wiffenfchaftlichen Darftellungen, wie die überaus zahlreichen Berichte der Schul-
behörden gaben Zeugnifs von dem hohen Werthe, der diefen Bildungsmitteln bei-
gelegt wird. Kein Staat, keine Stadt war vergeffen und man fand eine vollftändige
Erziehungsfchriften-Literatur, um welche fich die vielen Vereine wie einzelne
Verlagsh: andlun ngen ein wahres Verdienft erworben haben. So hat z. B. das ameri-
kanifch : Verla
gsgefchäft in Louisville für Blinde 04 (Quartbände mit erhabener
Schrift, er Verlagshandlung Barnes As. & Comp. 158 Bände ihrer Schulfchriften,
Cowpertwait &Comp.in Philad elphia 18, Eldrige ee Brother ebendafelbft 25 Bände,
darunter einige claffifche ee Harper Brothers in New-York 239, gr
ner Armftrong & Comp. 140, Ernft Stei iger II4 Bände verfchiedener Schulfchriften
I Wilfon, Hinkle & Comp. in Cincinnati
[
72 Handbücher für alle Fächer auf-
geftellt. Die geographifchen Gefellfchaften, die Akademie der Wiffenfchaft, Künfte
und Literatur in Madifon, die Landwirthfchafts- und Garteı ıgefellfchaften, fowie
die Staatsbehörden, haben alle ihr Contingent zur Verbreitung der Kenntniffe
geftellt. Unter anderen gediegenen Werken heben wir Ellwood T. Zell’s vortreff-
liche und prachtvoll ausgeftattete „Popular Encyclopzdia“ und Smithfonian’s „Con-
tributions to Knowtedge“ hervor. Nicht müı ıder erwähnenswerth find: „American
journal of education“ vom Jahre 1856—1871 der Stadt Bofton, Chamber’s „Encyclo-
pasdia und New american Encyclopxdia“. Wir wollen geradenichtbehaupten, dafs
alle erwähnten Schriften einen gleichen Werth Haben; viele derfelben fchienen
uns fogar fehr ... Natur zu fein; es zeigt fich indefs, wie allgemein die
Anerkennung der Bildungsmittel ift.
Von der Fruchtbarkeit der Journalliteratur erhielten wir einen Beweis in
der Maffe und Mannigfaltigkeit der in den Vereinigten Staaten erfcheinenden
Zeitfchriften. Jedes Fach ift in denfelben in einer Weife vertreten, die uns unglaub-
lich erfchienen wäre, hätten wir fie nicht in den „Statiftics of the population of
the Unites ftates“ genau verzeichnet gefunden. Im Jahre 1870 erfchienen nicht
weniger als 5858 periodifche Blätter (die Zahl erreicht jetzt beinahe 8000),
darunter 574 täglich, 107 dreimal wöchentlich, ı15 zweimal wöchentlich ver-
öffentlichte Zeitungen, dann 4295 W ochenblätter, 96 halbmonatliche, 622 monat-
liche und 49 viert eljährliche Revuen. Die grofsen Zeitungen find meiftens von
bedeutendem literarifchen Werthe, auch den Fachfchriften kann alle Aner-
kennung nicht veı rfagt werden. Wir fanden in der beinahe fämmtliche Blätter
ımfaffenden Sammlung auch viele deutfche Journale, darunter einige, die,
wie namentlich die New - Yorker grofsen Zeitungen, mit Umficht redigirt
find. Die kleineren deutfchen Blätter find jedoch aeifkeng nur ein z klatfch
der in Deutfchland erfcl ieinendeh Romane. Die ‚California Chronik‘ in San
Francisco hat es fich zur Auf: gabe geftellt „das Deutfchthum zu vertreten, deutichen
Gefchmack und deutfche en zu fördern, deutfches Streben zu ermuntern‘“. Ob
diefes an und für fich fchöne Ziel durch die infipiden Anekdoten und Räthfel
erreicht werden kann, mit denen fie. fowie andere deutfche Journale, ihre Lefer
unterhält, wird wohl Niemand zuge ftehen. Merkwürdig ift auch die überaus grofse
Zahl der Bibliotheken, von denen viele Kataloge vorliegen. Im Jahre 1870 gab es
deren 103.353 mit 44,539.184 Bänden, darunter 107.073 Privatbibliotheke
n mit
25,570.503 Bänden
N: 7 r r
Venezuela
Auch in d ı Vereimigt en Staaten von Venezuela ift das von erfpriefslichem
Erfolge ne: den V SR unten icht zu fördern, nicht zu verkennen. In
fat en Ortfchaften find Volksfchulen in Thätiekeit und in den Städten gibt es
wohlorganifirte öffentliche und private Lehranftalten. Die beiden in Caracas und
Merida beftehenden een ec jetzt um eine dritte in Trujillo vermehrt
werden. Die Univerfität in Caracas umfafst vier Facultäten und zählt 19 Profefforen
Allgemeine Bildungsmittel. eo
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