Full text: Der Blinden- und Taubstummen-Unterricht (Heft 26)

    
   
   
   
  
    
    
  
   
  
     
     
    
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
    
  
   
  
  
     
    
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
    
    
   
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Der Blinden- und T aubftummen-Unterricht. 17 
Zu diefem Zwecke foll jede Anftalt einen Unterftützungsfond für die Ent- 
laffenen gründen. 
Nach längerer Debatte wurden {fämmtliche Thefen angenommen, nur zu 
Thefe 3 gab Moldenhaver das Separatvotum ab: Verforgungsanftalten für 
Mädchen feien zweckentfprechend. 
In der um halb 5 Uhr wieder aufgenommenen Sitzung wurde von St. Mari 
(Leipzig) die Braill’fche Punktfchrift für die Praxis und das Hebold’fche 
Syftem für den Schulunterricht empfohlen. Wait aus New-York fetzte fein Syftem 
einer Punktfchrift auseinander, und wurde dann ein Ausfchufs gewählt aus den 
Herren: St. Mari, Pablafek, Bittner, Riemer und Moldenhaver. 
Diefes Comite foll den Gegenftand in Berathung ziehen, und das Ergeb- 
nifs durch Fachblätter bekannt geben. 
Nachdem die Verhandlungen eine unerwartete Ausdehmung annahmen, 
reichten die beftimmten drei Tage nicht aus, und es mulste eine Verlängerung 
der Congrefsdauer eintreten. 
Mehrere Sedtionsanträge, über welche Herr Entlicher referirte, kamen 
zur Verhandlung. 
ı. Der Congrefs erkennt es als eine Nothwendigkeit, dafs Bibliotheken für 
Blinde gefchaffen werden; zu diefem Zwecke follen fich die Blindenlehrer einer 
Nation zur Herausgabe einigen. (Angenommen) 
2. Die Blindeninftitute follen fich die Jahresberichte, die Abhandlungen 
enthalten follen, zufchicken. (Angenommen.) 
3. Wird befchloffen, das Organ für Taubftummen- und Blindenanftalten 
von Dr. Mathias in Friedberg zu unterftützen. 
4. Der Congrefs fpricht den Wunfch aus, dafs eine Pfychologie und 
Pathalogie der Blinden verfafst werde. (Angenommen.) 
5. Der Congrefs wolle ausfprechen, dafs, wo diefes nicht der Fall ift, es 
nothwendig fei, dafs zum ferneren Gedeihen des Blinden-Unterrichtswefens eine 
legislative Regelung desfelben unter Beiziehung von Fachmännern durchzuführen 
fei. (Angenommen.) 
Diredor Martin aus Edingburgh theilt mit, dafs bei ihnen die Arbeiten 
unter Aufficht in grofsen Werkftätten fabriksmäfsig betrieben werden, wobei eine 
Theilung der Arbeit nicht ftattfindet, und dafs dort nur felten Blinde in ihre 
Heimat zurückkehren. Er verfpricht feine Erfahrungen in diefer wichtigen Frage 
in deutfcher Sprache drucken zu laffen und an die Blindeninflitute zu fenden. 
Herr Lavanchi, Vorfteher und Gründer der Blindenanftalt zu Kairo, 
von welcher in der egyptifchen Abtheilung auch Lefebücher auflagen, motivirt in 
längerer, franzöfifch gehaltener Rede, einen Antrag, dafs ein fländiger Ausfchufs 
gewählt werde, welcher einerfeits wieder einen Congrefs einberufen, ander- 
feits die weitere Leitung der diefsbezüglichen Angelegenheiten in die Hand 
nehmen foll. Es wird befchloffen, im Jahre 1876 zu Dresden wieder einen Blinden- 
lehrer-Congrefs abzuhalten und das gegenwärtige Comite, verftärkt durch die 
Herren Reinhardt und Bittner, beide aus Dresden, mit den Vorarbeiten 
zu betrauen. 
Hiemit find die Verhandlungen des erften internationalen Blindenlehrer- 
Congreffes beendet, und ergreift Dr. Ludwig Auguft Frankl als Präfident das 
Wort zur Schlufsrede. 
„Heute, am Tage \les Abfchiedes erfafst mich ein doppeltes Gefühl, das der 
Wehmuth und das der Freude. Nur noch wenige Stunden, und Sie, die Herren 
der Wiffenfchaft und die Apoftel der Humanität, werden unferer Stadt den Rücken 
kehren. Hier bewährt fich das Wort Goethe’s: „Es ift gut den Genius bewirthen. 
Gibft Du ihm Gaftgefchenke, er gibt ein: fchöneres dir zurück.“ Wir konnten 
Ihnen nur geringe Gaftfreundfchaft beweifen, Sie aber laffen uns durch Ihre Erfah- 
rungen und Anfchauungen göttliche Gefchenke zurück. Ich erinnere Sie an den 
bekannten, grauen, unfcheinbaren Bolognefer Stein, der in der Sonne die Licht- 
  
  
  
 
	        
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