ären,
rgen,
Fall,
Nens-
rung
leues
etail-
1awls
ver-
an
'elbft
Yfsen
und
Siner
Aus-
\um-
den,
[sen
le in
N —
t uns
und
vebe
fche
; die
htig
ngel
ı faft
nıfs-
erz-
tbar
ıger
eich
ren
che.
nur
jBaler:
ung
eits-
Shauwls. 4 1
Rechnen wir nun zu diefen drohenden Uebelftänden einen empfindlichen
Mangel an Zeichnern, an originalen Vorlagen, an gebildetem Farbenfinn unter den
Arbeitern felbft, fo gibt uns der Zufammenhalt aller diefer feindlichen Factoren
ein Bild des krankhaften Zuftandes des Faches im Augenblicke, eine fchwache
Hoffnung für eine beffere Zukunft.
Im Laufe des Jahres 1872 fah fich die Genoffenfchaft derWeber gedrungen, der
niederöfterreichifchen Handels- und Gewerbekammer die Errichtung einer höheren
Webefchule zu empfehlen, um wenigftens jenen Theil der Uebelftände, der im
Perfonale beruht, zu verbeffern. Ich laffe die markanteften Stellen aus diefem
Actenftücke hier folgen :
„Was wir mit allen unferen Kräften anzuftreben haben und auch wenn alle
dazu berufenen Factoren dazu mitwirken, erlangen können, ift die Erhöhung der
Bildungsmittel. Erfahrungsgemäfs bildet fich vorzugsweife in den Hauptftädten
trotz der Hinderniffe, die durch die Theuerung aller Bedürfniffe beftehen, eine
Induftrie, die fogenannte Modewaaren-Induftrie, aus und kann nur fehr fchwer in
die Ferne verlegt werden.
„Soll diefe jedoch profperiren und auch die in die entlegenen Theile der
Monarchie verpflanzte Induftrie dem Vorbilde der hauptftädtifchen Induftrie
nachkommen, fo müfsten derfelben auch die Mittel geboten werden, damit die
theuerer producirte Waare allenthalben Anklang findet und der ganzen Monarchie
als Leitftern dienen kann. Das Beftehen des Mufeums für Kunft und Induftrie, die
in Ausficht genommene Gründung des Athenäums, die bevorftehende Weltaus-
ftellung, die hier beftehenden Kunftfammlungen, der täglich wachfende Luxus,
Alles diefes macht nur dann die Refidenz geeignet, der Sitz der Modewaaren-
Induftrie zu werden, wenn gleichzeitig durch die Errichtung einer höheren
Webefchule der nothwendige Behelf hiezu gefchaffen wird.
„An einer folchen Schule müffen Capacitäten lehren, und zwar Alles und
jedes, was auf Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei und Appretur Bezug hat,
aus diefer Schule wird und mufs nicht nur der Wiener Induftrielle feine erften
Kräfte beziehen, fondern auch das ganze Reich wird daran Theil nehmen, es foll
daraus durch die Herbeiziehung der Lehrer für die verfchiedenen Fächer eine
Weberakademie werden, die allen derartigen Inftitutionen, wie fie das Ausland
bereits längft befitzt, die Spitze bieten kann.“
Es fehlt uns der geläuterte Gefchmack und wenn auch das den Oelfter-
reichern angeborne Talent für Farbe hie und da erfichtlich wird, fo ift dasfelbe
nicht theoretifch gebildet. Kein Arbeiter vermag fich darüber Rechenfchaft
zu geben. Das beftehende Mufeum hat, bei feinen über allen Zweifel erhabenen
hochbedeutenden Leiftungen, für die Textilinduftrie — etwa mit Ausnahme von
Teppichen und einigen fpeciellen Kunftweben — keinen wefentlichen Einflufs
auf das Fach geübt, ungeachtet diefes Induftriefach fo bedeutend ift.
Mit der gröfsten Hoffnung blickt der Shawlweber — und mit ihm wohl
eine erkleckliche Anzahl anderer, der fachlichen Befferung bedürftiger Gewerbs-
perfonen — auf das in Gründung begriffene „Athenäum“. Werden fich diefe
„letzten“ Hoffnungen verwirklichen, werden fich bei deffen Leitung Männer
betheiligen, die Verftändnifs und warmes Herz für die Induftrie befitzen?
Ich verkenne allerdings nicht die bedeutenden Schwierigkeiten, die dem
jungen Unternehmen in diefer Beziehung im Wege ftehen. Ich und wir Alle wiffen
es, das wir an Talenten Mangel leiden, welche, eingehend in die Details der
Induftrie, im Stande find, die Arbeit aus dem Innerften heraus zu verbeffern und
den Arbeiter fähiger zu machen und dafs wir diefen Mangel noch intenfiver
fühlen, wo es fich darum handelt, einem fo viel umfaffenden Inftitute, wie das
Athenäum es ift, das nöthige Relief zu verleihen.
Zum Schluffe möchte ich meine Collegen bei Zeiten ermuthigen, die
Induftrieausftellung in Philadelphia nach allen Kräften zu befchicken, rafch ein
Comite zu wählen, das die Arbeiten in die Hand nimmt. Ich wünfchte hiebei von