Perfien. 45
e, Turko-
‚apis lazuli
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Aus Turkeftan: Tibetftoff und Berekflanell, weniger Teppicl
man-Pferde, geftreifte Seidenftoffe (Alitfchek), echte Bucharafelle, I
und Rubis balais.
Aus Indien und den Infeln: Indigo, Färbehölzer, Lacke, Gewürze, Kaffee,
Thee, Mangoconferve, Drogen, Rohzucker, Elfenbein, feine Shawls, Rubinen,
Diamanten, Saphire und Ceylon-Granaten.
Aus China: Thee, Kampher, Porzellan, Ingwer.
Aus Japan: Seidenraupen-Eier (grains) in manchen Jahren.
Aus Rufsland: Tuch, Glas- und Porzellanwaaren, Roh- und Gufseifen,
Kupfer, Theekeffe!, Bleche, Nägel, Papier, Stearinkerzen, Pelzwerk, Leder.
AusEngland: Cottonaden, Rohcottone. Muffeline, Weifsbleche, Porzellan,
Stahlwaaren, Jagdflinten.
Aus Frankreich: Seidenwaaren, Sammte, Weine, Goldborten, Muffeline,
Parfumerien, den meiften Zucker und Chinin.
Aus der Schweiz: Gedruckte Cottone, Uhren.
Aus Holland: Thee, Kaffee, Zucker, Kermes.
Aus Belgien: Waffen, Gläfer, Kryftalle, Spiegel.
Aus Oefterreich und Deutfchland: Tuch, Tuchftoffe, Wollwaaren,
(uincaillerie, Zündwaaren, Borten, Halb-Seidenftoffe, Glas, Spiegel, Porzellan,
Chinin, Schuhe, Papier, illuftrirte Bilder, Wirkwaaren, Blasinftrumente.
Der perfifche Kaufmann iftt thätig und unternehmend, er zieht des Handels
wegen leicht in die Fremde, felbft in ferne Gegenden, wo ihn das Gefchäft oft
jahrelang zurückhält, fo nach Egypten, Nubien, Indien und China, mit Vorliebe
j ch nach Tiflis, Nifehno-Nowgorod, Erzerum, Trapezunt, Conftantinopel,
Damascus und Cairo. Zurückhaltend und vorfichtig beim Antritt eines Gefchäftes
ält er nach Möglichkeit die eingegangenen Verbindlichkeiten, wenn auch in
Zahlung nicht immer pünktlich, fo finddoch Bankerotte äufserft felten, im fchlimmften
Fall ftellt er die empfangenen Waaren zurück. Dem Umftande, dafs perfifche
Kaufleute die Gefchäfte felber beforgen, und weil der Gefammthandel des Landes
bislang nicht fehr bedeutend it, mag es zugefchrieben werden, dafs fo wenige
europäifche Häufer diredt durch Firmen vertreten find. Das Welthaus Ralli.
welches früher faft den Seidenhandel monopolifirt hatte, liquidirte in Folge der
abnehmenden Seidenernte. Jetzt beftehen nur in Tabris das Schweizer Grofs-
handlungs-Haus Ziegler & Comp. und die zwei Conftantinopolitaner Häufer
Karagozian, Haritonidis frere & Comp., vulgo Tfchelebi und Savatfchoglu. Von
perfifchen Häufern dafelbft find namhaft: Hadfchi Mir Mehmet Huffein als
Exporteur von Seide und Importeur von Waaren aus Conftantinopel im Betrage
von I Million jährlich und Hadfchi Mehmed Ibrahim für Ausfuhr von Seide, Tom-
backi, Baumwolle, Opium, Shawls, Teppichen etc. im Werthe von ı!/, Million
Francs jährlich.
Die Regierung erhebt als Zoll fowohl für Artikel des Ex- als Imports
5 Percent in natura, jedoch wird für die Naturleiftung ein Entgelt nach beftimmter
Modalität angenommen. Die Douane ift meift verpachtet; es beftehen zwifchen
den Pächtern und den bedeutenden Kaufleuten befondere Verträge, die jährlich
erneuert werden. Befteht. kein befonderer Vertrag, fo wird von Fall zu Fall
wegen des zu leiftenden Entgelts verhandelt. Sehr beläftigend für den Handel
ift das Weggeld (Rahdari), welches in jeder gröfseren Stadt von jeder Ladung
erhoben wird, fo dafs z.B. eine Waare, welche von Schiraz nach Choi paffirt,
dasfelbe an ı5 Mal entrichten mufs.
Bei Verkäufen wird Credit von 8 Monaten gewährt oder fie werden auf
bis 3 Monate Zeit mit 4 bis 5 Percent Sconto abgefchloffen. Gefchäfte gegen
aarzahlung kommen äufserft felten vor. Der Disconto ift ı per mefe. Differenzen
bei Kauf und Verkauf werden meift durch den Chef der Kaufmanns-Gilde (Meleke
tudfchar) gefchlichtet, oder man wendet fich an das betreffende Confulat, deffen
Schutz man geniefst. Bei Sendungen von Waaren macht man mit dem Karawanen-
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