14 Dr. Wilhelm Hartel
Neben Berlin fteht Leipzig ebenbürtig da und kleinere Univerfitäten, wie Bonn,
Heidelberg, München fuchen in der fpeciellen Pflege einzelner Disciplinen ihre
;
Gröfse. und alle erhalten fich trotz nivellirender Beftrebungen ihre Eigenart,
die zunächft nicht in beftimmten Gefetzen und Statuten erkennbar bel fondern
aus individuellen Verhältniffen erwachfen, in zäher Tradition fich fort erhält.
Auch ift vielleicht das Befte an ihnen nicht das, was fich ausftellen liefse, Gebäude,
Laboratorien, Gefetze, Lehrmittel, fondern ihre Lehrer und Hörer, die felbft
unfer vielverlangendes Programm für die Ausftellung nicht beanfpruchte. Es
fanden fich demnach nur einige wenige Objecte in dem geräumigen Haufe, wel-
ches den deutfchen Vols-, Mitte
keit darftellte, die fich auf Univerfitäten beziehen, aber fie boten viel Intereffantes
chul- und Fac erg ser in fo reicher Anfchaulich-
und Lehrreiches.
Einen Einblick in die Thätigkeit einzeln r Univerfitäten gewährten die
elebten Vorlefungsverzeichniffe, von denen ie drei Leipziger von 1842,
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ı8s2 und 1872 zeigen können, zu welcher Bedeutung eine einfichtsvolle
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Regierung in wenigen Jahren diefe Univerfität zu heben vermochte
Wiefe’s brauchbare und genaue Werke: Das höhere Schulwefen in
Preufsen, hiftorifch-ftatifche Darftellung im Auftrage des Minifters, 2 Bände,
Berlin 1863 bis 1869 und Verordnungen und Gefetze für die höheren Schulen
Preufsens, Berlin 1867, bieten wenigftens für einen Theil Deutfchlands Einblick
in die legislative und adminiftrative Thätigkeit au diefem Gebiete. Reicher
find die Lehrmittel für den höheren Unterricht und darunter, wie diefs in der
Natur einer folchen Ausftellung liegt, befonders dieauf die naturwiffenfchaftlichen
lichen vertreten. welche von anderer Seite innerhalb: diefes
Disciplinen bezü
Berichtes gewürdigt werden.
Von anderen Lehrmitteln gehören hieher: M odell eines antiken
Kriegsfchiffes mit fünf Ruderreihen ( (Pentere oder Quinquereme), aus-
geführt nach den Angaben des Dr. Grafer auf Crond der neueflen F orfchungen,
welches die königliche Mufeumsverwaltung ausgeftellt hat.
Es find mannigfache Verfuche gemacht worden, ein Bild von der Con-
ftrudtion eines antiken Kriegsichiftes zu entwerfen. Theils haben diefe Verfuche
praktifche Seeleute unternommen, denen philologifche Kenntniffe abgingen, zum
Theil, was noch fchlimmer war, Philologen ohne die praktifche Erfahrung und
die technifchen Kenntniffe des Seemannes.
Da genaue Beichrei bungen aus dem Alterthume uns nicht er
die bildlichen Darftellungen a
lichen Behandlung as Details, are wir am deutlichften zu
er wegen ihrer Kleinheit oder der
wünfchten, fowie in Folge der mangelnd ı Perfpedtive in der Zeichnung, nur in
nterfuchung über das Schiff und
eringem Mafse dafür Erfatz
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feine Theile zu einer der verwickeltiten ai fchwierigften antiquarifchen Fragen
geworden. In diefe Verwirrung brachten Grafer's Unterfuchungen (De veterum re
navali, Berolini 1868, und eine Abhandlung im HI. Suppl lementbande des Philo-
logus, 1866) überrafchendes Licht, und es verdient unferen Dank, Herr
Grafer die Refultate feiner mühfamen Forfchung in fo anfchaulichem klaı
gemacht hat. — Es fcheint ein Zeichen unferer kri erifchen DON, an e die
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