Full text: Anlage, Einrichtung und Lehrmittel der Volks- und Mittelschule (Heft 72)

   
   
    
    
    
   
  
    
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
    
   
  
  
    
  
  
   
   
  
    
  
  
  
  
   
   
   
  
    
   
   
  
    
   
    
     
   
  
    
  
  
   
   
  
  
   
     
   
  
   
   
  
  
   
   
   
   
    
   
g dadurch 
was Stadt-, 
zurück, fo 
ner Pläne 
auten und 
:ichthumes 
"ächtigften 
ehlten der 
fehlte die 
iefe Dinge 
hkeit kein 
die Decke 
im Schul- 
gften Duft 
gleichfalls 
en hervor- 
der nicht 
Arbeiten, 
:n gelehrt 
:n betrifft, 
aus diefer 
Sorgfalt in 
, dem die 
t geebnet 
jen»=aber 
ie Zukunft 
künftigen 
ollfinnigen 
ftätten (in 
n für ver- 
hulhaufes, 
mag; der 
Sg [olcher 
n fomit in 
s fchwedi- 
lie Abficht 
anz eigen- 
prämiiren 
‚epunkt in 
: das von 
fs und die 
yudget für 
)o Kreuzer 
90 Köpfen 
ng armen 
olksfchulen, 
für andere 
rern abhilft. 
Du} 
Schnlbauten und Einrichtungen. 5 
Schweden felbft weifs aber am beften, welchen Fortfchritt es durch die 
für die Hebung der Volksfchule feit 30 Jahren (1842) gebrachten Opfer auf geiftigem 
und fittlichem, politifchem und materiellem Gebiete errungen hat. 
Das amerikanifche Schulhaus. 
Nahe dem Weftportale des Ausftellungsraumes, in äufserft günftiger Lage, 
ftand das „amerikanifche Landfchulhaus“, ein ebenerdiger Holzbau, mit grauer 
Oelfarbe angeftrichen und mitDachpappe gedeckt. Das Gebäude war aber nichts 
weniger als ein Schulhaus, fondern ftellte zunächft nur ein Schulzimmer dar, in 
welchem am meiften die für europäifche Vorftellungen grofsen Raumverhältniffe 
wohlthätig auffielen. 
An einander entgegengefetzten Seiten des Haufes traten die Knaben und 
Mädchen zuerft durch kleine Vorzimmer, zum Ablegen der Kleider beftimmt, 
jedoch nicht als eigentliche „Garderoben“ eingerichtet, in das Schulzimmer, deffen 
Wände einige Schuh hoch mit hölzerner Lambris verkleidet, höher hinauf fogar 
tapezirt waren. 
Das ungemein hohe luftige Zimmer erhielt fein Licht durch fechs fchmale 
ftehend in der Rückenwand, je zwei 
und hohe Fenfter, deren zwei weit auseinander 
andere an den Seitenwänden fich befanden. Die Fenfter waren, wie in den 
meiften amerikanifchen Schulen, einfache, guilottinenartige Schieberfenfter ohne 
Flügel; Winterfenfter mangelten. Meifterhaft gearbeitet waren die aus beliebigen, 
wohlfeilen Stoffen herzuftellenden Vorhänge, welche fich nach allen Richtungen 
verfchieben, ausftrecken und zufammenrollen liefsen, fo dafs das Tageslicht vor- 
trefflich regulirt wurde — eine Vorrichtung, die namentlich für den Zeichen- 
unterricht vom höchften Werthe ift. Allerdings war dabei nicht zu überfehen, 
dafs diefe meifterhafte Einrichtung durch das viele Rollen- und Schraubenwerk 
fehr theuer wird, ferner dafs das Einfallen des Lichtes von drei Seiten für die 
rechts fitzenden Schüler eine ganz falfche Beleuchtung zur Folge hat, was fich 
wohl nur durch den Kampf gegen ein fehr nebliges Klima, nicht aber durch die 
Gröfse eines Lehrzimmers entfchuldigen läfst. Den Wechfel der Luft beforgten 
in der Wand angebrachte, einander gegenüber liegende Ventile in der bereits 
landläufig gewordenen Weife. Aufserdem waren bei den Fenftern mehrere kleinere 
Apparate aus theilweife fiebartig durchlöchertem Eifenblech angebracht, einer 
davon mit einem verfchliefsbaren Hahn verfehen, — Vorrichtungen die auch bei 
uns im Handel zu haben find, über deren etwaiges Ausreichen zu Schulzwecken 
an fich aber kein Urtheil bilden konnte. Etwas Neues war übrigens hier fo 
wenig zu fehen, wie an der blos markirten Heizvorrichtung. Gewählt war die 
Luftheizung, als welche man fich jedenfalls eine beffere denken mufs, als jene, die 
in genug europäifchen Schulen eingeführt ift und den Lehrern an den betreffenden 
Anftalten zu einer Reihe von herben Klagen mancher Art Veranlaffung gibt. 
Am ftärkften wurde die Aufmerkfamkeit der Befucher durch die Subfellien 
gefeffelt. Der mächtige Raum des „Schulzimmers“ enthielt nur in fünf Längs- 
reihen je acht einfitzige Stühle, war alfo für dieZahlvon 40 Schulkindern berechnet, 
welche Zahl allerdings als ideales Maximum jedem Schulmanne vorfchwebt. 
Von den in europäifchen Schulen gewöhnlichen Einrichtungsftücken wur- 
den die Kaften für Lehr- und Lernmittel ganz vermifst. Einen Erfatz dafür bot 
ein kleiner Raum in der Mauer hinter dem Sitze des Lehrers, durch eine Tapeten- 
thür verborgen, der fich zunächft für den Gebrauch des Lehrers eignete. Erklärt 
wird der Mangel eines Kaftens für Lehrmittel dadurch, dafs Amerika unfere 
Anfchauungsmittel und was {onft zum Inventar des kleinen Ciaffenmufeums gehört, 
in feinen Schulen nicht kennt. Eine Schultafel war nicht vorhanden; wohl aber 
war rückwärts, hinter den Schulkindern eine fchwarze Leinwand aufgefpannt, auf 
der fich mit Kreide fchreiben liefs. Dagegen befand fich im Schulzimmer ein 
kleiner Kaften mit Fächern zum Einftellen der Schiefertafeln der Kinder, durch 
m
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.