Full text: Persien (Heft 14)

  
   
Perfien. 
verdient bei unferen Luxusmöbeln eine gröfsere Anwendung, als fie bisher gefunden 
y 
da meines Wiffens nur V enedig Ane nee leitet ; 
IX. Gruppe. 
Die einft fo berühmten Terracotten, Fayencenund Thongefchirre waren 
nur durch ältere Gefäfse und Fayenceziegeln repräfentirt. (Sie wurden nachträg- 
lich eingefchickt und find daher im Katalog nicht aufgenommen.) Diefe Kunft und 
felbft die Kenntnifs ihres einftigen Beftandes im Lande ift fo gründlich vergeffen 
clafs von den vielen hier anwefenden perfifchen Gäften, felbft von Ausftelle rn 
felber nicht angegeben werden konnte, woher fie ftammen; doch dürfte nach 
meiner Anfıcht Isfahan als Fundort gelten, da Aehnliches in Mofcheen und Häu- 
fern dort viel zu fchauen ift. Jetzt erze Sugt nur Kafchan mittlere Waare. Von den 
Alcarazas, den erften der Welt, wie fie noch jetzt Kum erzeugt, fanden wir 
uichts ausgeftellt, wahrfcheinlich mochte die Billigkeit und Allgemeinheit der 
Waare ihre Ueberflüffigkeit vorgefpiegelt haben. Nette Gefäfse aus Thonfchiefer 
mit den bekannten Arabesken werden auch in Choraffan erzeugt und davon auch 
Mufter zur Anfıcht geboten. Eine beffere Arbeit von demielben Fundort bietet 
jedoch das k. k. mineralogifche Cabinet in Wien. 
XII. Gruppe 
ünfte und gewerbliches Be nen. Da, wie 
erwähnt, keine Buchdruckerei und keine gewerblichen Schulen im Lande vor- 
handen find, auch die vielen Werke, die entweder auf Kof der ee oder 
durch Privatunternehmung lithographirt wurden, nicht vertreten waren, fo blieben 
für diefe Gruppe nur die Malereien auf ee od die Gra- 
veurarbeiten. Beide werden vorzüglich in Schiraz und Isfah han cultivirt, wo über- 
haupt die meifte Kunft und Gefchmack im Lande herrfchen. Die Maler eien auf 
Pappe find wegen ihrer fchönen Farben, gefälliger Zeichnung und des dauerhaften 
Firniffes, der fie deckt, fehr gefchätzt. Aufserdem find die Randy erzierungen und 
Titelfeiten in Manufcripten häufig von unübertreffliicher Eleganz und Pracht; 
weniger entfprechend find die eingelegten Miniaturen, wo an Figuren die Fehler 
der Perfpective fichtbar werden. Die Wichtigkeit des Siegels auf jeder Urkunde 
und jedem Schriftftück, welches die Namensunterfchrift vollkommen _ erfetzt, 
bewirkt es, dafs auf das Petfchaft eine befondere Sorgfalt verwendet wird, um es 
vor Nachahmung zu fchützen, daher auch die Graveurkunft fehr cultivirt wird und 
perfifche Meifter im ganzen Orient fehr gefucht find. Käftchen, Spieg gelrahmen, 
Bü re Muftertafeln, Siegel- und Amulettfteine fanden eine ı fe 
Anerkennung und verfchafftenihnen den Ankauf für Mufeen. 
  
Graphifche K 
XIV. Gruppe. 
WiffenfchaftlicheInftrumente. Auch diefe ftammen aus früherer 
Zeit, während die jetzigen in der neuen Akademie verwendbaren aus Europa ein 
geführt find. Bekanntlich ging aus der Aftrologie, welche fich meift an den Höfen 
mit Stellung des Horofkops und Sterndeuterei befchäftigte, die Sternkunde odeı 
\ftronomie hervor. Befonders waren esim 14. und ı5. Jahrhundert Männer in 
Perfien und Samarkand, welche die ftreng wiffenfchaftliche Richtung anbahnten. 
Die Tafeln von Chadfche Naffir, bekannt unter dem Namen der Tafeln von Ulug 
Bek, genoffen einen grofsen Ruf, Viele mathematifche Inftrumente, mit befonderer 
Präcifion ausgeführt, gehören diefer Periode an, zu diefer zählten die Aftrolabien 
unferer Ausle lung, vom Unterrichtsminifter, dem Prinzen Ali Kuli Mirza, ein- 
gefchickt. In der letzten Zeit trat allerdings wieder ein Rückfchlag ein, die Aftro- 
logie nahm über die Aftronomie die et Nebft den Aftrolabien ift auch 
  
  
  
  
  
  
    
    
    
     
   
  
   
   
   
    
    
    
   
    
   
   
  
  
       
   
   
   
  
      
  
  
  
    
   
      
    
    
  
  
    
   
   
   
   
   
    
    
   
   
      
      
        
  
  
 
	        
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