nf-Induftrie.
Es nle fich für diefes grofse Prod uctionsgebiet wohl empfehlen, in Rech-
g zu ziehen, ob eine Her: abfetzung des Zolles auf Flachs; gefp innfte und Gewebe,
der a! auch immer noch ausreichend bliebe, um die ruffifche
Flachsinduftrie zu fchützen, fo doch thfam erfcheine en rk. um die von der
Landwirthfchaft gefchaffenen Wer durch die Erleichter rung des Abfatzes von
Leinenmanufadten nach Rufsland wefentlich zu fte eigern. Der ruffifche Flachsbau
wird auch noch durch die Anwendung veredelter Zubereitungsmethoden gehoben
werden. Es laffen on die a zubereiteten Flachfe des Fürften
Repnine in Jagotine, de Bee on der Herrfchaft Kartowka und mehre-
rer Ausfteller aus a und Vologda er Zweifel aufkommen. Sah man
doch in einer an Garne xpofition hochfeine Ge efpinnfte aus ruffiffchem Mate-
riale von fo hervorragenden Eigenfchaften, dafs die Vermuthung mehrfeitig
(
auftrat, diefe Garne wären aus belgifch hem F el gefponnen worden
Berichterftatter dankt die Grundlage zu feinen Betrac Etungen über
Flachs in der een einem bew a Fachmanne, deffen Referatin den
Worten gipfelt:
„Zum Schluffe des kurzen Berichtes über Flachs auf der Wiener Welt-
tellung will ich nur noch den Wunfch ausfprechen, dafs das ernfte Wollen
die Opferwilligkeit von Seite der verfchiedenen Behörden, Gefellfchaften
i r die Flachscultur zu heben, ns erkalten möchte, damit die
diefes fo wichtigen Culturzweiges gewahrt und derfelbe lebensfähig
‚leiben möge.“
Garne und Zwirne.
Die olympifchen Zeiten mit ihren Schickfals-Spinnerinen find ] längft ent-
ichwunden, vorüber find die fchönen 1 Tage der romantifchen Zeit, wo a Spinn-
rädchen mit dem Pocal um die Wette die Zungen löfte. Aber in vieler Zei tgenoffen
ıem Angedenken fteht noch die traute P] dei be — der Gang zum Rocken.
fie da fo friedlich beifammen fafsen, unfere Alten und am fchnurrenden
Rädchen den Faden der Gefchichte in Dorf und Stadt gefchäftig weiter
fpannen.
De Girard’s Mafchine hat der ehrfamen Spinnftube e poetifchen Reiz hinweg-
genommen und Millionen von Spinnrädchen zum Stillftande gebracht. Man mufs
fagen, dafs diefer Umfchwung zum Heile der gefammten Flachsinduftrie vor fich
£ ". Denn wie die Betennecheielt vergebens den Wettlauf mit dem Tele gramme
unt ernehmen würde, fo wäre das mit der Hand gefponnene Flachsgarn auf die
Dauer ficher im Kampfe unterlegen, gewifs infoweit, als eben das Mafchinen-
gefpinnft der concui -rirenden Baumw olle die Kraft hat, es zu vernichten.
Wo das Handgefpinnft heute noch Exiftenzfähigkeit zeigt, wie z. B. in
Flandern und im nördlichen Frankreich, da walten ganz eigenartige Verhältniffe
‘. Verbrauchsartikel des höchften Luxus wie Spitzen und Battifte zahlen eben
( ierzeit noch die Handarbeit des Spinners. Es fteht aber zu erwarten, dafs in dem
se, als die Handarbeit in der Spitzenerzeugung durch Mafchinenarbeit an
verlieren und die Spinnereitechnik in der Erzeugung hochfeiner Flachs-
nn mittelft Mafchinen vorfchreiten wird, die Hand-Garnfpinnerei auch aus
en ihren letzten Afylen verdrängt werden dürfte. Man follte daher felbft ]
ler Eiriehnis von Spinnfchulen für hochfeine Garne fchon ge; genwärtig die
Concurrenzfähigkeit fcharf im Auge behalten und von deı 'artigen Inftituten, info-
weit es fich um die Heranbildung von Handfpinnern für currente Leinengefpinnfte
handelt, ganz
lie Gegenwart gehört hierin der Leinengarn-Mafchinenfpinnerei
t fich eine achtunggebietende Stellung in der Fabrication erworben
nduftriepalafte neuerlich behauptet.