Full text: Flachs- und Hanf-Industrie (Heft 48)

        
   
   
    
    
    
    
   
    
   
   
   
       
    
   
     
   
     
   
   
    
     
     
   
  
   
    
   
  
  
   
   
  
    
Der internationale Congrefs der Flachs-Intereffenten. 43 
  
vorliegen, empfiehlt dersCongrefis in Berückfüchtioung de: 
aufserordentlichen Wichtigkeit des Gegenftandes das fort- 
gefetzte, eingehende Studium derfelben in den leinbauenden 
o- 
Ländern und bezeichnet esalseine der wichtigften Aufgaben 
es2 von hm: Fewähltens fändıgen Austehuffke ss drefer Krase 
Y 
feine volle Aufmerkfamkeit zuzuwenden. 
IE Brage, 
„Welche Leinbau-Methoden beftehen, welche Methoden 
find die beften, und welche Mitt = würden fich für. die Ver- 
breitung dieler Methoden befionders empfehlen“ 
  
Berichterftatter Profeffor Leydheker: Unftreitbar geht das Intereffe der 
Flachsproducenten Hand in Hand mit dem der, Flachsconfumenten, der Fla 
  
   
induftriellen; beide Erı Zul eiten, die Fla ee fowie die Flachs- 
induftrie ftehen in fo inniger Wech = bez iehung zu einander, dafs mit dem Wohle 
und der freudigen, Selunden En kr lung dr einen a die Exiftenz der 
anderen gefichert wird, im ei en Falle aber auch gefährd et werden kann, 
fobald durch unrichtiges Vorgehen, er mangelhaftes Erfaffen deffen, was die 
jeweiligen Zeitverhältniffe gebieten, der Lebensf den der Flachsprodudtion oder 
auch der Flachsinduftrie en wird. 
Mit weit gröfserer Schwierigkeit und weit mehr Unficherheit hat der Land- 
wirth feine Flachsproduction zu betreiben, als der Induftrielle a Flachsver- 
edlung; denn feine Thätigkeit wird vor Allem beeinflufst durch die beiden natür- 
lichen Factoren, Klima und Boden, von welchen Einflüffen der eine unse 
nur in einem fehr geringen Grade und in der Regel nur indiredt berührt wird. 
Der Einflufs des Bodens nochmehr aber der des Klimas, ift von der Natur 
gegeben. 
Auf diefe beiden Fadtoren ändernd einzuwirken, vermag derFlachsproducent 
nur in einem fehr geringen Grade, um fo weniger, je mehr ihm die Kenntniffe 
abgehen, mit was für Erfcheinungen, Vorgängen und Kräften er es hiebei zu thun 
hat. Die Naturwiffenfchaften, insbefondere die Phifiologie, Chemie und Phyfik 
find mithin in erfter Linie dazu berufen, weiter zu forfchen, um die Natur und das 
efen aller derjenigen Kräfte und Subftanzen genau kennen zu lernen, welche 
fämmtlich bei der Cultur des Flachfes mit thätig find. Die Unkenntnifs über das 
Wefen diefer beiden Naturfactoren läfst es mithin fehr erklärlich finden, dafs das 
ganze Vorgehen beim Flachsbau meift auf eine rein empirifche Grundlage bafırt ift 
Bilden fomit Klima und Boden ein Be von unbekannten Gröfsen, 
mit denen es der Flachsproducent, wie > eder Land- und Forftwirth zu thun hat, 
und zu deren Auflöfung der Flachsbauer, ebenfo wie der Naturforfcher berufen 
iit, fo find es aber die Hacken F schoren nicht allein, welche die Flachscultur 
Be influffen; Arbeit und Capital fpielen auch bei diefer wirthfchaftlichen Thätig- 
keit ihre erde Rolle 
Dafs nun fowohl die Arbeit, alsauch das Capitalin einem fehr verfchiedenen 
Mafse bei der Flachsprodudtion in Benützung kommen, ift eine allbekannte That- 
En und a fich die verfchiedenartigen Refultate, welche bei der Flachscultur 
halten werden, nicht felten auf den einen oder den anderen oder auf die beiden 
F actoren zugleich zurückführen. 
Da nun Letztgenannte weit mehr in der Hand und in der Machtfphäre deı 
Menfchen liegen, als die von der Natur gegebenen Factoren, Klima und Boden, 
fo ift es felbftverftändlich, auch vor Allem die Aufmerkfamkeit auf diejenigen 
Momente zu lenken, welche auf die Flachscultur Einflufs ausüben und auf die 
beiden Fadtoren Capital und Arbeit fich zurückführen laffen. 
 
	        
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