Full text: Russland (Heft 70)

  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
   
   
  
  
    
210 Wilhelm von Lindheim. Rufsland. 
den Hebel einzufetzen hätte; diefs find die längft. erkannten Schäden, deren 
rationelle Heilung den internationalen Verkehr unzweifelhaft mehr fördern würde, 
als jene motivirte aber ohnmächtige Agitation, welche auf Rufslands Eintritt in 
die Reihe der Freihandelsftaaten abzielt. Man mufs fich mit dem Erreichbaren 
und mit der Zuverficht begnügen, dafs die Frucht, wenn fie auch langfam reift, 
doch immerhin reift; denn in demfeiben Mafse als Rufslands Induftrie erftarkt 
und fich ausbreitet, in demfelben Mafse als Rufslands natürliche Production 
an der Sättigung der Menfchen theilnimmt und das hiedurch ins Land gezogene 
Capital die heimifchen Bedürfniffe potenzirt, in demfelben Mafse endlich als der 
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göttliche, unverlöfchliche Funke des Prometheus das ruffifche Volk durchdringt 
und es gleiche Bahnen wandeln läfst wie die wefteuropäifchen Nationen — wenn 
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in demfelben Mafse Alles gefchehen und erreicht fein wird, wird fich diefes grofse 
     
Reich dem Welthandel ganz von felbft erfchliefsen. — ; 
Ein ruffifches Sprichwort fagt: Man empfängt den Mann nach feinem 
Rocke und entläfst ihn nach feinem Herzen. Rufsland hat mit feinem ftattlichen 
Kleide auf der Wiener Weltausftellung fich Freunde und warme Bewunderer 
erweckt. Die vorliegende Studie hat den Herzfchlag diefes Reiches zu belaufchen 
fich beftrebt, und der Verfaffer ift der warmen Ueberzeugung, dafs wie auf Indi- 
viduen, fo auch auf Länder und Völker der fchöne Gedanke Anwendung findet: 
Vor den Eigenfchaften, Vorzügen und Talenten eines Anderen gibtes kein — beffer 
Rettungsmittel — denn die Liebe! —
	        
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