Full text: Stahl- und Eisenwaaren (Heft 86)

    
  
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Stahl- und Eifenwaaren. 23 
DieFirmen: DelloyeMaffon& Comp., Tremoreaux& Comp.inBrüffel 
und Moll & Comp. in Goffelies hatten diefen Ruf durch tadellofe Erzeugniffe 
auf der Wiener Weltausftellung vollkommen bewährt. 
Der Altmeifter diefes Fabrikationszweiges, der Franzofe Jappi, der 
in diefer Branche Taufende von Arbeitern befchäftigt und auf allen Märkten 
der Welt als der: Erfte gilt, hatte fich leider an unferer Ausftellung gar nicht 
betheiligt. 
Ebenfo hatten die grofsen englifchen Fabriken hier jede Betheiligung 
unterlaffen. 
Eine weitere bedeutende Verwendung finden die fteierifchen Feinbleche, 
zur Erzeugung von lackirten Taffen, Holzkörben und ähnlichen Artikeln, wie 
folche von Herrn Carl Kro nig in Wien in grofser Anzahl ausgeftellt wor- 
den waren. Herr Kronig gilt bekanntlich als der erfte und bedeutendfte 
Fabrikant in diefen Artikeln, und feine Erzeugniffe finden in allen Provinzen 
einen ftändigen Abfatz und gehen auch in ziemlich namhaften Partien ins 
Ausland. 
Herr Jofef Benke in Prag hatte in diefen Artikeln gleichfalls recht 
gefchmackvolle und reine Waare ausgettellt. 
Di» Firma W. Bachmann & Comp. in Wien hatte neben ihren china- 
filbernen Erzeugniffen eine Collection von verzinnten Efslöffeln (aus fteierifchem 
Eifenblech) ausgeftellt, und darin alle Sorten aufgenommen, die im In- und Aus- 
lande im Verkehr vorkommen. Die Eleganz und Reinheit diefer Waare, der billige 
Preis, bis zu 30 kr. per Dutzend, laffen es begreiflich erfcheinen, dafs diefe Efslöffel 
auf allen Märkten gefuchte Artikel find. Die Firma verforgt daher nicht blos das 
Inland mit diefem Artikel, fondern exportirt auch in grofsem Mafsftabe nach 
Deutfchland, Rufsland und Amerika. 
Die Fabrikation der blechernen lackirten Zuckerformen hat vorzugs- 
weile in Brünn ihren Sitz und von dort aus werden faft alle Zuckerfabriken des 
Kaiferftaates verforgt. 
Auf der Ausftellung war diefer Artikel angemeffen vertreten. 
Eiferne Röhren 
gewinnen eine ftetig zunehmende Bedeutung durch die Verallgemeinerung ihrer 
Anwendung und den fortwährend fteigenden Bedarf. Wir können hier leider nur 
über ausländifche Fabrikate berichten, da Oefterreich auf diefen Artikel gar 
nicht eingerichtet ift, alfo auch nichts zur Ausftellung bringen konnte. 
Die früheren Fabrikationsverfuche, welche von Töpper in Scheibbs, 
Gebrüder Klein in Zöptau, Graf N oftitz in Böhmen in Bezug auf die Herftellung 
von Gasröhren vorgenommen wurden, mufsten gegenüber der erdrückenden 
englifchen Concurrenz aufgegeben werden, obfchon damals der Schutzzoll die 
vierfache Höhe des heutigen Zolles betrug. 
Der ganze Bedarf wird daher von auswärts, vorzugsweife von Engl 
gedeckt, wo diefe Fabrikation riefige Dimenfionen gewonnen hat. 
Auf der Ausftellung war daher der Artikel vorzugsweife nur von England, 
in geringerer Weife auch von Belgien vertreten. 
Es mag allerdings keine leichte Aufgabe fein, heute, wo unfer Markt 
vollftändig in den Händen der ausländifchen Fabrikanten ift, und wo der Mangel 
einesfchützenden Zolles (die eifernen Röhren zahlen gegenwärtig einen geringeren 
Eingangszoll als das dazu verwendete Rohmaterial) jede Ermunterung zur Etabli- 
rung diefes Fabrikszweiges bei uns fehlen dürfte, für die Errichtung einer inlän 
difchen Fabrik diefer Art das Wort zu führen. Aber an geeignetem, gut 
fchweifsbarem Eifen fehlt es nicht. 
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