Das gewerbliche Unterrichtswefen 4]
nicht ihre Entftehung inmitten einer
veiblichen Handarbeiten en
eleganten Grofsf Aadt und die Mehrzahl derfelben unterfchied fich durch ein
gewiffes unfagbares Etwas eh d genug in Zeichnung und Farl :
den ähnlichen Arbeiten anderer deu ie cher und öfterreichifche r Inftitute. Ebenfo
waren die Zeichnungen faft fämmtlich von trefflichem Gefchmacke. Die farbigen
Flachornamente übten kräftige und doch . Wirkung aus und unter den
Blumenftücken fanden fich ereien von erftaunlichem Glanze des
Vortrags. Eine Reihe fehr höner Entwürfe für Straminftickerei, für Tapeten,
für Sonnenfchirm-Ue berzüge, Sophalehnen, Bettteppiche, Portieren, Kiffen u. w.
ebracht, wie
Idee Schri
bei Schüler-
waren reizend componirt und mit ficherer Gewandtheit zu Papier ge
denn die Mache der meiften Zeichnungen nit dem Gefchmacke der
hielt. Diefs mag defto ftärker betont werden, als beide Vorzüge
arbeiten fich felten vereint vorfinden. Die fchriftlichen Arbeiten aus verfchiedenen
Gebieten des Unterrichtes (Arbeiten der franzöfifchen, englifche en und der Tele-
graphenfchule) bezeugten nicht minder die Tirefflichkeit der Schulleitung als
Handarbeiten und Zeichnungen.
Der Prager Frawen-Erwer bverein, nach dem Mufter des Wiener
gegründet, unterhält feit dem ı. Jänner I809 eine Handelsfchule, eine Nähfchule
sinen hen “ re und einen Curs für Telegraphie. Mit
November 1873 trat unter Lei tung des Vereins auch noch eine Lehr-Werkftätte
für Cartonnage ndBüch binderei ins Leben. Die auseeftellten Hand- und Mafchin-
nähereien von Schülerinen waren recht gefchmackvoll und fchön ausgeführt.
Die von der Mädchen-Arbeits- und For tbildungsfchule in
Graz (eröffnet 1866) und von der Induftriefchule desFrauen-Erwerb-
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vereinesin Klagenfurt (errichtet 1866) ausgeftellten Handarbeiten verdien-
ten als den Zweck erfüllende alle Anerkennung, ohne aber eingehenderer
Befprechung bemerkenswerthe Seiten darzubieten.
Das Gleiche gilt von den Strohgeflechten, Handfchuhen,
Spitzen und Strohhüten der im April 1873 eröffneten, vom Handelsm
{ubventionirten Mädchen-Induft ri e fchu le zuHoch ft adtin Böhmen.
Von Hermann UffenheimersSpitzenk löppel-Schule zu Rietz
befteht und vom Hanı lelsminifterium unterftützt wird,
reklöppelten
inifterium
Mi
in Tirol, welche feit 1872
waren einige Guipurefpitzen von ta adellofem Gefchmacke eingefendet worden
Eine grofse PAazah weiblicher Hand Be von öfterreichifchen Volks-
und Bürger fc] hulen war an einem anderen Orte, im Pa villonfür Frauen-
a
ı S nt
bezeichnet
er Gefammteindruck mufs als ein günfti
sff der von den Wiener Volks- u Bürgerfchul en und
N ausgeftell lten Arbeiten, aber a
eh
h
arbeiten, ausgeftellt. D
rerden, nameı tlich in Betre
vom Wiener Frauenverein für a
aus der Mehrzahl der von den Provinzialftädten : ausgeftell ten Objecte fprach me
Grazieund Sinn für Mafshalten als aus den me iften Ähnlichen Arbeı iten im deutfchen
ftellung in ver
Unterrichtspavillon. Bedauert mufste werden, dafs durch die Aus
(chiedenen Räumlichkeiten die Wirkung viel! fach zerfplittert war; fo befanden fich
manche der früher erwähnten v orzüglic chen Leiftungen des Wiener Frauen-Erwerb-
vereines nicht im Pavillon des Welthandels, fondernin derletztgenannten Localität.
Nach dem, was hier bisher über die einzelnen öfterreichifchen Fach -
fchulen mitgetheilt worden, ftellt ich deren Werth als ein aufserordentlich ver-
fchiedener dar und kann in einem Worte über die ganze Ausftellung ein richtiger
Ausfpruch nicht gethan we ‚rden. Denn während an einigen Punkten ein kräftiges
erften Erfolge aufwei ft, zeigen
Streben nach edleren Geftaltungen bereits feine
fich an anderen kaum die erften Schwingungen einer neuen Bewegung.
Die auf gewerblich-pädagogifchem sebiete allenthalben in Europa auf
getauchte Keformarben ift eben bis jetzt in Oefterreich nur um w enig mehr als
s Stadium hinausgekommen, noch einem Lande
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anderwärts über ein jugendli