiherr von Dumreicher.
des weiten deutfchen Culturkreifes in eben demfelben Gebiete eine um fo reichere
Fundgrube für Betrachtung und Studium.
Mit einiger V ollftändigk eit waren nämlich nur Oefterreich und Deutfchland
vertreten. Eine eingehendere Behandlung der betreffenden Ausftellungen diefer
beiden Reiche wird defshalb um fo nothwendiger beinahe den ganzen unferem
Berichte zugemeffenen Raum ausfüllen, als das von der Redadion aufgeftellte
Programm die letzte Parifer Weltausftellung zum Ausgangspunkte der ed
und "gefchichtlichen Betrachtungen aller Detaili berichte genommen wiffen will, und
als die diefsmalige, ‚fehr ungleichmäfsige, lückenhafte und ausfchliefslich Zeich-
nungen und Malereien enthaltende Ausftellung der anderen Staaten die Con-
ftatirung von feit n 1867er Expofition etwa eingetretenen Veränderungen und
allenfalls vollzogenen Fortfchritten im Gew Erb -Schulwefen zur Unmög lich-
keit macht.
Insbefondere im Hinblicke darauf, dafs die bedeutendften Induftrieländer
des Weftens, namentlich England und das die vorige Ausftellung veranftaltende
Frankreich, überhaupt feinerzeit in Paris in diefem Gebiete It ärken ausgeftellt
hatten, fowie mit Rückficht auf die ausführliche Darftellung der Organifation des
gewerblichen Unterrichtswefens der romanifchen und angelfächfifchen Weftländer
in dem öfterreichifchen officiellen W eltausftellungs-Berichte vom Jahre 1807,
dürfen wir uns hier defto kürzer faffen, je gröfsere Aufmerkfamkeit wir der Expo-
fition der deutfchen Staaten, deren gewer Dliche Unterrichtsorganifation im öfter-
reichifchen Berichte über die Parifer Ausftellung nicht mit Sleichmaßt iger Aus-
führlichkeit behandelt worden war, zuwenden müffen, und je mehr Raum der
Befprechung des öfterreichifchen gewerblichen Unterrichtswefens aufbehalten
werden mufs, welches in den allerletzten Jahren befonders rafche und ausgedehnte
Veränderungen erfahren hat.
Es ergeben fich fomit für unfere Darftellung drei Gruppen, deren erfte die
deutfche, den zweite die öfterreichifche end deren dritte die Gewerbe-
fchul-Austtellung aller übrigen Länder umfafst.
Wenn wir die Schilderung des deutfchen gewerblichen Unterrichtswefens
hier voranftellen, fo leitet uns hiebe ei hauptfächlich der Gedanke, dafs dasfelbe für
die Beurtheilung der analogen Leiftungen Oefterreichs den natürlichen Mafsftab
bildet und dafs es.darum erwünfcht erfcheint, wenn die Darftellung öfterreichi-
{cher Verhältniffe welcher Lefer und Verfaffer wohl das meifte Intereffe entgegen-
bringen, fich auf Vorausgegangenes beziehen kann.
Die Deutfchland und Oefterreich gewidmeten Abfchnitte werden fich
demgemäfs in je zwei Theile gliedern, deren erfter die Organifation des gewerb-
lichen Unterrichtes in diefen Reichen darzulegen und deren zweiter die zur Aus-
ftellung gebrachten Objecte zu behandeln hal en wird. Eine Darftellung der
Organiation des gewerblichen Schulwefens darf nämlich nicht umgangen werden,
enn die Befprechung der von den verfchiedenartigen gewe eh en
ie exponirten Gegenftände richtiges V das foll finden können.
Im dritten Abfchnitte werden wir kaum mehr als einen rafchen Blick auf
die Ausftellung der anderen Länder werfen und im Uebrigen auf die erfchöpfende
Darftellung verweifen, welche im Referate über den Zeichen- und Kunftunter-
richt den wenigen Ausftellungsobjecten aus nichtdeutfchen Gewerbefchulen zu
Theil geworden it.
Deutfches Reich.
Die Organifation des gewerblichen Unterrichtes in den
leutfchen Staaten.
Nächft dem die Weltausftellung veranftaltenden Staate hatte, wie fchon
das deutfche Reich allein ein ziemlich umfaffendes Bild von feinem
egeben. Dafs es gerade Deutfchland war, das in
fact
gelagt,
sewerbliche en Unterrichtswefen g
&