Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
  
  
    
   
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
  
    
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
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jedem Augenblicke in der Lage fein foll, von den der Schule zu Gebote ftehen- 
den Lehrmitteln die nützlichfte Anwendung machen zu können. 
Bei keinem Unterrichtszweige dürfte jedoch die Literatur fo fpärlich ver- 
treten gewefen fein, ale es thatfächlich bei diefem der Fall war. Ausgeftellt 
waren: 
GruberK.: „Ausführliche Anleitung zum Gebrauche des Rechenunter- 
richtes in der Volksfchule und höheren Bürgerfchule für den Lehrer bearbeitet.“ 
Carlsrube 1809. 
Böhme A.: „Anleitung zum Unterricht im Rechnen. Ein methodifches 
Handbuch für Lehrer.“ Berlin 1873. 
Wenn man bedenkt, dafs felbft Profeffor Carl Schubert in dem Berichte über 
das öfterreichifche Unterrichtswefen als Berichterftatter diefes Unterrichtszweiges 
Seite 202 fagt: „Die den fpeciellen Bedürfniffen der Lehrer und Leh- 
rerinen-Bildungsanftalten angepafsten Lehrbücher müffen eben erft gefchaffen 
werden,“ fo ift diefs ein deutlicher Beweis, dafs man an mafsgebender Stelle den 
Lehrer-Bildungsanftalten noch immer nicht die gehörige Sorgfalt zuwendet. 
Bildet doch der Rechenunterricht, gründlich ertheilt, die Seele des gefammten 
Volksfchul-Unterrichtes. Denn wenn es auch heutzutage noch fonft recht acht- 
bare Menfchen gibt, die weder lefen noch fchreiben können, die erften Elemente 
des Rechenunterrichtes mufsten fie fich aneignen, auch wenn fie fich beim Rechnen 
der Finger bedienen follten. 
Lehrmittel für den mathematifchen Unterricht an Mittelfchulen. 
(Algebra.) 
Für diefen Unterrichtszweig konnten bei derabftradten Natur desfelben keine 
Objedte ausgeftellt fein, es könnte höchftens in der unterften Claffe bei der Er- 
klärung des dekadifchen Zahlenfyftems und bei der Lehre von der Theilbarkeit 
der Zahlen die Rechenmafchine mit verticalen Stäben in Anwendung kommen, 
was jedoch überflüffig wird, fobald die Volksfchule ihre Pflicht thut. 
Der Berichterftatter geht daher gleich zu den ausgetftellt gewefenen Lehr- 
und Uebungsbüchernüber, erlaubt fich aber bezüglich der in der öfterreichifchen 
Unterrichtsabtheilung ausgeftellten auf den Bericht über das öfterreichifche Unter- 
richtswefen, Wien 1873, hinzuweifen ; er glaubt jedoch anführen zu müffen, dafs in 
den öfterreichifchen Gymnafien vorzugsweife Mo£nik, „Lehrbuch der Arithmetik 
für Untergymnafien“, Wien bei Gerold’s Sohn, fowie deffen in demfelben Verlage 
erfchienenes „Lehrbuch der Algebra“ und Heifs Ed., „Sammlung von Beifpielen 
und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra“, im Gebrauche find. 
An den öfterreichifchen Realfchulenfind: Villicus Franz, „Lehr- und Uebungsbuch 
der Arithmetik für Unterrealfchulen“, 3 Theile. Wien ;dann Haberl J., „Lehrbuch 
der allgemeinen Arithmetik und Algebra“, fowie Frifchauf J. „Lehrbuch der allge- 
ıneinen Arithmetik“ am meiften in Verwendung. 
Nebft HeifsE.: „Beifpielfammlung“, Köln 1873, dürfte Zampieri J., „Sammlung 
von Formeln, Aufgaben und Beifpielen aus der Arithmetik und Algebra“ am 
häufigften verwendet werden. 
In der Unterrichtsabtheilung des deutfchen Reiches waren ausgettellt: 
Haller Baron von Hallerftein: „Lehrbuch der Elementar-Mathematik.“ 
Berlin 1870. 
Worpitzky: „Elemente der Mathematik für Gelehrtenichulen.“ Berlin 
1872. 
Reidl Friedrich: „Die Elemente der Mathematik.“ Berlin 1868. 
Emsmann Guftav: „Höhere algebraifche Gleichungen zum Gebrauche in 
Realfchulen und Gymnafien“, Halle 1867. 
Gallenkamp W.: „Die Elemente der Mathematik.“Iserlohn bei J.Bädeker.
	        
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