RE LE EHEN
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Wilhelm von Lindheim.
Wünfchenswerth bleibt, dafs in Petersburg ein geologifches Inftitut
gegründet werde, was von der Generalverwaltung der Minen übrigens auch in
Ausficht genommen wurde.
Die Berg-Gefetzgebung ift bezüglich der Goldwäfchereien in letzter Zeit
vollftändig
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eform
worden; ebenfo ift ein neues Berggefetz im Königreiche
in den Gegenden der Petroleumquellen zu Stande gekommen; der
Polen unc 5
Salz-Bergbau ift freigegeben und find fomit in mancher Hinficht fchon zahlreiche
wefentliche Reformen ins Leben gerufen worden.
Der Bergbau ift nach diefen Principien in Rufsland im Allgemeinen ziem-
ich frei, und die Einmifchung der Obrigkeit könnte fogar, um Raubbau zu ver
i und um die Sicherheit des Lebens zu vergröfsern, eine bedeutendere fein,
senwärtig der Fall ift.
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Nur ift immer noch ein fehr erfchwerender Umftand darin gelegen, dafs in
len meiften Fällen der Befitzer de zu Tage liegenden Terrains nach dem Gefetze
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uch B eh tzer der unterirdifchen Schätze ift. Durch diefes Princip wird der
Unternehmungsgeift und die Möglichkeit, den Bergbau einzuleiten, erfahrungs-
emäfs fehr benachtheiligt. und wäre es wünichenswerth, ähnlich wie im Weften
die Schurfberechtigung einzuführen.
Es fei noch erwähnt, dafs man:im Jahre 1869 die Steuern auf Bergwerke
fehr reducirt hat.
Die Lage des Minenarbeiters ift im Allgemeinen eine günftige, und es if
intereffant, zu erfahren, dafs auch die Betheiligung diefer Arbeiter an Vorfchußs-
Krankencaffen und anderen gemeinnützigen Inftituten eine fehr rege ift.
Endlich fei noch hinzugefügt, dafs in den neu annedirten Ländern im
Diftricte des Amur und in den weiten Ebenen Centralafens wich tige mineralifche
Funde gemacht wurden.
In diefem Augenblicke haben diefe Entdeckungen nur wiffenfchaftliches
Intereffe; es ift aber immer anerkennenswerth, wenn durch Männer von fo
bedeutendem Rufe, wie Tartanow, Dawidow, Klöden, fo fchätzbare Mittheilungen
in weite Kreife getragen werden.
Wir gehen nun auf den er
gegenwärtigen Stand der Hütten- und Berginduftrie
über und betrachten sicht di
: Fortfchritte der Hüttenproduction in Rufsland.
Der Handel mit es roducdten weift im Jahre 1871 nachfolgende
Ziffern aus:
}
7 > 184 1850 I 1870 1871 1872 |
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| |
- | |
Gold 382 1.491 2.156| 399
Platymare;:, 10t (2?) 161 118] |
Silber E I 1.070 867| |
Kupfer. -,; 235.995 315.693 308.440 260.006| |
Gufseifen - . | 11,169.32 18,174.125 1,904.742 1,000.279| |
Malen, 7 3 6,970.012| 9,999.516| 11,207.641| 15,217.908| 14,958.597| |
er 20,920.393| 27,195.012| 24,829.009| 26,109.602| 29,013.458 | |
Pe ! I
Köhler; 2 { 500.000] 3,000,000| 8,000.000 43.230.589|
Im Detail ftellt fich nach den jüngften Berichten des officiellen ftatiftifchen
Bureaus in St. P etersburg die Förderung der Bergwerke folgendermafsen (f. S. 132
und 133) dar.
W as nun die Erzeugungvon metallurgifchen Producten anbelangt, fo ift ein
mäc ‚htiger Auifchwung der ruffifchen Fabriken zu conftatiren, und hat nament-
lich die Fabrication von Waffen in erfter Li inie und die Mafchinenerzeugung in
eiter an Ausdehnung ungeheuer gewonnen.