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6 Dr. Alois Pokorny.
zu betrachten find, vollftändig aus und der Lehrer der Naturgefchichte ift
bekanntlich fehr häufig genöthigt, feinen Vortrag durch rafch an der Schultafel
entworfene Skizzen zu unterftützen, Handzeichnungen in gröfserem Mafsftabe zu
entwerfen oder in gröfserer Auswahl vorzubereiten. An manchen Schulen, befon-
ders dort, wo Zeichenunterricht eingeführt ift, werden defshalb die Schüler felbft
aufgefordert, die Lehrmittel der Anftalt durch Copien guter Abbildungen zu ver-
mehren und die öfterreichifche Unterrichtsausftellung zeigte mehrere folche
Beifpiele, wie die naturgefchichtlichen Schülerzeichnungen der Rofsauer
Communal-Oberrealfchule in Wien und der Oberrealfchule in
Leitomifchl:
Die vorzüglichften Proben folcher naturgefchichtlichen Abbildungen wies
aber der Schweizer Unterrichtspavillon aus. Profeffor A. Menzel aus Zürich
ftellte eine Reihe von grofsen Wandtafeln in Manufcript aus, auf welchen die
Objecte in grellen, dicken, fchwarzen Umriffen aufgetragen waren. Die verfchie-
denartigften zoologifchen und botanifchen Gegenftände (Zlze, Iris, Cerafus; —
Echinus, Adınia, Rıhizopoden) zeigten die Verwendbarkeit diefer Darftellungsweife.
Diefe Methode fcheint in der Schweiz übrigens allgemein in Anwendung zu fein.
Sie ift nämlich auch dem grofsartigen Tafelwerk von H. Wettftein zu Grunde
gelegt, welches unter dem Titel „Wandtafeln für den Unterricht in der Natur-
kunde“ im Verlag der Erziehungsdiredtion in Zürich (zu beziehen durch den
Cantonsfchulrath) erfchien und als obligates Lehrmittel für die Schulen des
Cantons Zürich gilt. Nicht weniger als 8o Foliotafeln enthalten zoologifche,
40 Foliotafeln botanifche Abbildungen in fchwarzen kräftigen Umriffen (litho-
graphirt). 80 Tafeln find der Phyfik und Mechanik gewidmet. Die Ausftellung
bot kein ähnliches dem naturgefchichtlichen Unterrichte gewidmetes Bilder-
werk, wie es hier unter der Aegide des Cantons Zürich für die Schulen des
Landes mit grofser Munificenz und Umficht gefchaffen wurde.
Eine grofse Anzahl zum Theile vorzüglicher naturhiftorifcher Bilderwerke
enthielt das f(chwedifche Schulhaus. Es waren dabei die verfchiedenften
Methoden der Darftellung vertreten. Zu den feinften colorirten Bildern gehören
die von Wright: Schwedens Vögel, und Wrightund Friis: die Fifche Skandi-
naviens., Diefe bei Gjöthftröm und Magnuffon in Stockholm erfchienenen
Tafeln haben Quartformat und ftellen in der Regel nur einzelne Species dar. Für
den Schulgebrauch find die Figuren etwas zu klein. Die Feinheit und Corredtheit
der Darftellung läfst aber nichts zu wünfchen übrig und ftellt fie den Fitzinger-
fchen Tafeln nahe. Für Volksfchulen werden Schumburg’s zoologifche Tafeln
(fchwarz, mit Thiergruppen) und Smitt’s (colorirte) Wandtafeln der efsbaren
und giftigen Schwämme Skandinaviens gute Dienfte thun. Ganz vorzüglich find
aber Andersfohn’s botanifche Wandtafeln, welche einzelne Pflanzenarten fehr
grell und deutlich, weifs in Schwarz hervortreten laffen und daher für den Maffen-
unterricht fehr verwendbar find. Aufserdem war noch Meves’ Atlas über die
Säugethiere Skandinaviens, Ohlsfon’s naturhiftorifcher Atlas und ein recht
anfchauliches Zonenbild in Form eines langen Streifens mit den charakterifti-
{chen Pflanzen und Thieren der einzelnen Zonen im fchwedifchen Schulhaufe
ausgeftellt.
Frankreich hat unter den zahlreichen Gegenftänden des Unterrichtes
auch einige naturgefchichtliche Wandtafeln ausgeftellt. Darunter ift der Anfchau-
ungsunterricht zum Gebrauch der Kinderafyle im Verlage von Hachette in
Paris durch das fchöne Colorit und die feine, obgleich nicht immer naturgetreue
Art der Darftellung am hervorragendften. Im Verlage von G. Maflfon in Paris
erfchienen naturgefchichtliche Wandtafeln von M. Achille Comte, die auf
fchwarzer Wachs-Leinwand gedruckt wohl fehr dauerhaft fein mögen, aber für die
Entfernung bei weitem nicht fo deutlich hervortreten, wie die gewöhnlichen
Wandtafeln auf Papier. Eine dritte Art folcher Tafeln wurde von Deyrolle fils
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