Metallwaaren. K
es ift nämlich bei dem kurzen Zeitmafse mehr auf eine würdi:
auf der Ausftellung gefehen worden, als dafs an eine Vera
fequenzen der vorhergehenden Ausftellung gedaeht wurde.
Diefe hatte die Einfichtigen durch ernftes Nachdenken zu dem Refultate
gebracht, dafs im grofsen Gn auch hier dem grofsen Umfchwunge, den die
Gefchmacksrichtung Europas erfahren, Rechnung getragen werden müffe. Gewifs
ıätten wir bei der hohen Intelligenz der he vorne Führer ein lehrreiches
Bild neuer Schöpfungen im Sinne diefer, auf ftilvolle und geläuterte Form
abzielender, modernen Kunftbewegung gefehen, während diefsmal eigentlich ziem-
lich unverändert, nur in Einzelheiten vorgefchritten, fich die immerhin impofante
Ausftellung ähnlich der vom Jahre 1867 entrollte. Und daher kommt es, dafs
ige Repräfentation
ırbei
tung der Con-
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namentlich, fo brillant alle diefe Broncen waren — und fie waren esin der vollen
Bedeutung des Wortes — doch, nachdem der erfte bewältigende Eindruck vorüber
war, den eigentlichen Kunftanforderungen kein ollkonn: enes Genüge gelei
ftet wurde.
Es bleibt uns kein tieferer Eindruck, wir können unfer äfthetifches Gefühl
nur aufgeregt, nicht befriedigt nennen. Wenigftens war diefs von der Allgemein-
heit der Fall. Einzelnes war auch hier mufterhaft. Es ift das die Folge des ein
feitigen Strebens nach Gefchmack und Effect, das die Mehrzahl beherrfcht, getra-
gen von einem äufserft glücklichen Können des Arbeiters, der die gewagteften
Arbeiten unternimmt, um eben zu imponiren, zu blenden. Nichtsdeftoweniger ift
für uns alles diefs von höchtter Wichtigkeit und unferen, auf dem beften Wege
befindlichen Fabrikanten, namentlich vom technifchen Standpunkte aus, in ein-
dringlichfter Weife das Studium derfelben zu empfehlen.
Allen voran glänzen die beiden Namen Chriftofle und Barbedienne,
fowohl durch die künftlerifche Anlage, als durch die impofante Entfaltung ihreı
Ausftellung. Chriftofle hat vornehmlich das Tafelgefchirr und Geräth in wei
tefteı - Ausdehnung fich zum Vorwurfe genommen, w ähr end Barbedienne auf
die hohe Kunft ftreifenden Erzeugniffe, in prachtvollen Emails und mit Benützung
des der Firma eigenthümlichen Verfahrens der mathematifchen Redudtion plafti-
[cher Gegenftände, „proc&d& Colas“, in Wiedergabe bekannter Meifterwerke der
Vor- und Jetztzeit, feinen Schwerpunkt legt.
Das Haus Chriftofle hat bekanntlich in Frankreich einem höchft wich-
tigen Induftriezweig, der Erzeugung des galvanifch verfilberten Tafelgefchirres,
in reichfter Entfaltung Leben geg eben und durch die forgfältige Be "handlung der
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Formen auch den äfthetifchen Anforderungen] hiebei befonders Re chnung getragen.
Wir fchlagen gerade diefes Moment hoch an, da hier, wie leider oft zu
fehen ift, nur zu leicht banale und geradezu häfsliche Geftaltungen den Markt
beherrfchen.
Wenn auch hier nur an die prachtvollen Service, die Chriftofle deı
Stadt Paris geliefert (Ausftellung 1867, Paris), andeutungsweife erinnert werden
kann, fo war doch auch diefes Mal eine reiche Auswahl oft wirklich reizendeı
Formen in Kannen, Taffen, Bechern und Leuchtern vorhanden. Vollkommen au
der Höhe technifcher Entwicklung ftehend, fah man alle Metalltechniken hier ver-
treten und in Anwendung gebracht. Ebenfo ift dem wichtigen Elemente der Farbe
fo weit als möglich Rechnung getragen, um das ftarre, glänzende Weifs des Silbers
in möglichfter Befchränkung zu fehen. Die galvanifche Verfilberung wurde bei den
Löfeln und Beftecken überhaupt mit Zuhilfenahme der neueften Entdeckungen
u.
Durch einfache, mechanifche Vorrichtungen werden die Gegenftände im
Silberbade in fortdauernder Bewegung erhalten, fo dafs jene dem Praktiker
bekannten Unregelmäfsigkeiten des Niederfchlages a2 werden. Anderfeits
ift durch finnreiche Wägeapparate für die Beftimmung der für ein Couvert noth-
wendigen Silbermenge vorgekehrt. So ift es auch möglich, dafs die von der Firma
Chriftofle gelieferten Beftecke eine genaue oleichbl eibende und genügende
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