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26 Carl v. Oberleithner.
zu debutiren. Die Ausführung war aber fo plump, dafs das betreffende Gewebe
allgemein Heiterkeit erregte.
Da find einzelne Damafte von C. Faber in Stuttgart a andere
Gebilde! Ihre Deffins huld ligen entweder der Verherrlichung der Tafelfreuden,
fo die Kaffeedecke mit Tı rinkfprüchen. Oder fie ziehen die Thierwelt in den
Kreis der Ornamentation Be und diefs mit einer Meifterfchaft, wie
folche die grofse und ein Dutzend kleine Theefervietten mft den vier
Jahreszeiten und zwölf Monatszeichen zur Schau trugen. Die Damafte der
anderen Ausfteller aus Württembe rg waren weniger hervorragend. Aber im
es der wilch- und Jacquard - Tifchzeuge nahm man fehr erfreuliche
‘ortfchritte an den Expofitionen von Hermann Pichler in Urach und
a, Guftav Schwarz in Kornthal, Mohr & Grofsmann in Stutt-
. u. A. wahr. Im Allgemeinen dürften die württembergifchen Fabrikanten
das Ausfehen ihrer Damafte durch die Verwendun
Platinenzahl und Anwendung eines höheren Appre
vermögen.
A.W. Kisker in Bielefeld glänzte mit fehr fchönen gebleichten Tafel-
zeugen, befonders Ja ‚cquards. Einige Deffins, namentlich in Handtüchern, gehören
zu den niedlichften, welche die Ausftell llung aufzuweifen hatte. Auch find die
Bielefelder Gebildwaaren vorzüglich gebleicht und appretirt. Mit naturellen
Kaffee a hatte diefes Haus diefsmal weniger Glück.
Aus Preufsifch-Schlefien lagen von Trautwetter, Wiefen & Comp.
in Wüftewaltersdorf ganz nette Tifchzeuge vor. Die Deffns, farbig carrirt,
find recht zart gehalten. Die Gen dnose en-Erzeugung, wie felbe in Sorau,
ee am Harz und Hildesheim betrieben rd fcheint noch mehr
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von Mafchinen gröfserer
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dem Charakter der Hausinduftrie e ee Waaren zu liefern. A. Auer-
bach's ir ch- und Handtuch- Zeuge erfcheinen als ganz verdienftliche Gewebe.
Es mufs conftatirt werden, a5 im ee Reiche 'auch fehr beachtens-
werthe Verfuche gemacht werden, die Leinen Gebildwaar en-Erzeugung im Wege
der Schule zu fördern. Wer hätte che eine aufrichtige Freude gehabt, die
Leiftungen zu fchauen, welche aus dem englifchen Fräuleininfitute
undden Kreis-Weberfchulen in Paffau, Münchberg, fämmtlich in Baiern,
hervorgingen. Altartücher, diverfe Parapomades, Tafel- und an
von meift perfecter Weberei, gereichten den jugendlichen Händen zur Ehre
Sie berechtigen zu fchönen Bo namentlich wenn man an beffere
Muftervorlagen bieten würde.
Die Wiener Weltausftellung dürfte in diefer Richtung anregend wirken
und deren reicher Mufterfchatz durch die gewerblichen Fachblätter den Schulen
zugängig gemacht werden.
Unter den grofsen Induftrien Oefterreichs nimmt die Leinen-Gebild-
waaren-Fabrication. eine Achtung gebietende Stellung ein. Zeugnifs von ihrer grofsar-
igen Entfaltung gab in erfterRei he dieExpofttionvon Regenhar dt&Rey mann
in ur und Wien. AusjedemStücke leuchtete das edle Material, die kunft-
gerechte Weberei und überdiefs ein Bleich-' und Appreturverfahren hervor, wel-
ches in höherer Vollendung wohl bisher noch nicht gefehen wurde. Solidität und
Eleganz zeichneten von je eher diefe Fabricate aus. Mit Recht gebührt den genann-
ten Induftriellen der Ruhm, den öfterreichifch-ungarifchen Markt fchon feit einer
langen Reihe von Jahren faft gänzlich von den Damaften anderer Provenienz
befreit zu haben. Die höchfte Leiftung in der Bemeift terung der Schwierigkeiten
2 complicirten se liefs deren Gewebe mit a „Häideröschen“ nach
bach erkennen. Wer gerecht fein will, mufs zugeftehen, dafs die ee ng
E Sepiafarbe ein neues Fe ar für die Leinengebilde erfchlie fst. Auch wie eine
Kreidezeichnung von gewandter Hand präfentirte fich das auf der Rückfeite
der Wand angebrachte Gewebe. Die Figuren erfcheinen lebensfrifch. Ihre
Abfchattirung liefs bei Weitem jene Härten nicht wahrnehmen, welche den Ein-