Full text: Das gewerbliche Unterrichtswesen (Heft 49)

    
  
  
  
  
   
  
    
    
   
    
   
  
  
   
    
     
   
    
    
   
     
   
   
     
    
     
    
    
    
    
    
     
    
    
  
  
  
  
      
     
    
     
    
    
   
     
    
   
  
  
  
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'r von Dumreicher. 
geftaltung der k. k. Gewerbe-Zeichenfchule in Wien zu einer Bau- und Mafchinen 
Gewerbefchule und die Subventionirung einiger gewerblicher Lehranftalten in 
Provinzialftädten. 
Eine gröfsere adminiftrative und cn Bewegung im Gebiete des 
rblieher Mittelfchul-Wefens macht fich jedoch erftt feit Jal hrestrift bemerkbar. 
oe darf aber auch erwartet werden, dafs im Laufe der nächften Jahre eine 
Reihe von folchen Schulen in Landes-Hauptftädten und anderen wichtigen Indu- 
ftrialplätzen Oefterreichs vom Staate und von anderen Intereffenten wird ins 
Leben gerufen werden. 
Da mufste es denn eine günftige Fügung genannt werden, dafs gerade im 
Beginne einer folchen neuen Epoche eine reichbefchickte Ausftellung allen unfern 
  
betheiligten Kreifen und vor Allem den an der Unterrichtsadminiftration 
die Gelegenheit bot zu vergleichenden Studien über die Leiftungen, Einrichtungen 
und Tendenzen einer grofsen Zahl gewerblicher ee der entwickelteren 
Induftrieftaaten. 
Aber auch inanderen Zweigen des gewerblichen Unterrichtes können wir 
einer gewiffenhaften Be der ander ärts gewonnenen Erfahrungen und erziel- 
ten Erfolge, wie fie in der Ausftellung zur Erfcheinung kamen, nicht entrathe 
Denn unfereOrganifation der gewerbli SREAF ortbildungs! fchulen erfreut ich bis Baie, 
mit einziger Ausnahme des Landes Niec VERORETTE kaum gröfserer Reife als 
unfer mittleres gewerbliches Schulwefen. Wer fich in der De davon über- 
zeugte, was in einigen anderen Staaten an diefen, nur über Abendftunden und 
Sonntage verfügenden Anftalten geleiftet wird, und wer die grofse extenfive 
W irkung ıg auf den gefammten nie deren Arbeiterftand in Anfchlag bringt, welche 
von diefen häufig zu Pflichtfchulen erklärten Curfen ausgeht, der wird lebhaft 
bedauern müffen, dafs diefer feiner Natur nach umfangreichfte Zweig des gewerb- 
lichen Unterrichtes bisher nur in einer einzigen Provinz Oelfterreichs eine gefetz- 
liche Regelung erfahren hat. Denn darüber darf man fich einer Täufchung nicht 
hingeben, dafs die Hebung der geiftigen Kraft in der Maffe unferer Arbeiter um 
fo energifcher angeftrebt werden mufs, als das lang verkümmerte, nunmehr faft 
neu begründete und vielangefeindete Volksfchulwefen wohl nur fehr langfam 
eine allerwärts fruchttreibende Blüthe wird entfalten können. Das aber fteht 
aufser Frage, dafs eine gedeihliche ununterbrochene Entwicklung im Gebiete 
öfterreichifcher Induftrie nur dann erwartet werden kann, wenn man die Zukunft 
des Gewerbewefens von unten auf ficherftellt durch eine allgemeine und ratio- 
nelle Fleranbildung der ganzen aufwachfenden ‚gewerb ed len Generation. 
Läfst doch auch die Wiener We eltausftellung wie der vielfach erkennen, wie die 
Länder des deutfchen Zollvereines der rechtzeitigen Erkenntnifs der gewaltigen 
Culturbedeutung der Schule wie aufanderem, fo auch auf wirthfchaftlichem Gebiete 
jene bewundernswerthen Erfolge danken, die einem methodifchen und umfich- 
tigen Vorgehen auf richtiger Grundlage nie zu fehlen pflegen. 
Als fehr wünfchenswerth wäre es erfchienen, wenn’ kleinere Fachfchulen 
für beftimmteInduftriezweigein der Ausftellung eine ftärkere Vertretung gefunden 
und zahlreichere Parallelen mit den öfterreichifchen Expofitionen diefer Art 
herbeigeführt hätten, namentlich defshalb, weil diefe letztere Gattung öfterrei- 
chifcher Induftriefchulen, eine Schöpfung der allerjüngften Zeit, wie fie fa durch- 
wegs ift, an einem leicht erklärlichen Mangel jeglicher pädagogifchen Tradition 
leidet, einem empirifchen Vorgehen der Saatsaciinifration ihr Beftehen dankt 
und eine klare und billige Würdigung umfomehr erfchwert, je fpärlicher die 
Gelegenheit zum Vergleiche mit der Richtung, dem Streben und den Erfolgen 
ähnlicher Anftaiten in anderen Induftrieländern fich darbietet. An die Erfolge 
zwar könnte, was jene kaum begründeten öfterreichifchen Fachfchulen betrifft, 
ohnediefs keinesfalls ein ftrenger Mafsftab gelegt werden; dagegen hätte 
fich das abfolute Urtheil, welches über die an TEEN zur Erfche Se kommende 
Richtung fich allerdings bereits jetzt fällen läfst, vielleicht in Folge zahlreiche: 
  
  
  
	        
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