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Die aufgefchlagenen Goldfäden find in reizendem Ornamente, wie ein Netz d
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Metallwaaren. 15
Erzeugungsorte, wie z. B. Ceylon feinen Filigranfchmuck im ungefärbten Blafs-
gold hielt.
Hier waren die meifterhaften Taufchirungen auf eifernen Kännchen und
Schüffeln, Schmuckkäftchen und Vafen, Meffern und Scheeren aus Bedree zu finden.
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jeit der Behandlung,
Eifen um {pinnend, angebracht und dabei von einer Fre
welche das Mühevolle derfelben ganz vergeffen läfst. Ebenfo erregte die Billig
keit diefer Arbeiten geradezu Erftaunen. un Schalen waren von 30 bis
40 fl. erh a die in Europa nicht unter 300 bis 400 fl. gefertigt würde
Auch auf älteren und neueren Waffen, Beilen, Lanzenfpitzen, Beheln, Dolchen
und dergl. fowie an den prachtvollen Schutzwaffen und Rüftungsftücken, wie
folche im Mittelpavillon zu fehen waren, fanden fich koftbare Beifpiele tau-
fchirter fowie inkruftirter Arbeiten,
Aus Myfore fanden fich Gefäfse von Silber und Meffing von oft aben-
teuerlicher, oft fehr fchöner Form, deren Aufsenfeite mit gravirtem und gefchwärz
tem Ornament bedeckt war.“ Einzelnes in der Technik hast nachahmenswerth
fo z. B. eine quadratifch gehaltene Bänderverfchlingung, in der Mitte de Sy
eckes ftilifirte Blätter enthaltend, wo dann der Raum daneben mit Berne
mattirt erfchien, die Ornamentblätter dagegen glattglänzend fich abhoben.
Aus Madras waren wieder Gefäfse aus Meffing, die eingelegte Kupfer-
ornamente enthielten, die Verzierung ganz ausgefchnitten und dam mit Punzen
befeftigt; theilweife fchien das Kupfer förmlich in ganzer Stärke mofaikartig
eingefetzt. Der Effect war ein überrafchend harmonifcher. Ebenfo fand fich
auch Silber in ausgefchnittenen Blechftücken eingelegt, dann verhämmert und
nachträglich cifelirt. Von minderer ee mehr originell als fchön, war
noch in grofser Mannigfaltigkeit manch’ Geräth zum Hausgebrauch in Gufs und
Treibarbeit, geglänzt und matt.
Kaum eine der üblichen eg hniken war unvertreten, in den meiften
aber eine vörzügliche Arbeit zu findeı
Spanien.
Das fchöne, leider durch den unfeligen Ei lahmgelegte Land war
zwar nur fpärlich auf der Ausftellung vertreten, zeigte aber in ei Wenigen einen
höchft beachtenswerthen Standpunkt einzelner Teclinik en.
Vor Allem feien die Fabricate des Eufebio und Placido Zuloaga aus
Eibar in Guipuzcoa erwähnt: Damascirungen in Silber und Gold auf Stahl und
theilweife auch auf befonders gehärtetem Kupfer. In diefem Fache einen Welt-
ruhm geniefsend, hat der Schöpfer der heutigen Fabrik durch unabläfsiges Studium
und das glückliche Zufammentreffen, in feinen Söhnen bedeutfam künttlerifch
befähigte Gehilfen zu finden, einem faft vergeffenen Zweige der Metalltechnik
neues und fogar erhöhtes Leben eingeflöfst. Denn fagen wir es nur gleich, feine
hervorragenden Arbeiten find beffer noch gemacht, als die meiften Renaiffance-
arbeiten derfelben Gattung.
Es waren Schilder, Schalen, Schreibzeuge und Vafen ausgeftellt, welche
zu den gediegenften Leiftungen der ganzen Gattung zu rechnen find. Von wirk-
lich eminenter Arbeit ift auch eine mit getriebener Darftellung reich verzierte
Schüffel zu erwähnen. Sogar Gegenftände des Kleinbedarfes, wie Manchetten-
knöpfe, Brochen etc., find mit diefem Decorationsmittel verfchönert, das urfprüng-
lich zumeift den Waffen ihren fchönften Schmuck verlieh.
Eine kleine Schaar, meift ehemalige Gehilfen Zuloaga’s, treibt mit mehr
oder weniger Gefchmack, aber meift in fehr gelungener Technik, die Taufchir-
arbeit, und fo hat ein ganzer Gewerbezweig fich durch das rüftige Vorkämpfen
eines Mannes neu belebt und entwickelt
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