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Baumwolle und Baumwoll-Waaren. d
Von diefer Menge von 1953°5 Millionen Pfund, die mit Hinzufüg gung x der
in den Vereinigten Staaten felbft verarbeiteten Baumwolle faft eine Milliarc e Gukc en
Silber im Werth repräfentiren, erweckten allerdings die zur Ausftellung ee
Mufter nur eine fchwache Vorftellung !
>o unvollftändig nun aber auch dieRoh-Baumwolle auf der Weltausftellung
vertreten war, fo boten die vorgelegten Proben doch en genug,
um die Anzahl wichtiger, den Welthandel beeinflufsender Thatfachen daran
en
In dem höheren und üppigeren Wuchs und der reichen Kapfelfüllung der
aus den Verei inigten Staaten ausgeftel llten Baumwoll-Stauden, fowie in den mächti-
gen Ballen. denen die langfasrigen, weifsen und feidenartig weichen Flocken
entqauellen, läfst fich unfchwer die aufserordentliche Gunft der natürlichen Bedin-
gungen erkennen, unter welchen die Südftaaten Nordamerika’s die Baumwolle
produciren, fowie fich auch in der zweckmäfsigen Verpackung und in der foliden
Reinigung des Artikels die Vorzüge fpiegeln, die ein von einer europäifchen Race
gebildeter Menfchen geführter dabau vor der Production von Eingebornen tropi-
fcher Länder voraus hat. Es ift das Bild eines blühenden Gefchäftes, einer
mit grofser Sicherheit fich entfaltenden Produdtion, welches aus der faft forglos
zufammengeftellten und doch mächtigen Baumwoll-Expofition der Vereinigten
Staaten fpricht.
Wie ganz anders dagegen Indien! Schon der erfte Blick auf die‘zur Aus-
ftellung geb rachte en Baumwoll-Stauden zeigte, dafs die Pflanze kleiner, karger und
dabei verfchiedenartiger fei, weil keine eigentliche neuere Culturpflanze, fondern
in mehrere ie feit uralter Zeit auseinander gefallen. Alle Verfuche, die
edieren amerikanifchen Arten in Indien einzubürgern, find mifsglückt. So ift man
dahin < Ei ommen, die Aufgabe eines rationellen Anbaues in der Verbefferung der
einhei ifchen Gattungen zu erblicken. Dem minder feuchten und ss Bo Br
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Indiens mufste die Kunft nachhelfen, und die englifche Regierung ift es ele
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mit ganz bewundernswerther Sorgfalt den Bau der Baumw olle in a F Pflege
genommen hat. Bekannt ift, dafs fie in den wichtigeren! Deu enden zahl-
reiche Commiffäre aufftellte, welche die eingebornen | Pflanzer he ehe) leiten;
mit Reinigungsmafchinen verfehen, die Preffen überwachen, in folcher Weife nach
Möglichkeit für die Reinheit der Waare forgen und dabei eine genaue Statiftik
über den Stand der Ernte, das Erträgnifs, die Exporte führen. In den Mittel-
punkten der a, über die verfchiedenen Theile Indiens zerftreuten Baum-
woll-Produdtionsgebiete hat die englifche R gierung eigene Mufterwirthfchaften
(government farms) errichtet, welche Alles vereinigen, was durch Be ifpiel, Lehre
und Unterftützung den Baumwoll-Bau zu fördern geeignet ift. Und wie weit diefe
Intervention der Regierung geht, dafür bot die Ausftellung ein höchft inter-
effantes Beifpiel. Von einer der erwähnten Localcommiffionen, dem Localcomite
von Berar, waren mehr wie hundert Proben des Bodens vorgeführt, welchem
die Baumwoll-Pflanze ihre Nahrung entnimmt. Da ihre Wurzeln Hier greifen, fo ift
auch der Untergrund berückfichtigt. Hier fieht man die feinen, gefe hlemmten
Thone des Industhales neben den ee Proben aus den Hochebenen des
inneren Indien. Alle diefe Böden hat die englifche Regierung chemifch unterfuchen
laffen, damit ihnen vermittelft rationeller Düngung jene Stoffe zugeführt werden,
welche in dem feit uralter Zeit abgebauten Culturboden Oftindiens nicht mehr in
fo reichem Mafse vorhanden find, wie in vielen Theilen Amerika’s. Notorifch it,
dafs vor einiger Zeit nicht unbedeutende Mengen von Kalifalzen aus Stafsfurt zur
Düngung der Baumwoll-Pflanzungen nach Indien be ezogen wurden.
Diefe Thätigkeit der eugliiche n Regierung, welche jedenfalls das ein-
greifendfte Beifpiel energifcher Volkswirthfchafts-Pflege in fich fchliefst, deffen
Erkenntnifs uns die Ausftellung vermittelte, gegenüber welchem die belgifchen
Lehr-Werkftätten und felbft die Arbeiten der württembergifchen Centralftelle als
mäfsige Anfänge erfcheinen, und welches nur etwa in dem Kenfington Mufeum
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