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Rauh- und Kürfchnerwaaren. Io
und Schuppen und aufser diefen und vielen anderen Fellen für Kürfchner noch eine
reiche Collection von franzöfifchen, für Hutmacher in allen Nuancen gefärbte
Kaninchen.
Doch vermifsten wir bei diefer Ausftellung den richtigen Standpunkt des
Rauhwaaren-Händlers, der am mafsgebendften nach feinem Sortiment beurtheilt
wird, denn nach älteften Ufancen werden z.B. Bifam, Feh per 100 Stück, amerika-
nifche Zobel, Marder, Nerze, Itiffe, Hermeline per 40 Stück, fibirifche Zobel per
20 Stück, Affen, Biber, Perfian etc. per 10 Stück gehandelt; ein richtiges Sorti-
ment von zubereiteten Waaren ift das untrüglichfte Merkmal eines umfangreichen
Handels, denn um IOoo, 40, 20 oder 10 Stück ganz gleicher Felle, refpective viele
folche gleiche Packete zu erhalten, mufs man immer vorerft eine bedeutende
Menge der betreffenden Felle haben.
Verdienftlich bleibt diefe Ausftellung immerhin durch die Mühe, fo viele
Pelzgattungen vorzuführen, wobei jedoch die Verlegung des Urfprunges mancher
Tbiere in einen anderen Welttheilunangenehm berührte, fo z. B. waren fibirifche
Zobel als von Europa ftammend, Alaska-Silberfuchs von Afien, Kamtfchatka-Zobel
von Amerika kommend u. f. w. nominirt.
Derfelbe Ausfteller brachte einige Damenpelze und Muffe, bei denen fehr
gute Felle verwendet waren.
Noch fanden wir in Frankreich einige kleine Fufsteppiche und Fufs-
fchämel von galonirten Fuchsfchweifen, die weder neu noch fchön waren, und bei
einem Ausfteller aus Bayonne ein kleines Sortiment ungarifcher und Bearner
Lammfelle, welche vorzüglich zubereitet waren.
In Italien ift in Folge der wenig ftirengen Winter für Kürfchnerei ein
eng begrenztes Feld; fchweres Pelzwerk wird da gar nicht gebraucht, theueres
fehr wenig, am gangbarften für Herrenpelz-Futter find fchwarze Aftrachan, Fehen
und Fehenbäuche, und Damen lieben weifses Fellwerk von hellbrauner, mehr gelb-
licher Zobelfarbe.
Ein Austfteller aus Turin fuchte diefer Gefchmacksrichtung gerecht zu wer
den und brachte die verfchiedenften Felle, als Füchfe, Marder, Kaninchen, ferner
Muffe von Greben, fchön und lebhaft braun gefärbt; aufserdem find in Italien noch
einige von der Handelskammer zu Avelino gefandte, fehr fchön gefärbte Schaf-
und Ziegenfelle, die aber im Leder zu hart waren, zu verzeichnen, wie auch eine
gut naturalifirte Tigerdecke.
Einen viel günftigeren Standpunkt haben die Kürfchner in Dänemark,
deren ausgeftellte Arbeiten ganz vorzüglich waren; wir fahen da zwar mehren-
theils nur Decken und naturalifrte Thierteppiche, welch’ letztere von ganz be-
fonders fchönen, meift heimifchen Fellen angefertigt, aber gar einfach montirt,
während Erftere mit viel Fleifs und Gefchmack zufammengefetzt waren; fchön
und angenehm waren da Bettdecken von Eidergans-Fellen und ganz, vor
züglich gearbeitet, mit Nähten, wie von zarter Frauenhand, einige Futter von
Iltifs und von Fehen, die wir aber als theuer bezeichnen mülfen.
Von grönländifchen Landesproducten hatte die dänifche Regierung einige
fehr fchöne Felle von weifsen und blauen Füchfen, Rennthieren, Eisbären und See
hunden ausgeftellt.
Noch mehr als in Dänemark find die Verhältniffe der Entwicklung. der
Kürfchnerei inSchweden und Norwegen günftig; nicht allein befitzen diefe
Länder Reichthum an eigenen Producten, fondern Pelzwerk ift da, wie wir bereits
erwähnten, auch beliebt, und viele Fremde, welche die grofsen Städte befuchen,
machen da gerne Einkäufe.
In der Ausftellung diefer Staaten haben wir vor Allem die des „Norwegi-
fchen Jägerei- und Fifchereivereines“ als eine fehr intereffante und verdienftliche
zu verzeichnen; wir hatten da Gelegenheit, die aufserordentliche Feinheit und
Reinheit der Felle, deren Ruf fo verbreitet ift, zu bewundern, und in der That
waren die ausgelegten blauen, weifsen und rothen Füchfe, Eisbären, braune
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