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Baumwolle und Baumwoll-Waaren. 25
beftimmte Indigoblau-Artikel von Buda-Peft = oldberger und Ofner Blau-
färberei und Cattundruckerei) ferner aus V orarlberg (S. Schindler)
und Wien (Szongott) zur Ausf tellung waren.
Eine rühmliche Erwähnung verdienen die von verfchiedenen Ländern
exponirten Nationaltypen und Ne en. Sie find keineswegs, wie von
mancher Seite gefchehen ift, al5 eine Spielerei zu betrachten. fondern neben dem
ethnographifchen Intereffe haben fie auch noch eine namhafte volkswirthfchaft-
liche Bedeutung, weil hinter ihnen erofse Maffen von Confumenten von Stoffen und
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anderen Fabricaten ftehen, wefshalb das dauernde Studium diefer Fi iguren den
Induftriellen fehr angelegentlich zu eı npfehlen ift.
2. Neben der Verforgung des Localbedarfs arbeitet die Druckwaaren-
Fabrication für den ftets gröfser werdenden Markt von k osmopolitifchen Mode-
artikeln, worunter Frauenkleider, Herrenhemden,. Möbel- und V orhängftoffe die
wichtigften find.
An der Spitze diefer Produdtionsgebiete fteht bekanntlich Elfafs, wo
die von Augsburg hieher verpflanzte Technik der ee die höchfte Aus-
bildung erlangte. Viele wichtige Erfindungen in diefem Fache find hier gemacht
worden, und Mülhaufen war ftets die Hochfchule des ee Aus den
beften amerikanifchen oder egyptifchen Baumwollen gefponnene Garne wurden
in den berühmten Webereien des Elfafs zu den fchönften Geweben verarbeitet
und diefe emp ee in den Druckereien eine kunt ftgemäfse Veredlung, welche
von den beften I a Zeichnern entworfen, von der Parifer Mode aller Welt
empfohlen und an die erlefenfte Kundfchaft verkauft ward. Der franzöfifche Markt
war diefen Artikeln durch hohe Zölle gefichert; bei dem auswärtigen Abfatze
erleichterte die Modethorheit die Erlangung eines hohen Preifes. Die inEı gland,
Deutfchland und Oefterreich übliche genaue kaufmännifche Berechnung war
jedoch für Mülhaufen nicht in gleichem Mafse eine Nothwendigkeit, und die
wichtige F rage tritt nunmehr an die Baumwoll-Druckereien des Elfafs heran, ob
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he unter den geänderten Verhältniffen, vom franzöfifel hen Markt durch hohe Zöl le
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ferngehalten, und bei erfchwerter Mitwirkung von Paris ihre alten Preife erzielen,
ihre bisherigen Produdionsrichtunge n beil ‚ehalten können. Diefe Frage ift um
fo berechtigte er, als das zweite große Productionsgebiet Frankreichs, die Nor-
mandie, En energifche Verfuche macht, den Mülhaufer Artikel an fich zu reifse
Erft eine künftige Weltausfte ellung wird die Beantwortung diefes Probl
bringen.
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Neben den Druckwaaren des Elfafs die auf der Wiener Weltausttel llung
nur ‚vereinzelt vertreten waren, befitzt das deutfche Reich in Berlin, der
Rheinlanden und in Baden zahlreiche gröfsere Etabliffements, die eine
Mittelwaare erzeugen.
gute
England hatte von feiner unermefslichen Production kaum eine Probe
zur Weltausftellung gefendet, da es, dank der gut entwickelten öfterreichifchen
Production, nur wenig Abfatz hier erwartet. Seine Etal bliffements haben die
Theilung der Arbeit ftreng durchgeführt, fo zwar, dafs fie oft zu Haufe nicht
einmal appretiren. In einem um fo koloffaleren Mafsftabe wird das Bedrucken
durchgeführt. Die Firma Potter in Manchefer erzeugt mit 42 Mafchinen allein
jährlich ı Million Stücke, das ift foviel, als zu Ende des vorigen Jahrhunderts die
Gefammtproduction Englands betrug. In neuefter Zeit hat Glasgow den Verfuch
gemacht, die hochfeine Mülhauser Waare zu erzeugen, und die theuerften Parif
Zeichner find eben für die fchottifche Induftrieftadt in Anfpruch genommen. Die
englifchen und fchottifchen Druckfabriken arbeiten durchaus mit Mafchinen und
bedrohen daher nicht nur die Schweiz, fondern auch Mülhaufen felbft, wenn diefes
fich nicht bald aufrafft, mit eine er gefährlichen Concurrenz.
In der Schweiz arbeiten im Canton Glarus zah lreiche kleine Da,
deren jede 2 Rouleaux und circa 100 Drucktifche befchäftigt. Sehr viel Beach tung
fanden auf der Ausftellung die Druckwaaren S paniens. In Catalonien mit dem