Full text: Allgemeine Bildungsmittel (Heft 67)

  
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3uchhandel und Literatur des Auslandes. 
  
endlich beftimmte Qualität eines Buches beweift nicht das Geringfte für die Qua- 
lität eines zweiten, das aus demfelben Verlagsgefchäfte | hervorgegangen ift. Die 
höchften geiftigen E a haften einer Literatur könne en auf einem einzigen 
verfteckten Blatte ihren Platz finden, das, fo wenig es in’s Auge fällt, in feinem 
bleibenden Werthe ganze Bibliotheken verdunkelt. Das kommt noch ein weiterer 
Umstand ; wenn fehon ein Exemplar eines Buches fchwer zu beurtheilen ist, fo 
gewährt Er liefs die Ausftellung fämmtlicher Verlagswerke einer grofsen Unter 
nehmung noch immer kein Bild der geiftigen und induftriellen Bedeutung, da 
diefe ficl h wefentlich nach der Verbrei itung gi dem Preife richtet, und über diefe 
Factoren auf den Ausftellungen bisher ke eine überfichtliche Aufk] lärung gegeben 
wurde. Die factifchen Austtel lungen für Buchhandel und Literatur des An les 
werden jederzeit die ftändigen Bibliotheken bleiben, deren Verme ehrung unter 
der Controle eines wi Menichaftl ichen Urtheils fteht und die Jury für die L eiftungen 
diefes Induftriezweiges wird alle Zeit die literarifche öffentliche Meinung bi Fden: 
welche allmälig das Material zu einer Liter raturgefchichte herbeifchafft. Was auf 
den Weltausftellungen in diefer Hinficht exponirt, betrachtet und beurtheilt wer- 
den kann, verhält fich zu den fadifchen Leiftungen, wie eine Reihe zugekorkter 
Flafchen nr. Etiquette zu der Weinprodudtion eines Landes. 
So fchwer nun aber die Objedte des Buchhandels überhau ıpt zu exponiren 
tandpunkt für die Beurtheil lung einer derartigen Expofi- 
tion zu gewinnen ift, liefse fich doch, wi 
   
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eich zum Schluf ffe meines Berichtes aus- 
führlicher darzuthun gedenke, auch auf diefem Gebiete ungleich mehr für die 
Zwecke der Weltausftellung leiften, als thatfächlich ch die Anzahl und Art der 
Einzelausftellungen gefchehen ift. Den Verfuch einer felbftftändigen Darttellung 
des Buchhandels hat von allen hier in Betracht kommenden Staaten eigentlich 
nur Frankreich gemacht. In den Ausfte :llungen der übrigen Staaten begegnete 
man entweder nur der Vertretur ng einzelner Firmen oder die Ol bjecte des Buch- 
handels erfchienen nicht als folche, fondern in ihrer Bezie hung zu Buchdruckereien, 
Buchbindereien, L nn ien etc. 
In einzelnen Abthe ılungen endlich konnte man ver: gebens nach einem 
Buche fahnden. Es fcheint fich eben in den Kreifen derB uchhändler das Bewufst- 
fein feftgefetzt zu haben. dafs bisher der richtige Modus für eine erfolgreiche 
Au sftellung ihrer Objedte nicht gefunden ift, und daraus mag fich die fchwache 
Betheiligung ; im Gegenfatze zu der grofsen von Jahr zu Jahr Beizenden De deutung 
der Büchhändle: r-Induftrie erklären. Verfuchen wir nun, das wenige Gebotene zu 
überblicken und im Geifte zu ordnen, fo drängen fich zunächft folgende a llge- 
meine Bemerkungen : auf. Immer erfolgreicher bricht fich in fimmtliche en Cultur- 
taaten das Beftreben Bahn. die Erzengnilk der Literatur einer möglichft grofsen 
Menge zugänglich zu machen. Die Hel bung der Schulen erweckt ein gefteigertes 
Bedürfnifs nach Büchern und zwar unmittelbar, indem fie diefelben als Hilfsmittel 
des Unterrichtes nothw endigmachtund mittelbar, indem ein gewiffes immer mehr 
verbreitetes Durchfehnittsmaf; der Bildung zum felbftftänc digen Studium heraus- 
fordert. Diefem Bedürfniffe kommt der Bach ıhandel durch billige Ausgaben guter 
Bücher entgegen, indem er feinen Gewinn nicht ; in der Höhe der Preife, fondern 
in der Maffenha aftigkeit des Abfatzes fucht. Neben diefem Auffchw unge des Buch- 
handels, der fich in der möglichft billigen Vervielfält tigung der Büche er ausprägt 
und der von einem udeince chen Werthe für die Glenn hritte der Cultur 
eines jeden Staates ift nr fich ein bemerkenswerther Fortfchritt in anderer 
Richtung, nämlich in der I rftellung une Druckobjedte kund. Die Ver- 
befferungen der Preffe, die Be de r Typenerzeugung, die Erfindungen 
auf dem Gebiete der L ithographie und der Photographie ermöglichen die Her- 
ftellung von Büchern, deren Ausftattung den vereinzelten, mühfam hergeftellten 
Kunftwer ‘ken von ehemals gleichkommt. Ein drittesMoment ift die in den V erlags- 
gefchäften immer deutlicher zu Tage tretende Theilung der Arbeit. Mit den Fort- 
fchritten der Specialwiffenfch aften, der unferer Zeit fo eigenthümlichen Detail- 
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