Max Hirfch.
Gefellfchaft in Canada fchwunghaften, Pelzhandel, welcher bald unterne Bes
englifche Coloniften von New-York anlockte; diefe dehnten ihre Jagd ftreifunger
und ihre Handelsbeziehun ngen immer weiter nach Norden und nach Welten aus,
bis allmälig, in.dem Verh ältnifs, als der franzöfifche Theil Amerikas an England
fiel, der Handel ganz in ihren Händen concentrirt ward.
Doch fchon zur als Frankreich in Amerika noch mächtig war, bereits
hundert Jahre vor der Einverleibung Canadas, befafsen die Engländer in den
unermefslich grofsen, v ich hinter der " Hudfons-Bay gelegenen Territorien die
ergiebigften Jagdftrecken und gefchützt durch ein unbefchränl xtes Monopol grün-
dete fich im Jahre 1670 die noch heute ehrenvoll und thatkräftig beftehende
Hudfonsbay-Compagnie, welche mit raftlofer Energie die Ausbreitung ihres
Handels in diefen von vielen wilden Stämmen bewohnten, uncultivirten und com-
municationslofen Gebieten anftrebte und erreichte.
Die gefchäftliche Ge barung diefer mächtigen Compagnie ift heute noch
die gleiche wie vor 200 Jahren; in ihren Tersitonien, fo grofs wie beinahe ganz
Europa, kennen die Eingebornen kein Geld, fondern fie erhalten für ihre jasek
beute als Gegenwerth mehrentheils nützliche und wohl auch folche Gegenftände,
die ihnen Freude machen, fo u. A. Gewehre, Munition, Kleider, Meffer, Pfeifen,
Tabak, Spiegel, Glasperlen u. f. w., deren Werth fowie der der Waaren, welche
e Indianer bringen, in einem Taufchtarif feftgeftellt ift; darin ift wohl auch das
Nescihr erhältnifs von Branntwein zu Pelzfellen beftimmt, doch macht es der Huma-
der Compagnie alle Ehre, dafs fie diefes verderbliche, aber von den Indianern
über Alles gefchätzte Taufchmittel in der Regel gar. nicht, und ausnahmsweife nur
dann anwendet, wenn fie durch das gleiche Mittel von Concurrenten dazu
gezwungen wird. Die derart erhandelten Pelle gelangen, meift reell und mit Ver-
ftändnifs fortirt, im Januar, März und September eines jeden Jahres in London zur
Auction und werden da von Engländern, Franzofen, Ruffen, Deutfchen und zum
Theil auch von Amerikanern ge ekauft.
Seit der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, denen auch
die befonders reichen Oregon-Jagdgebiete aelen, mehrte fich die Concurrenz,
welche die Hudfonsbay-Compagnie immer zu beftehen hatte; feitdem wird der
Pelzhandel bis an die Grenzen des ae Territoriums fehr fchwunghaft
betrieben, indem New-Vorker grofse Häufer und Compagnien durch ihre Agenten
theils mit den Indianern direct verkehren, theils die von Kleinhändlern gefam
melten Waaren zufammenkaufen.
Die Production Canadas und der Vereinigten Staaten ift eine fehr bedeu-
tende, läfst fich jedoch nicht fo wie die der Hudfonsbay-Compagnie genau
fern; denn während diefe ihre Waaren (circa 35.000 Büffelhäute ausgenom-
bezif ;
men, welche in Amerika verkauft werden) nur nach London verfchifft, fie nur da
in ihrem Waarenhaus alljährlich veraudtionirt und die Menge fieh aus ihrer
Near ei ftellen läfst, fo kann diefs bei den übrigen an nn en Waaren
bezüglich ihrer totalen Menge nicht gefchehen; ein m heil derfelben bleibt eben
zur Verarbeitung im Lande, ein Theil gelangt in verfchiedene fefte Hände nach
Europa, und zwar mehrentheils nach Leipzig und ein Theil, wohl der gröfste, wird
nach London dirigirt, um da nach dem Beifpiel der Hudfonsbay-Compagnie im
Audtionswege verkauft zu werden, jedoch nicht concentrirt in einem Haufe, fondern
je nach der Gefchäftsverbindung der Verfrachter bei mehreren mitunter fehr
hervorragenden Maklern, wie C. M. Lampfon & Comp., Marcus & Comp., Culver-
vell, Brooks & Comp. u. m. A.
Das bei diefen verfchiedenen Auctionen unter den Hammer gebrachte
Waarsngsantusg überragt in vielen Artikeln das der Hudfonsbay-Waaren, fo in
Bifam, Schuppen, Skunks, Seeottern, Füchfen, und hat fich name entlich in den letzten
Jahren vergröfsert; diefs hat feinen a in den Zufuhren aus Alaska, dem
früheren Ralbich Annesika deffen Producte nun in London zum Verkauf gelangen,
während fie ehedem, vor der Abtretung a Gebietes, ihren Weg über St. Bean