Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Vu 
Rn 
Jofef Knirr. 
höchft praktifche Neunerprobe bei der Multiplication und Divifion, welche fchon 
im Algorithmus M. Georgii Pewerbachii (7 146 ı) de integris vorkommt und welche 
fich in allen alten Rechenbüchern findet. ift in unferen Tagen mit Unrecht in Ver- 
geffenheit gerathen.“ 
Ganz vorzügliche Dienfte leiftet unfere Rechenmafchine be; der Löfung 
der umgekehrten Aufgabe. Es fei nämlich eine x-zifferige Zahl zu fuchen, welche 
gegen den Divifor 9 den Reft 7 hinterläfst. Der denkende Schüler wird diefelbe 
fchon dadurch löfen, dafs er die Anzahl derKugeln um 7 gröfser als ein beliebiges 
Vielfaches von 9 wählt und fie dann ganz willkürlich auf die einzelnen Stäbe der 
Mafchine vertheilt. Soll die zu fuchende Zahl noch aufserdem durch 8 theil- 
bar fein, fo wird der Schüler bei der Vertheilung der Kugeln blos auf die drei 
letzten Stäbe rechts Rückficht nehmen. Träte jetzt noch die Bedingung hinzu, 
dafs die zu fuchende Zahl bei der Divifion durch ıı auch den Reft 5 hinterlaffe, 
fo wird er nur dafür zu forgen haben, dafs die Summe der Kugeln an den ungeraden 
Stäben um 5 gröfser ift, als die Summe der Kugeln an den geraden Stäben. 
Der Berichterftatter gew 
ann während feiner Lehrerpraxis die Ueberzeugung, 
dafs die Schüler diefe Aufgal 
»en, welche durch die Combination der Congruenzen: 
x r, (mod. 9), 
= 7% (modstr) 
— rg (mod. 8), 
gebildet werden, mit einer gewiffen Vorliebe löfen; Aufgaben, welche den Ver- 
ftand fchärfen und mit denen fich nach Dr. M. Cantor’s Beiträgen zur Gefchichte 
der Zahlzeichen in Schlömilch’s Zeitfchrift für Mathematik und Phyfik, dritter 
Jahrgang, Seite 335, die Chinefen und Inder fchon frühzeitig befchäftigt haben. 
Obwohl fich die Theilbarkeitsgefetze für die Diviforen: 2,54. 252 S und 
125 mit der genannten Rechenmafchine noch weit einfacher darftellen laffen : 
obwohl diefelbe bei der Lehre von den Decimalbrüchen fehr gute Dientte leittet; 
obwohl es dem Berichterfatter ein Leichtes wäre, noch andere Vorzüge, die der 
Mafchine mit horizontalen Stäben nicht eigen find. anzuführen ; fo glaubt er den- 
noch diefelben übergehen zu müffen, hielt fich jedoch im Intereffe des Rechen- 
unterrichtes verpflichtet, das Vorausgefchickte in feinen Bericht aufzunehmen; 
denn nur dann, wenn die Mafchine in diefem Sinne gehandhabt wird, gebührt ihr 
der Name „Rechenmafchine*. 
Eine eigentliche Rechenmafchine, wo fchon durch ein blofses Drehen einer 
Kurbel, nach vorhergegangener richtiger Einftellung des Inftrumentes, die Ziffern 
des Refultates zum Vorfchein kommen, ‚war in keiner Unterrichtsausftellung zu 
fehen, dagegen war in der Gruppe XIV in der franzöfifchen Abtheilung ein Arith- 
mometer von dem Erfinder Thomas de Colmar ausgeftellt. Diefe Mafchine 
zeigte uns recht deutlich, dafs unfer Zifferrechnen auf einem genau beftimmten 
Mechanismus beruht; fie befitzt fogar noch den Vortheil, dafs die mit ihr erzielten 
Rechnungsrefultate keinen Fehlern unterworfen find. 
Bei dem ungeheueren Auffchwunge, den der Handelsverkehr, das Credit 
und Verficherungswefen im neunzehnten Jahrhunderte genommen, hilft diefe 
g 
Mafchine einem d ringenden Zeitbedürfniffe ab. Um einen Begriff von der Leiftungs- 
fähigkeit diefer Mafchine, deren innerer Mechanismus bei einem ausgeftellten 
Inftrumente blosgelegt und bei dem das Ineinandergreifen der einzelnen Räder 
erfichtlich war, zu geben, fei hier angeführt, dafs man mit derfelben weit fchneller 
rechnet, als diefs bei dem gewandteften Rechner der Fallift. Ein nur halbwegs 
geübter Arbeiter ift mit diefer Mafchine im Stande, in einer Minute zwei gegebene 
achtzifferige Zahlen zu multipliciren und das erhaltene Produd durch eine dritte 
achtzifferige Zahl zu dividiren. Die erfte derartige Mafchine, wenn auch nach einen 
Hi 
  
    
   
  
   
   
  
   
   
    
   
   
   
   
    
   
  
   
  
   
   
  
   
   
  
    
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
an 
ma 
auf 
D« 
mo 
abe 
lun 
nu 
voı 
aus 
gef 
anc 
ten 
Wi 
Mi: 
Bu 
her 
gra 
Tal 
deı 
une 
wo] 
ent 
Oe 
ver 
bil 
tüc 
gec 
tül 
fch 
zu 
we 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.