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10 Armand Frei
:beiters in der Ausübung beftimm-
auch. fonft getrachtet wird, die Fertigkeit des A
ter Induftrien praktifch zu fördern.
Aufserdem befitzt Sachfen mehr als 90 Sonntagsfchulen mit Elementaı
unterricht und eine Reihe gewerblicher Fachfchulen. Unter den letzteren nehmen
die niederen Webefchulen zu Chemnitz, Glauchau, Frankenberg, Oederan, Wer
dau. Hainichen und Mittweida einen hervorragenden Platz als eigent liche Arbeiter-
fchulen ein.
Ebenfo wie diefe dienen die Pofamentirfchulen in Buchholz und Annaberg
dem praktifchen gewerblichen Unterrichte. Endlich mögen hier auch die feit 1817
F
a. ins Leben gerufenen dre mE Klöppel- und Stickfchulen füı
Mädchen im ee Erzgel jirge und die Zeichen- und Malfchulen für Holz-
Spielwaaren-Induftrie zu Seiffen und ee Erwähnung finden.
Die hier mitgetheilten Daten müffen dem Beobachter wohl die Ueberzeu-
gung aufdrängen, dafs in Sachfen im Gebiete gewerblicher Unterrichtsverwaltung
die focialpolitifche Strömung, welche hauptfächlich die Hebung der niederen
Stände anftrebt, die vorherrfchende ift.. Doch wird das Intereffe der höheren
Gewerbetreibenden, auch abgefehen vom wiffenfchaft lich-polytechnifchen Unter-
richte, defswegen keineswegs v ernachläffigt. Die höhere W ebefchule zu Chemnitz
vie die Webefchule zu Grofs-Schönau und die höhere Wirkereifchule zu Limbach
wollen Fabrikanten, Meiftern und Manufacturiften eine gründliche fachliche Aus-
bildung geben und haben in der That die Concurrenzfähigkeit der fächfifchen
Induftrie, die namentlich im Gebiete der Wirkwaaren-Erzeugung durch Belgien
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bedroht war, fichtlich gek EN:
Andere te Nord Deutfchlands. Vön Gewerbefchulen im
nördlichen Deutfchland wären 292 zu nennen: zwei Baugewerbe-Schulen in dem
übrigens auch vierzehn Fortbildungsfchulen befitzenden Herzogthum Sachfen-
Ne eine im Grofsherzogthum Mecklenburg (zu Schwerin) und eine in
3remen; ferner eine 1841 zu Lübeck errichtete Gewerbefchule, welche vorwiegend
de ee einer Fortbildungsfchule trägt.
Ifeitige und rationelle Pflege der Bildung ge Gewerbett: an des
Durch viel
fr ee burg
zeichnet fich aber vor end hen sie hen Staaten die f
aus, deren Ober-Schulbehörde in der allgemeinen Gewerbef hule und de x Schul
für Bau-Handwerker eine wahre Mufteranftalt gefchaffen hat. Beide schulen
haben einen gemeinfamen Lehrkörper, die Aufnahmsbedingungen g
den Nachweis I nothdürftigften Pleseterbildung nicht hinaus. Die allgemeine
Gewerbefchule ertheilt Abend- und Sonntagsunterricht; aufserdem Bi aber
Gewerbetreibenden, welche mehr Zeit aufi 1: Ausbildung im Zeichnen verwen-
den nn, EDER der Tagesftunden Unterricht in Be verfchiedenen ARD
Bes geben, und zwar zunächft im Freihand- und Zirkelzeichnen, in der
für das Bau- und ee: »h und
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eiellende en T eometrie und im Fachzeichnen
E die Kunftgewerbe. Die Schule für Bau-Handwerker gibt täglichen und ganz
tägigen Unterricht.
Sehr beachtenswerth find ferner die Beftrebungen des
derung weiblicher Erwerbsthätigkeit in Hamburg, deffen Gewerbefchule
dem Jahre 18067 beficht, gediegene Leiftungen auf-
Vereines zur Fi
Mädchen, wiewohl fie erft feit <
zuweifen hat.
Diefe Hamburger Schulen find mit Lehrkräften in fo reichem Ausmafse
verfehen, wie kaum ähn] iche Anftalten fonft irgendwo, und die rationelle Art, in
welcher der eh ht an denfelben ertheilt wird, macht fie zu einem der wür-
digften Objecte des Studiums für den Sc hulmann.
Heffen-Darmftadt. Eine kräftige Entwicklung hat das gewerbliche
Forbildungs-Schulwefen im Grofsherzogthum Heffen feit geraumer Zeit genom-
men; Ende der dreifsiger Jahre begannen die Beftrebungen des heffifchen Landes-
Gewerbevereines nach folcher Richtung. Heute zählt das Ländchen ber
folcher Inftitute mit 3000 Schülern. Das hauptfächlichfte Gewicht wird auf den
Ei