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Stahl- und Eifenwaaren. DT
Giefserei inPeft. Es waren unter den ausgeftellten Güffen Stücke, die den
aufserordentlichen Fortfchritt der öfterreichifchen Gufseifen-Induftrie bethätigten
und es zweifellos erfcheinen laffen, dafs der Bedarf an folchen Artikeln von
unferen Werken mindeftens ebenfo gut und ebenfo billig befriedigt werden könne.
Angefichts der Wichtigkeit diefer Frage möge es hier geftattet fein, der
durch Verwendung des Gufseifens als Baumaterial gegenüber Zink, Holz und
Stein fich ergebenden Vortheile zu gedenken.
Handelt es fich zunächft um die vergleichsweife Tragfähigkeit des Gufs-
Eifens, fo finden wir, dafs die zuläffige Belaftung per Quadratcentimeter
bez Gulseiten.. ... =. 5 circa. . on Kilosramm
oa ae 45 n
„ Cement im Maximum . . 9 n
» Banditeme. 2.2. .2...2.:056 5
„ cutem Mauerwerk . . , 25 r
etächenbole 2... 66 .
„.Buchenhoz, 4. 22 6 5
„= Kieterholz >=... 5 50 n
beträgt, wonach alfo das Gufseifen I5mal mehr als Granit, 28mal mehr als das
befte Mauerwerk, ızmal mehr als der feftefte Sandftein, Iımal mehr als Eichen-
holz und ı4mal mehr als Kieferholz zu tragen im Stande ift. Daraus folgt, dafs
der Nettoquerfchnitt des Gufseifens bei gleicher Tragfähigkeit um die angege-
benen Verhältnifszahlen geringer fein kann.
Ein befonderer Vortheil bei Verwendung des Gufseifens liegt aber darin,
dafs fich dasfelbe mit Leichtigkeit in alle möglichen Formen äufserft fcharf aus-
giefsen läfst, und nach demfelben Modell grofse Mengen in verhältnifsmäfsig
kurzer Zeit hergeftellt werden können.
Beim Gufs von Ornamenten hat man bisher vielfach das Zink dem Eifen
vorgezogen und man findet Gefimfe, Confols, Balcons, Bekrönungen u. f. w.
gewöhnlich aus Zink hergeftellt, obwohl kein in der Technik in Verwendung
kommendes Metall in Berührung mit der äufseren atmofphärifchen Luft in Folge
feiner Oxydirung fo rafch der Zerftörung ausgefetzt ift, als Zink, das trotz allen
Anftrichs kaum eine Dauer von 20 bis 25 Jahren überftehen möchte. Compadter
gegoffene Zinkftücke mögen eine längere Dauer behaupten, aber auch an diefen
nagt der Zahn der Zeit mit verhältnifsmäfsig rafcher Wirkung. Auch bleibt die
Thatfache beftehen, dafs das Rohmateriale um das Vier- oder Fünffache theurer
ift als Eifen.
Dann ift auch darauf aufmerkfam zu machen, dafs das dickflüffige Zink bei
weitem nicht fo fcharfe und faubere Abgüffe liefert, als das dünnflüffige Eifen.
Jene müffen, wenn fie fcharf und rein werden follen, cifelirt werden, während
diefe fertig find, wenn fie aus der Form kommen.
Erwähnen wir nur der feineren Erzeugniffe von Durenne, Waagner, Lauch-
hammer, Ilfenburg und Carlshütte, fo mufs wohl zugegeben werden, dafs der
Zinkrohgufs mit dem Eifenrohgufs bezüglich der Schärfe eine Concurrenz nicht
aushalten kann.
Vergleichen wir Zink und Eifen betrefis ihrer Fähigkeit, in angeftrichenem
Zuftande der Atmofphäre zu widerftehen, fo finden wir zunächft beim Zink, dafs
die Oberfläche desfelben vor dem Ueberzuge mit Oelfarbe künftlich oxydirt
werden mufs, weil erfahrungsmäfsig auf dem metallifchen Zink keine Farbe
lange haftet.
Diefe Oxydfchichte trennt fich aber im Laufe der Zeit in Folge des Ein-
fluffes der Temperatur und der Atmofphäre vom Metall, wodurch felbftredend
auch der Anftrich verloren geht.
Beim Eifen ift es anders. Jedes metallifche Eifen überzieht fich mit einem
Oxydhäutchen, fobald das flüffige Metall in den feften Zuftand übergeht. Diefes