nente fich zu beftimm-
ten Kör Fpern hrynaliärt, noch ringt das neunzehnte Jahrhundert nach feften
einheitlichen Formen feines äufseren Culturlebens und die bereits vor zwei Jahr
hnten von Semper ausgegangene „Anr egung eines nationalen Kunftgefühles“
hat ich bisher noch in keiner Gegend d j leutfchen Julturgebietes auf
die Maffe des Volkes erftreckt.
Wenn fchon folche all Igemein el u einen wahrhaft befriedigenden Eindruck
einer Ausftellung gewerblicher Fachfchulen heute noch nicht zu Stande kommen
läfst, um wie viel mehr mufste die Da der Verl fich in einem Falle
fteigern, wo erft kürzlich in den Boden se} pflanzte Schöp En ein Bild ihrer
fruchttreibenden Wirkfamkeit. hätten entfalten follen. Unter folchen Umftänden
war es ein kühner Entfchlufs der N elerug dennoch die Veranftaltnng diefer
Ausftellung zu wagen und die Refultate einer zweijährigen, mit bedeutenden Geld-
opfern entfalteten ana en Thätigkeit durch vielleicht verfrül Bee y eröffent-
lichung den manniefachften Mifsverftändniffen auszufetzen.
Eine wichtige Erwägung nöehte hier fragentfcheidend eingewirkt haben
Die Regierung mufste Eich he
se einen Boberblick über das Gefammtergebnifs ihrer bisherigen Anftren gungen
ınd einen Einblick in die an ihren Schulen zu Tage tretende Richtung gewinne
und zugleich das Urtheil weitefter fachmännifcher Kreife vernehmen konnte. Und
eine folche Gelegenheit botdie Wiener Weltausftellung in ausgezeichneter Weife.
Wenn wir die Ausftellung der gewerblichen Fachfc ehulen unter dem
an folcher Belehrung über den Zuftand der En awart und über d
fich aus demfelben ergebenden Forderungen der Zukunft be Bienen fo müffe
wir fagen, fie habe ihren Zweck erfüllt und dadurch ihre en gerecht-
fertigt. Welche Forderungen aber an die a zu ftellen feien, kann in der
That für Niemanden zweifelhaft fein, der einerfeits die Ausftellung mit einige
Aufmerkfamkeit ftudirt hat und anderfeits über das Wefen und die Sind lagen der
durch diefe Fachfchulen zu hebenden Induftrien klar en ift.
Die weitaus überwiegende Mehrzahl diefer Fachfchulen foll nämlich dem
Kleingewerbe oder der Hausinduftrie dienen, und es handelt fich fomit
zunächft für jeden Kenner wiffenfchaftlicher Theorie und praktifcher Verhältniffe
um Beantwortung zweier Fragen:
Gibt es ın der Wirthfchatft der Neuzeit überhaupt noch
jete,inwelchenKleingewerbe und Hausinduftrie fich natur-
‚emäfs aufdieDauerundauseigenerKraftnebenderGrofsindu-
erhalten werden? und bejahenden Falles: Woriniftdascharakt er ıfti-
{che Moment zu fuchen, welches diefe Gebiete zur natürlichen
Domäne desKleingewerbesundder Hausinduftrie macht? Und wir
werdennichtlange zu fuchen brauchen, um zu Gaden, dafsin dem Mafse, als ein einer
Gattung von Gütern aufgedrücktes Gepräge individueller Arbeitderen Verkel
werthzufteigernimStandeitt, er derGrofsinduftrie zurErzeugung
diefer Güter abnimmt, dafs alfo, je a die künftlerifche Seite in einer
GattungvonGütern an fich erfcheintund je ffärker und tüchtigerfieimcon-
creten Falle ausgebildet worden ift, den gröfser auch der Vortheil fein mufs,
welchen bei derenProdudtion das Kleingew be derGr en e gegenüber befitzt.
Wenn esnunkeinem Zweifel unterliegt, dafs jenes gefuchte charakteriftifche
Moment kein anderes als das künftlerifche fein kann, fo ift der weitere Schlufs
unabweisbar, dafs die künftlerifche Bildung und die Gefchmackserziehung die
wichtigfte Aufgabe von Anftalten fein mufs, welche zur a und Erftar-
kung des Klei ingewerbes dienen follen. Der Punkt, auf welchen nicht mehr und
nicht w eniger als Alles ankommt bei Beurtheilung der Ausleil lung der gewerb-
lichen Fachfchulen liegt fomit auf der Hand: in erfter Linie mufs die
Luns auf den in.sihr zur Erfchernung gekommenen Ge:
ck gepr üftwerden.
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für fich felbft eine Gelegenheit herbeiwünfchen, wo
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