Full text: Persien (Heft 14)

  
  
  
  
  
14 Dr. J. E. Polak. 
  
anfchlagen. Will ein vermögender Mann ohne alle Strapazen Teheran 
fo thut er am beften, fich mittelft Telegramm an das Confulat in Refcht ein 
Palankin zu beftellen, dann die Route Sarazin, Aftrachan, Enzeli, Refcht zu wählen. 
Auf diefe Weife ift es felbft fchwächlichen und kränklichen Perfonen ohne 
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bedeutende Strapazen und Zwifchenfälle möglich, die Reife in höchftens 20 Tagen 
    
  
Tour oder Retour zu machen 
Transport von Waaren. So lange die Bahn von Tiflis nach Baku 
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nicht gebaut und das fchwarze Meer mit dem cafpifchen durch einen Schienenftran 
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und fo lange nicht die Bahn von Sarazin nach Aftrachan aus 
  
nicht verbunden £ 
gebaut ift, wel bei den geringen Hinderniffen nur eine Frage von 
  
wenigen Jahren fein dürfte, bleibt faft für ganz Europa mit Ausnahme von Rufslanı 
für Waarentransport die Route Trapezunt, Armenien und Tabris noch immer die 
on ne i : - Be ed ee . 
befte und billigfte, weil a) der Karawanenweg von Tiflis nach Tabris faft eben fo 
ezunt nach Tabris, b) weil 
viel Zeit und Geld in Anfpruch nimmt als der von Tı 
hier die Waaren z. B. von Wien nur an Lloyd und 
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Lloyd bis Tr: 
   
\arawane, dort an den öfter 
-uffffche Gefellfchaft bis Poti, dann 
      
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ıpezunt, aann 
an die Karawane übergeben werden müffen, welches 
  
    
  
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vierfac egenfeitiges Verrechnen der Spedition verlangt. Der 
Weg Trapezunt-Tabris hatjedoch den grofsen Nachtheil, dafs die Türkei ı Percent für 
  
len Transit fordert, während Rufsland diefen freigibt. Wie erwähnt rechnet 
man für Reifende von Trapezunt bis Tabris 22 bis 25 Stationen; jedoch braucht 
die langfam fortfchreitende Karawane 30 bis 40, im Frühling wegen des Grün 
futters an 50 Tage, im Winter fogar wegen Schneeverwehungen an 2 Monate. 
Der Koftenpunkt per Zollcentner fchwankt zwifchen 30 bis 120 Piafter (7 bis ıı fi. 
öfterreichifcher Währung). Mit der Vollendung der Strecke Poti-Tiflis dauert jetzt 
bei regelmäfsigem Verkehre der Gütertransport von Poti nach Tabris 30 bis 35 
Tage. Von Tiflis ] 
orte, befteht eine gut ang 
keine Fahrftrafse exiftirt, fo werden doch wegen des durchfchnittlich ebenen 
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Dfchulfa, dem am Araxes gelegenen ruffifch-perfifchen Grenz- 
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bis Tabris noch 
   
selegte Strafse, und obwohl von dort aus 
       
Charakters des Bodens nicht allzu fchwere Waaren mittelft Leiterwagen (Fourgons) 
leicht transportirt. Ueberdiefs bietet die Linie Conftantinopel-Poti-Tabris den 
Vortheil fixer Frachtfätze, da die ruffifche Dampffchifffahrt-Gefellfchaft, die 
Beförderung der W: 
Tabris (ohne Transitzoll) 
  
  
»n bis nach Tabris beforgt, und zwar für die Strecke 
ichifcher Währı 
Linie ift allerdin; 
  
für 90 Piafter (8 fl. öfterre ( 
   
    
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die Anftren 
  
centner. Ein grofser Uebelftand auf 
gungen Rufslands, die fchlechte, nur für kleine Dampffchiffe zugängliche Rhede von 
Poti zu einem ficheren Hafen umzugeftalten, bis jetzt zu keinem Refultat geführt 
haben. Man hofft übrigens noch immer auf ein fchliefsliches Gelingen der Arbei- 
ten, für deren Ausführung Seitens der Regierung neuerdings grofse Summen 
bewilligt wurden. Allerd s würde fich der türkifche Hafen Batum am beften 
  
dafür eignen. 
Für diedem Cafpifee limitrophen Provinzen, überhaupt für den Export- und 
Importhandel mit Rufsland, bleibt natürlich die Route von den Hafenplätzen am 
Cafpifee, nämlich Aftrabad, Enfeli und Mafchtifer, zu Land der Karawanenweg 
von Tabris nach Tiflis der billigfte, während für die füdlichen und füdöftlichen 
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Provinzen, überhaupt für den Handel mit Indien, Egypten und Mafkat die Hafen- 
hir und Bender-Abbas dienen; 
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plätze am perfifchen Golf, vorzüglich Bender-Bufc 
auch finden fich dort kleinere Häfen und Rheden, die für den Localhandel, für 
die Küftenfahrt und für den Verkehr mittelft arabifcher Barken nach den Infeln 
im Golf und Mafkat und für den Transport nach Mekka dienen. Eine grofse 
Zukunft im künftigen Communicationswefen fteht dem Orte Muhamereh bevor. 
Diefer, am Zufammenfluffe des Euphrat und Karun gelegen, hat einen ausgezeich 
neten Hafen mit Ankerplätzen, er fchliefst aufserdem die einzige natürliche Route 
für eine Eifenbahn-Linie in die ergiebige Provinz Chufiftan (Sufiana), während die 
anderen Routen zum Golf gegen Bufchir und Bender-Abbas wegen der grofsen 
    
  
   
   
  
     
  
  
  
    
  
  
    
  
    
    
   
  
    
  
   
  
  
   
    
        
   
    
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
    
    
  
  
   
  
  
  
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