'Flachsbau felbf.
46 Arthur Freiherr von Hohenbruck.
Es kommen allerdings noch andere Düngftoffe vor und namentlich in der
neueren Zeit werden die verfchiedenartigften Subftanzen, darunter
das Kochfalz, verwendet ‚um den Flachsacker zu kräftigen und d
duction zu heben und die Fafer zu ftärken. Aber
noch zu wenig vorgefchritten, als dafs wir ein Be Refume dich könnten,
und es ift das immer noch eine offene Frage, welche zu löfen Aufgabe der
Wiffenfchaft ift.
Im Allgemeinen hat jedoch die Erfal hrung gelehrt, dafs die
Stallmift-Düngung für die Kräftigung des Flachs
und zwar weil dach die
befonders
adurch die Pro-
in letzterer Beziehung find wir
Anwendung von
ackers w eniger vortheilhaft if.
Flachsfafer leidet, dafs aber ande rfeits die Anwen-
dung von kalkhaltigen und phosphorfäurehaltigen Düng ftoffen en kräftigend
auf die Entw icklung der Le einpflanze wirken, w cheib Afch guter eb pott,
Phosphat, dann Düngfal lz, wie es in Stafsfurt und in Kalufz et letzteres
insbefondere wegen des Reichthums an Kali, befonders für den Flachsbau
geeignet erfcheinen. Dag . erweift fich die \ Verwendung von reinem Kalk als
wenig empfehlenswerth, indem die Erfahrung lehrt, dafs die Kalkdüngung ungün-
fig auf die Fafer wirkt, dafs die Fafer an W Sr hr ert, und dafs fie bei der Auf-
arbeitung des Flachfes grofse Fatalitäten nach fich zieht. Um jedem Mifsverftänd
niffe vorzubeugen, mufs ich jedoch hervorheben, dafs fich der. Stallmift nur ie
nicht für den Flachsbau « empfiehlt, dafs es jedoch a ngezeigt erfcheint, ihn für die
Vorfrucht zu verw enden, und zwar insbefondere
und kalt ift.
Wenn wir auf die Momente.
dann, wenn der Boden [chwer
die hervorgehoben wurden, zurückweifen
fo liegt es fehr nahe, dafs der Be vor Allem darnach ftreben
mufs, einen Samen zu verwenden, welcher rein ift und allen Samen, der mit
anderen Sämereien vermifcht ift oder die Keimfähigl möglich
zu vermeiden. Wir haben geftern fchon gehört,
Reinheit und Uns gemifchtheit leider nicht erwarten könne; es kommt daher
nur in Betracht, eine möglichft grofse Reinheit
einmal der Fl lachsproducent fäet, wird er
keit nicht befitzt.
dafs man eine vollkommene
des Samens zu erzielen. Was
auch ernten, wenn er fruchtbaren,
reinen Samen anbaut, fo wird er auch reinen ernten.
der Same ift, auch die bekanntlich ungemein koftfpielige Arbeit des Jätens
mehr weniger verringert. Der "lachshändler ift nicht in der Lage, darauf
Einflufs zu nehmen; daher mufs der Flachsbauer felbft darauf hinar beiten, den
Samen entweder möglichft zu reinigen, oder rei inen zuk
kaufen. In den
meiften Fällen wird ihm auch die Möglichl keit geboten, fich reinen Samen zu ver-
fchaffen ; nur mufs
er darauf achten, dafs er die nicht aus dritter Hand
bekömmt, da fie dann leicht mit or Sämereien al fein kann. Der
hohe C wird mit mir darin überei nftimmen, dafs eine möglichft forgfältige
Reinigung d ( rläfsliche Bedingung ift und dafs es Streben der Technik
fein foll, folche Mafchiubn anzufertigen, die eine möglichft 2 ’IIkommene a
gung des Saatgutes erı nöglichen. Das Jäten felbft mufs möglichft vollkommeı
erfolgen, denn unter Unkrautpflanzen wird eine F lachspflanze = nicht eueriokeh
können. 1er einer der Samen, defto vollkommener die Saat. Ich beantrage
als dritten Punkt folgende Refolution:
Weiter wird, je reiner
s Samens une
daher
„Dringend zu empfehlen find das forgfältige Reinigen des Sa: ttgutes und das wiederholte
Jäten.“
In fehr vielen
theils
Fällen wird theils durch unrichtiges Vorgehen beim
durch äufsere Einflüffe, über welche der Flachsbauer
leider nicht Herr ift, ein Zufammenfallen der Flachsftengel herbeigeführt
Diefes Lagern des Flachfes if felbftverftändlich in jeder
Beziehung nach-
theilig, nicht nur was die Fafer felbft anbetriff t, fondern auch auf die Samen! bildung.
Die Flachsfafer wird mürbe, fie wird a nicht das Material zu liefern im Stade
fein, wie diejenige, welche aufrecht fteher ‚eblieben ift. Der Same, welchen wir
von gelagertem Flachfe erhalten, it felbft a ls we enig verwerthbar zu betrachten, Es