8 Dr. Alois Pokorny.
in diefer Richtung darzuthun. So brachte die öfterreichifche Ausftellung von
naturgefchichtlichen Bilderwerken unter Anderem: A. Fritfch, die Vögel
Europas. — A.Politzer, zehn Wandtafeln zur Anatomie des Gehörorganes
zum Gebrauche für Vorlefungen und zum Studium der Anatomie des Ohres. —
€. v. Ettingshaufen und A.Pokorny Phyfiotypia plantarum auftriacarum, die
Gefäfspflanzen des öfterreichifchen Kaiferftaates in Naturdruck.
Von letzterem Werke erfchien gelegentlich der Ausftellung die Il. Serie,
fo dafs gegenwärtig Io Foliobände mit1000 Kupfertafeln und den dazu gehörigen
Textbänden auflagen. Das Werk felbft ging aus der Wiener Hof- und Staats-
druckerei hervor und befindet fich im Verlage von F. Tempsky in Prag. Es dürfte
fich fchon durch den ungewöhnlich grofsen Umfang, fowie durch die Eigenthüm-
lichkeit feiner Darftellung durch Naturfelbftdruck bemerkbar machen. Sein wiffen-
fchaftlicher Schwerpunkt liegt aber in der Bearbeitung der Flächenfkelete in den
blattartigen Organen der abgedruckten Pflanzen, deren Refultate einen wohl
nicht zu verkennenden Werth für die Pflanzenpaläontologie befitzen, mit gleichem
Vortheil aber auch bei einer gründlichen Syftematik und bei der Beftimmung
recenter Pflanzen benutzt werden können. Die erftere Richtung ift in zahlreichen
reich illuftrirten Arbeiten von C. Freiherrn v. Ettingshaufen über die Ner-
vation. blattartiger Pflanzenorgane und zur Erforfchung der Flora der Vorwelt
vertreten; die letztere wurde in A.Pokorny’s Holzpflanzen Oefterreichs des
Weitern ausgeführt.
Ein hervorragendes graphifches Lehrmittel für den höheren geographi-
fchen und geologifchen Unterricht ift das grofse Aquarell-Tableau von Profeffor
Fr. Simony in Wien, Gletfcherphänomene darftellend. Seine Bedeutung als
naturgefchichtliches Bildwerk wurde durch eine beigegebene Sammlung inftrudti-
ver Mufterftücke von recentem und altem Gletfcherfchutt wirkfam unterftützt.
Aufserhalb Oefterreichs waren die meiiten naturgefchichtlichen Bilder-
werke von Frankreich in der XI. Gruppe ausgeftellt. Namentlich bot der Verlag
von E. Roretund G. Maffon in Paris eine reiche Auswahl, wie die Suites
Buffon, Boisduval chenilles et l&pidopteres de l’Europe, Vın fon voyage
Madagascar, Redoute les plus belles fleurs et fruits, Pouchet Zoologie,
Duhamel les arbres, E. de Geyffier herbier forestier de la France photo-
typographique und Andere mehr.
In den übrigen Ländern waren naturgefchichtliche Bilderwerke nur fehr
vereinzelt zu treffen, wie z. B.L. Favre les champignons comestibles in der
fchweizerifchen Ausftellung und E. Fries icones selectae hymenomycetum im
fchwedifchen Schulhaus.
Von der Photographie zu naturgefchichtlichen Zwecken ift merkwürdiger-
weife noch. nicht der ausgedehnte Gebrauch gemacht worden, den diefes Verfahren
zuläfst. Trotz der zahlreichen und fehr verfchiedenartigen Proben, die in der
Weltausftellung vorlagen, vermifst man noch eine durchgreifende, fyftematifche
und zufammenhängende Verwerthung derfelben zu Unterrichtszwecken. Die Viel-
feitigkeit der Photographie zur Darftellung naturgefchichtlicher Lehrmittel geht
aber fchon daraus hervor, dafs fie nach Bedarf verkleinerte und vergröfserte Bil-
der, fowie Bilder in natürlicher Gröfse gibt und mit Nutzen zur Darftellung von
Objecten aus allen drei Reichen der Natur verwendet werden kann. Am beften
wird die Vielfeitigkeit der Photographie im Dienfte der Naturgefchichte durch
folgende, keineswegs complete Aufzählung ihrer factifchen Verwendung bei der
Wiener Weltausftellung erkannt.
Das zoologifche Mufeum der Univerfität Heidelberg hat durch Photo-
graphien die Form der Schränke und die Art der Aufftellung der Thiere illuftrirt.
Dask.k.Schottengymnafium in Wien gab eine photographifche Ueberficht
feiner Skeletfammlung, die vereinigte k. k. Mittelfchule in Feldkirch die
Photographie einer Partie Alpenpflanzen (die Silberthaler Gruppe) im botanifchen
Garten dafelbft. Die k. k. Oberrealfchule zuLeitomifchl und Dr. Warthe im
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