Full text: Flachs- und Hanf-Industrie (Heft 48)

  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
erlangt. Die riefige Entfaltung der Zuckerinduftrie und Bierb 
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rauerei macht die 
Prefsdrills, Filter für erftere, die Hopfendrills für letztere zu Artikeln des grofsen 
Confums. Abgefehen von dem maffenhaften Verbrauch von Zeltleinen für Krie 
und Vergnügungszwecke finden diefe Gewebe für humanitäre Einrichtungen aus- 
  
gebreitete Verwendung. Die Lage der Verwundeten durch Abhaltung fchädlicher 
vonSonnenftrahlen und Regen herbeigebrachten Einwirkungen zu mildern, dienen 
die mannigfaltigften Apparate, deren Vorführung die Weltausftellung 1873 in dem 
Sanitätspavillon eine würdige Stätte eingeräumt hat. 
allgewaltigen Auffchwunge, 
‚enommen hat und annoch nimmt, geht Hand in Hand die Frage nach Rettungs- 
chläuchen, Feuereimern, Springtuch etc. 
Wäre die Concurrenz einzelner gleichartiger, aus 
Artikel (von welchen fpäter die Rede fein wird) nicht aufgetreten, dann hätte 
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Feuerlöfch-Welen 
der Jute: erzeugter 
die Flachs- und Hanffabrication in den betreffenden Branchen koloffale Dimen- 
fionen angenommen. Doch darf man den hier behandelten Flachs- und Hanf- 
ftoffen nicht die Concurrenzfähigkeit abfprechen, denn unter normalen Verhält- 
niffen fcheint der Confum fich mehr diefen haltbaren Geweben wieder zuzuwen- 
den und auf die billigeren Jute-Erzeugniffe zu verzichten. 
es verwendeten Materials nach ftehen von Leinen 
Dem Feinheitsgrade < 
ftoffen zunächfit die rohen und farbigen Drills für Treppenläufer, Möbel- 
zeugund Rouleaux. Deren Beftimmung ift, den Comfort der Wohnungen zu erhöhen, 
oderals Ueberzug dieelaftifchen Schwingungen auf der Federmatratze gleichmäfsig 
zu vertheilen. Das Leinen bildetin diefen Stoffen gleichfam die Grundlage der Dauer- 
haftigkeit. 
räumt Schritt für der Baumwolle 
dem Mafse den 
Platz, als der Deffin die Anwendung von Farben verlangt, welche die Leinen- 
garn-Färberei 
Für Roth wird zumeift 
konnte 
Türkifchroth der 
einigen Stücken auch das Rofa angewendet finden. Gelb 
beliebteften Farben 
find derzeit: roth, gelb, braun, grün; feltener begegnet man der blauen Farbe. 
Baumwoll-Garne gewählt: doch 
5° 
und Grün fcheint man mit Vorliebe in den matten Tönen zu lieben. Das Catechu- 
braun 
ift fehr empfehlenswerth, weil es dem Gefpinnit verhältnifsmäfsig die 
gröfste Feftigkeit ertheilt. 
Die Centren von Ganz- und Halbleinen-Drills für Matratzen- und Rou- 
leauxftoffe, welche da find: in Oefterreich Sternberg (Mähren), in Deutfch 
land Göppingen (Württemberg), waren reichhaltig vertreten. Die Stern- 
berger Collectivausftellung repräfentirte diefen Induftriezweig in einer Grofsartig- 
keit, wie man folche felbft für eine Weltausftellung im eigenen Lande impo- 
fanter nicht zu verlangen vermag. Gebrüder Gröger und Norbert Langer's 
Söhne, die bekannten Hauptträger diefes Fabricationszweiges, ferner Heeg & 
Friedmann haben die genannte Collectivausftellung zu einer der hervor- 
ragendften geftaltet. Das nächft Sternberg gelegene Bärn gab Kunde von feinem 
Eintritte in diefelbe Webereibranche durch die gediegenen Ausftellungen von 
Pooxrfch 
fowie Hanfel Moriz. 
begegnete den gleichen 
Stoffen ferner in den Expofitionen von Camilla Fölfer zu Lichtenau in Ober- 
öfterreich und Wilhelm Strache zu Rumburg in Böhmen. Dafs folche dichte 
Gewebe kräftige Arbeiter erfordern, ift felbftverftfändlich. Man findet daher die 
Handweberei diefer Artikel meift in den Gebirgs 
nicht verweichlicht und überdiefs der Lohn billig ift. 
Im deutfchen Reiche waren die Vitrinen der Göppinger Fabrikanten 
Den alten Ruf der Göppinger Drills 
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3; 
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in 
egenftand allgemeiner Aufmerkfamkeit. 
yewährten Kaufmann & Söhne, welche eine mechanifche Weberei hiefür mit 
7 Power looms errichtet haben und einen Umfatz von 404.000 fl. erzielen. 
B. Gutmann und Andere ebendafelbft zeugten für die grofse Ausdehnung 
liefer Fabrication in Württemberg. Mittelft der Expofition von C. A. Heffe jun. 
nahm Sachfen gleichfalls hervorragenden Antheil an der Preis- 
nden, wo die Arbeitskraft
	        
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