Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

    
  
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
DIE 
VOLKS-UNDMITFELSCHU TER 
(Gruppe XXVIJ, Section 2 und 3.) 
SCHULBAUFTEN-UNDSEIN RICHTUNGEN 
(Theilbericht der Gruppe XXV1,) 
Bericht von 
PROF. DR: ERASMUS SCHWAB, 
Direltor des Mariahilfer Communal - Real- und Obergymnafiums in Wien. 
Die Volksfchule ift der Granitunterbau 
des freien Staates. 
Es war eine hochbedeutfame Thatfache, dafs von den drei Hauptftäimmen 
der europäifchen Menfchheit, den Romanen, Germanen und Slaven, in der Welt- 
ausftellung die Romanen nur mit einem felbftfländigen Volksfchulhaufe vertreten 
waren, die Slaven gar nicht, die europäifchen Germanen durch zweiSchulhäufer, 
ausgeftellt von Schweden und aus, wenngleich nicht von Oefterreich. Von den 
übrigen, die weite Erde umwohnenden Völkern waren nur noch die Amerikaner 
in den Wettkampf eingetreten, und zwar war es gleichfalls die germanifche Raffe, 
welche mit einer eigenthümlich geftalteten Volksfchule hervorzutreten vermochte. 
Die Schweizer hatten zwar kein eigenes Schulhaus ausgeftellt, aber doch wenig- 
tens ihr Volksfchalwefen in dem oberen Stockwerke eines in gefälligem Schweizer 
Stile gehaltenen Häuschens zufammengedrängt, fo dafs der Befucher in der Lage 
war, fich, abgefondert von der drängenden Menge, ungeftört dem erfreulichen 
Eindrucke der Mittel einer fehr entwickelten Volkserziehung zu überlaffen, und 
das knappe, mit richtiger Auswahl entworfene Bild als ein Ganzes in fich aufzu- 
nehmen. Auch von den Schätzen des Unterrichtes in den Schweizer Thälern 
gebührte der Löwenantheil den deutfchen Cantonen. Das deutfche Reich end- 
lich hatte einen Unterrichtspavillon aufgerichtet, welcher geflattete, wenn auch 
nicht erfchöpfende, fo doch tiefe Blicke in die geiftige Werkftatt jenes Landes zu 
thun, welches — wenigftens bis zur Wiener Weltausftellung als „das Land der 
Schulen“ gepriefen wurde. 
Zuerft war das fchwedifche Schulhaus vollendet, darauf das amerikanifche, 
fodann das öfterreichifche, zuletzt das portugiefifche. So möge denn auch die 
3jefprechung der einzelnen Objecdte in diefer Reihenfolge ihren Platz finden. 
  
Die Schulhäufer in der Weltausftellung. 
Das fchwedifche Schulhaus. 
In der Nähe des Pavillons der Jury prangte das fchwedifche Schulhaus, 
eines der reizendften Gebilde der Holzarchitektur in der Ausftellung In das 
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