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Die Schafwell-Inäustrie blüht seit lange her in den deutsch-öster-
chen Ländern wie die Leinwand-Industıi 8
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abgenommen, bedeutend entwickelt, wie ungünstig immer
ö nisse der Maschinen-Production, der Arbeit und Entwick-
lung schen: eb mochte. Sie hat vor der Baumwoll-Industrie den
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Verzug, dass der reine Rohstoff in Oesterzeich zum .. isten Theile
erzeugt wird und in der Garnerzeugung sich frühzeitig hiaschine ein-
ebürgert bat. Es wird entweder Streicl Wzeugung von
Igaın zur Erz
Tüchern oder Kammgarn zur Erzeugung leichterer Stoffe, wie z. B.
Thibete, Merinos, Orleans u. dgl. verwendet.
Die Streichgarnspinnereien Böhmers und Mährens decken den
Gesammtbedarf des Inlandes und führen einen Theil ihres Productes aus.
Die Ka es aspinnei ereien jedoch, obschon ihr Umfang immer zunimmmt,
decken das inländische Bedürfniss nicht und ist eine Einfuhr ihrer Fabrikate
jährlich n Se wendig. Die Summe der Rolhgarne, welche eingeführt werden,
beträgt 64.904 Centner bei einer BUAMER von 11.775 Centnern im Jahre
1870. Dazu kommen 3319 Centner ge irbte und gezwirmte Garne zur
Einfahr, während nur 2074 Centner ausge führt werden.
Die Streichgaı uepnerei und Weberei wird fabriksmässig in Mähren;
Brünn, Iglau, in Böhmen: in und bei Reichenberg und in Schlesien;
Bielitz betrieben. Grobe Boston wurden von jeher und werden heute noch
lurch das Kleingewerbe und die Haus-Industiie erzeugt, zumeist in
Galizien, Bukowina, Tirol, Steiermark, Krain, insbesondere in der Militär-
grenze, wo die W ollweberei eine landwirthschaftliche Nebenbeschäftigung
bildet. Die Summe der Einfuhr von Wollwaaren betrug 47.759 Centner
zumeist gemeine und mittelfeine Waare, die Ausfuhr 71.641 Centner im
Jahre 1870. Das inländische Bedürfniss ist danach durchwegs gedeckt
und beträgt der Werth der jährlich erzeugten Schafwollwaaren 130 bis
140 Millionen Gulden en. Die Zahl der dabei beschäftigten Arbeiter, mit
Einschluss der Haus-Industiie mag wol mehr als 500.000 Menschen
betragen.