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Der Blinden- und Taubftummen-Unterricht. 13
Herr Glötzl, Lehrer und Rechnungsführer des Wiener Blindeninftitutes
als Cafhier
Tagesordnung:
ı. Verhandlungstag: Die Blinden Amerikas und ihre Erziehung; Vortrag,
gehalten von Wilhartitz, Lehrer an der B lindenanftalt zu St. Louis, Miffoury.
N Blinden-Vorfchulen, Director Riemer in Hubertsburg.
. Verhandlungstag: Welche find die Urfachen, dafs man bisher keine
allgemeinen prakti ifchen Refultate der Blindenerziehung erzielt hat? Director
Moldenhaver aus Kopenhagen.
Der Mufikunterricht in der Blindenfchule. Director M.Pablafek aus Wien.
3. Verhandlungstag: Ueber die technifche Ausbildung und Fürforge der
Blinden. Director Reinhardt aus Dresden
Ueber eine gemeinfchaftliche Blindenfchrift. Director von St. Marie in
Leipzig.
Herr Wilhartitz erhält das Wort
Nach den Auseinanderfetzungen (des Redners liegt die Blindenerziehung
der meiften Central- und füdamerikanifchen Staaten in den Händen der Klofter-
a und Miffionäre, welche fich auf eine blofse Ernährung und Pflege der
Blinden befchränken. In Peru gibt man arme Blinde in die Hofpitaler, c lie reichen
leben zu Haufe, jedoch ohne Unterricht. In Equadore, Guatemala, Venezuela
Nicaragua, den argentinifchen und columbianifchen Republiken und auf Cuba ift
bis jetzt für Blindenunterricht nichts gefchehen. In Brafilien ift ein Blindeninfitut
mit 33 Zöglingen, in Mexico, wo es fehr viele Blinde gibt, find 3 Blindeninftitute.
So, wie Frankreich feinen Hany, Oefterreich feinen Klein und Frankl,
die Vereinsftaaten ihren Dr. Howe haben, fo befitzt auch Mexico einen Mann,
der trotz aller Schwierigkeiten, die ein uncultivirtes Land bietet, mit unverfieg-
barem Muthe Schulen für Blinde baute, und fich der gröfsten Anerkennung würdig
machte. Der Mann, der noch immer mit gleicher Liebe wirkt, heifst Ignatio
rs uenos.
Canada befitzt 2 Inftitute, in denen dasfelbe gelehrt wird, wie in England.
Obfchon Amerika das Land der Freiheit ift, fo find doch die Schulen der
ereinigten Staaten nicht als ein P rodudt der Freiheit zu betrachten. Mit aller
her fordern die Schulgefetze, dafs jedes Kind, wenn auch blind, ftumm, ein-
armig, einbeinig oder höckerig oder überhaupt idiotifch, fo weit es möglich ift,
unterrichtet werde.
So entftanden Schulen für Alle, und da man nicht überall einen Blinden-
rer anftellen kann, fo baut man in einer leicht erreichbaren Stadt ein Haus,
und hier erhalten die Blinden Wohnung, Koft, Wäfche und Unterricht umfonft. Die
Staaten einen und erhalten diefe infitake als Abwehr gegen Bettelei, Lafter
und Verbrechen.
In den Vereinigten Staaten befinden fich 27 Inftitute. Der Unterricht
theilt ich: ı. in primären, 2. literarifchen, 3 . Mufik, 4. Technik, 5. Haushalt.
Der Unterricht in den Handwerken richtet fich nach den Bedürfniffen der
Gegend. Es werden herangebildet: Korbflechter, Drahtflechter, Befenbinder,
Bürftenbinder, Matratzenmacher, Haufierer, Clavierftimmer, Rohrflechter, Buch-
händler, Schachtelmacher und Gehilfen für die Farm.
Die Mädchen lernen Stricken, Häkeln, Wafchen, Bügeln, Kleiderzufchneiden
und Nähen mit und ohne Mafchine u. f. w.
Unwiffenheit und falfches Mitgefühl des grofsen Publicums zerftören leider
oft jahrelange Mühe. Menfchen, welche einen Blinden nicht fehen können ohne
dafs ihnen die Thränen in die Augen treten, kaufen doch dem Blinden nichts ab,
nehmen ihn nicht in die Arbeit, unterflutzen ıhn nicht ın feiner Arbeitsluft. —
Herr Riemer aus re in Sachfen erhielt das Wort, um über
Blindenvorfchulen zu fprechen. Seine Anfichten gehen dahin, dafs die meiften
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