Rufsland. 95
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eek von Metall- und Seidenfieben, fowie der Vertheuerung der Rofshaare
HER er Induftriezw eig im Sinken begri ffen.
II. Metallwaaren-Induftrie.
Die Metallwaaren-Induftrie ift fowohl wegen ihrer Ausdehnung, als auch
les Werthes ihrer Produdte und der Menge Arme, welche fie befchäftigt,
Textilinduftrie Rufslands wichtigfte Hausinduftrie. Mehr oder weniger
wird in ganz Rufsland die Metallinduftrie im Zuftande der häuslichen Fa brication
betrieben: indeffen variirt der Grad ihrer Ausdehnung je nach den verfchiedenen
Gouvernements. In einigen wird fie ausfchliefslich durch die befcheidenen Werk-
ftätten der Schmiede und Schloffer repräfentirt, welche kaum zur 3efriedigung
der geringen ländlichen Bedürfniffe hinreichen; in anderen hat fie wiederum
einen Umfang erlangt, dafs ihre Produc te im ganzen Reiche gefucht find,
und erfolgreich, befonders wegen ihrer Billigkeit, nicht nur mit den Erzeugniffen
nationaler Fabriken, fondern auch mit den aus dem Auslande importirten Artikeln
rriren können. Zu diefen letzteren Gouvernements zählen Nifchnei-Nowgorod
Koftroma. Moskau, Twer, Nowgorod, Smolenfk und
Wegen (
nach der
nen
concu1
Wladimir, Tula, ]
Wologda.
Betrachtet man die Entwicklung der Metallinduftrie nicht nach der geogra-
phifchen Ausdehnung derfelben, fondern nach der Specialifirung ihrer einzelnen
Zweise fo findetman, dafs das Schmiedegewerbe und befonders die Anfertigung von
Nägeln, Huf- und Pflugeifen, Aexten, Hämmern, Thürhafpen, Amboffen und anderen
Gegenftänden aus Eifen, wie bereits erwähnt, mehr oder weniger im ganzen Reiche
betrieben wird. Doch find einzelne Ortfchaften dı urch die Fa
des anderen diefer Artikel berühmt. So bildet beifpielsweife die Anfertigung von
‚tbefchäftigung der Bewohner von Uloma. An 200 Dörfer, welche
Uftiug, Tfcherepowetz, Beloferfk im Gouvernement Nowgorod,
ofchokenje undMologa im Gouveı rnemient
ıroflaw,
brication eines oder
al
Nägeln die Hau
zu den a.
Weffegonfk im Gouvernement Twer undP
ee umfchliefst diefe Zone der Nägelfchmiede. Die Zahl der hier
befchäftigten Arbeiter oder Bauern beträgt 21.500 und wächft mit dem Exporte
der Nägel von Jahr zu Jahr. Die Haupt förderer diefer Induftrie find theils wohl-
habende a in diefen Ortfchaften felbft, theils folche in benachbarten
Städten. )iefelben kaufen Barreneifen ein und vertheilen es im Herbfte nach
a der Feldarbeiten unter die Bauern, welche es zu einem beftimmten
Preife fchmieden und bear beiten. Das Quantum des zu Uloma gefchmiedeten Eifens
beläuft fich auf 618.000 Pud im Werthe von 964.000 Rubel. Was die Qualität des
Eifens anbelangt, fo ift das uraliiche das befte. 500.000 Pud im Werthe von
80.000 Rubel werden hiervon jährlich confumirt. Die Eifenabfälle, welche man
in den Schmieden zu Uloma, Tikwin, Nifchnei, Twer, Jaroflaw und Uftiug jährlich
haben ein Gewicht von 140.000 ea. Hieraus fabricirt man wieder circa
Das Gewicht
fammelt,
110.000 Pud vorzüglichen Eifens im Werthe von 154.000 Rubel.
und die Gröfse der "Nägel richten fich nach der Beftellung. Zimmermanns-Nägei
in der Länge von einem, zwei Sr drei Zoll bilden den Hauptgegenftand der
Fabrication. Man fchmiedet davon jährlich 470.000 Pud. Weiters werden ver-
fertigt: Nägel zum Baue von Schiffen, für Tifchlerarbeiten, für Fufsböden und mit
breiten Köpfen zum Baue von Oefen. Von allen diefen Abarten werden jährlich
zufammen 46.500 Pud fabricirt. Endlich verfertigt man = Nägel für Schuh-
macher, Spängler und Böttcher, ferner Hufnägel, Schienennägel u. {. w. im Gewichte
von 12.500 Pud. Das Gel fammtergebnifs der N Nägelfabrication zu Uloma wird auf
11), Million Rubel gefchätzt. Diefer Betrag fetzt fich wie folgt zufammen:
25.000 Pud kleine Nägel zu 4 Rubel 100.000 Rubel
470.000 „ mittlere > 5 = 1,410.000 n
26.000 „ grofse a) 00 Kopeken 67,000. 5
7 57 7. 000 Rubel.
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